Derbys


„Derby“- dieser Begriff geht auf den englischen Grafen Edward Derby zurück, dessen Pferderennen im 18. Jahrhundert zu einem wichtigen gesellschaftlichen Ereignis wurde. Vom Fußball wurde dieser Ausdruck später adaptiert. Für die meisten Fußballfans sind Derbys das Salz in der Suppe. Manche sagen sogar, ein Sieg im Derby sei wichtiger als alle anderen während der Saison errungenen Punkte. Eine Derby-Niederlage dagegen ist eine Schmach, für die man sich meistens erst ein halbes Jahr später revanchieren kann.

Für die eingefleischten OFC-Fans gibt es eigentlich nur ein Derby und zwar das gegen die Frankfurter Eintracht. Mit Abstrichen können auch die Partien gegen den FSV Frankfurt und Darmstadt 98 als Derbys bezeichnet werden. Bei Spielen gegen Mainz oder Wehen würde jedoch kein Kickers-Fan von einem Derby sprechen, auch wenn viele Medienvertreter auch bei diesen Nachbarschaftsduellen gerne das Wort „Derby“ in den Mund nehmen.

Nachfolgend werden die wichtigsten Derby-Gegner in der über 120-jährigen Vereinsgeschichte des OFC vorgestellt. Beim Anklicken des entsprechenden Vereinsnamens bzw. Wappens öffnet sich das dazugehörige Portrait mit allen Derby-Ergebnissen (es wurden nur Pflichtspiele berücksichtigt).

 

Viktoria Aschaffenburg

SV Darmstadt 98


Eintracht Frankfurt

FSV Frankfurt

1.FSV Mainz 05


SV Waldhof Mannheim

VfR Mannheim

SV Wehen Wiesbaden

 


Andere Derby-Gegner

Im Laufe der vergangenen 120 Jahre traf der OFC auf eine Vielzahl von Gegnern, bei denen man aufgrund ihrer geographischen Nähe durchaus von einem Derby sprechen könnte. Von der Gründerzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der Fußball ein sehr regionales Flair. Derbys waren an der Tagesordnung. In frühen Tagen war Germania Bieber der Erzrivale schlechthin. Die Rivalität ging sogar soweit, dass mit der Germania sympathisierende Bieberer regelmäßig die OFC-Heimspiele besuchten, um die Gastmannschaften zu unterstützen.

Auch der FC Hanau 93 ist ein OFC-Gegner der ersten Stunde. Bis heute sind die 93er die Mannschaft, gegen die der OFC am dritthäufigsten spielte. Gegen die Hanauer kassierten die Kickers mit 1:23 die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Erst im 22. Anlauf gelang der erste Sieg in einem Derby gegen die Märchenstädter.

1945 wurde die Oberliga Süd als höchste Spielklasse eingeführt. Die OFC-Gegner kamen jetzt aus ganz Süddeutschland. In dieser Zeit wurden die Derbys gegen die Eintracht immer brisanter, da beide Mannschaften nicht nur Lokalrivalen sondern auch meist direkte Konkurrenten um den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft waren.

Als der OFC 1963 bei der Einführung der Bundesliga übergangen wurde, musste man erstmals auf Derbys gegen die Eintracht verzichten. Erst ab 1968 lehrte man den Adlerträgern auch in der Bundesliga das Fürchten. Nach dem dritten Bundesliga-Abstieg der Kickers 1976 bekamen die Spiele gegen Darmstadt und Waldhof einen immer größeren Reiz, da diese drei Teams in der Zweiten Bundesliga jahrelang gegeneinander um den Aufstieg kämpften.

Ab 1985 ging es für die Kickers wieder regionaler zu. Der erstmalige Abstieg in die Drittklassigkeit bedeutete eine Tournee über die hessischen Dörfer. Auf einmal waren fast alle Spiele Derbys. Jedoch lag der Reiz dieser Derbys ausschließlich bei den gegnerischen Vereinen, die mit den Zuschauereinnahmen aus dem Heimspiel gegen den großen OFC ihren Jahresetat abdecken konnten.

Nach dem Lizenzentzug 1989 wurde der OFC Stammgast in der hessischen Wald- und Wiesenliga. Dort verdarb 1990 eine weitere Frankfurter Mannschaft den Kickers die Meisterschaft: Die von Dragoslav Stepanovic gecoachte SG Rot-Weiss Frankfurt, für die ein gewisser Oliver Roth seine Tore mit Vorliebe gegen den OFC erzielte, sollte bis Mitte der 90er Jahre einer der größten Rivalen werden.

 

 

Erwähnenswert ist auch die SG Egelsbach, bei der es für die Kickers meistens nichts zu holen gab. Nach dem Abstieg des OFC in die Viertklassigkeit spielten die Egelsbacher sogar zwischen 1995 und 1997 eine Klasse höher als Offenbach, womit sie auch in der Gunst der Offenbach-Post als nunmehr beste Mannschaft des Landkreises am OFC vorbeizogen. In der Gunst der Fans blieben jedoch die Kickers vorne, während Egelsbach schon längst wieder von der Bildfläche verschwunden ist.

 

 

In der Saison 2018/19 spielte der OFC erneut gegen ein Team aus dem Landkreis Offenbach. Der SC Hessen Dreieich war erst 2013 als Zusammenschluss von sieben Dreieicher Vereinen gegründet worden und schaffte 2018 den Aufstieg in die Regionalliga Südwest. Die Kickers konnten zwar beide Ligaspiele gegen die von den ehemaligen Offenbachern Rudi Bommer und Ralf Weber trainierten Mannschaft gewinnen, blamierten sich jedoch im Hessenpokal. Im Viertelfinale unterlag der OFC auf dem heimischen Bieberer Berg mit 1:2. Dreieich stieg am Saisonende direkt wieder ab.

 

 

Obwohl der FC Bayern Alzenau wie der Vereinsname schon sagt in Bayern beheimatet ist, gehören die Unterfranken aufgrund der geografischen Nähe dem hessischen Fußballverband an. 2019 schaffte Alzenau mit Trainer Angelo Barletta den Aufstieg in die Regionalliga Südwest, wo man eine starke Vorrunde spielte. Auch in Offenbach gewann der mit fünf ehemaligen Kickers-Spielern verstärkte FCB mit 2:0. In der Winterpause warb der OFC Barletta als Trainer ab. In der Saison 2020/21 gewannen die Kickers zwar beide Ligaspiele, scheiterten jedoch im Hessenpokal am späteren Absteiger Alzenau.