Stefan Zinnow
* 28.05.1980 |
Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga musste sich der zum OFC
zurückgekehrte Trainer Hans-Jürgen Boysen im Sommer 2008 eine komplett neue
Mannschaft zusammenstellen. Aus dem Kader des Vorjahres blieben gerade einmal
drei Spieler bei den Kickers, die die Lücken mit 18 Neuzugängen auffüllten.
Einer der besten davon war unbestritten Stefan Zinnow. Der Flügelflitzer war
auf der rechten Außenbahn von Beginn an ein belebendes Element und von den
Gegnern kaum zu stoppen. Zinnow nutzte das Spielfeld in seiner gesamten Breite
aus, überschritt manchmal sogar die Seitenlinie, um einen Gegenspieler zu
überlaufen oder sich in eine bessere Anspielposition zu bringen. Bis 2010
bestritt der dynamische Rechtsaußen für den OFC 72 Drittligaspiele, in denen er
16 Treffer erzielte und 20 weitere Tore vorbereitete.
Der gebürtige Weinheimer begann beim FV 09 mit dem Fußballspielen
und kam über Waldhof Mannheim als 18-Jähriger zu Eintracht Frankfurt. Dort gab
Zinnow am 4. April 1999 im Spiel gegen den VfL Bochum sein Bundesligadebüt.
Insgesamt kam er in drei Bundesligaspielen zum Einsatz, spielte aber
überwiegend in der 2. Mannschaft der SGE. 2001 kehrte Zinnow zum SV Waldhof
zurück, für den er 41 Zweitligaspiele bestritt. Nach dem Zwangsabstieg der
Mannheimer wechselte er 2003 zum Zweitligisten VfB Lübeck, bei dem er 21 Mal
zum Einsatz kam. Danach spielte Zinnow je zwei Jahre beim SV Wehen und der SV
Elversberg in der Regionalliga Süd. Nachdem sich die SVE nicht für die neu
eingeführte 3. Liga qualifizieren konnte schloss er sich dem OFC an.
Zusammen mit Außenverteidiger Alexander Huber bildete Zinnow
in Offenbach eine starke rechte Seite, über die die meisten Angriffe
eingeleitet wurden. Weil sich die Gegner immer besser darauf einstellten,
wechselte Zinnow während des Spiels auch des Öfteren auf die linke Seite. Die
neuformierte Mannschaft erwischte einen guten Start, schnupperte phasenweise an
den Aufstiegsplätzen und beendete die Drittligasaison 2008/09 auf dem 7. Platz.
In der darauffolgenden Saison sollte eigentlich die Rückkehr
in die 2. Liga gelingen. Nach Unstimmigkeiten mit dem Präsidium verließ jedoch
Trainer Boysen die Kickers, die nach zwölf Spielen auf Platz 2 lagen, und
heuerte beim Zweitligisten FSV Frankfurt an. Im ersten Spiel unter seinem
Nachfolger Steffen Menze übernahmen die Kickers mit einem 4:2-Sieg bei Dynamo
Dresden, bei dem auch Zinnow einen Treffer erzielte, die Tabellenführung.
Nachdem der OFC sechs Wochen auf Platz 1 rangierte wurde durch eine
2:1-Niederlage bei Bayern München II am letzten Vorrundenspieltag die
Herbstmeisterschaft verspielt. Nach einer Serie von fünf Spielen ohne Sieg
wurde Menze im Februar 2010 von Wolfgang Wolf abgelöst, der die Kickers aber
auch nicht zum Aufstieg führen konnte. Im Gegensatz zur Vorsaison war Rang 7 in
der Abschlusstabelle diesmal eine Enttäuschung.
Dass Zinnows Vertrag im Sommer 2010 nicht verlängert wurde,
obwohl er gerne in Offenbach geblieben wäre, sorgte bei den Fans für
Unverständnis. In Wolfs Spielsystem war offenbar kein Platz für klassische
Außenspieler. So wechselte Zinnow gemeinsam mit dem ebenfalls aussortierten
David Ulm zum Ligakonkurrenten SV Sandhausen. Dort kam er verletzungsbedingt
jedoch nur zu zwölf Einsätzen und beendete 2011 seine Profikarriere. Danach
begann Zinnow eine Ausbildung zum Diplomfinanzwirt und spielte nebenbei beim
Verbandsligisten Kickers Obertshausen.