Thomas Wörle


 

* 11.02.1982

 

Als Thomas Wörle im Sommer 2005 von der 2. Mannschaft des TSV 1860 München zu den gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenen Kickers wechselte, galt er zunächst nur als Perspektivspieler. Der Vertragsamateur sollte sich jedoch schneller als gedacht einen Stammplatz erkämpfen und wurde in den drei Zweitligajahren des OFC zu einer festen Größe im defensiven Mittelfeld.

 

Der gebürtige Krumbacher begann seine Fußballkarriere bei der TSG Thannhausen und spielte in der Jugend auch für den VfB Stuttgart und den FC Augsburg. 2003 wechselte er zum TSV 1860 München, wo er in der 2. Mannschaft eingesetzt wurde. Mit den kleinen Löwen gelang ihm auf Anhieb der Aufstieg in die Regionalliga Süd. Dort kam Wörle in der Saison 2004/05 als Kapitän in 31 Spielen zum Einsatz und erzielte dabei zwei Tore. In dieser Zeit wurde auch OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen auf den ehemaligen Juniorennationalspieler aufmerksam und lotste Wörle nach dem Aufstieg der Kickers in die 2. Bundesliga nach Offenbach.

 

Gleich in seinem ersten Zweitligaspiel gelang Wörle sein erstes Tor. Am 7. August 2005 trat der OFC als Aufsteiger beim Bundesligaabsteiger Hansa Rostock an. Wörle saß zunächst auf der Bank, ehe er in der 81. Spielminute für Ramazan Yildirim eingewechselt wurde. Sechs Minuten später erzielte er nach einer Freistoßflanke von Thorsten Judt per Kopf den Siegtreffer zum 2:1. Wörle schaffte schnell den Sprung zum Stammspieler. Dabei profitierte er zunächst vom Ausfall Yildirims, der wegen einer Gelb-Roten-Karte gesperrt war. Aufgrund seiner starken Leistungen blieb Wörle in der Mannschaft. Im November 2005 wurde sein Vertrag in einen Lizenzspielervertrag umgewandelt. In seiner ersten Zweitligasaison kam Wörle auf 31 Spiele und 2 Tore. Vor allem in der Rückrunde hatte der Mann mit der Nummer 14 großen Anteil daran, dass den Kickers der Klassenerhalt gelang. Auch in der Folgesaison bildete er zusammen mit Stephan Sieger die Doppelsechs und kam in 32 Partien (1 Tor) zum Einsatz. Zu Beginn der Saison 2007/08 verlor Wörle seinen Stammplatz zunächst an Neuzugang Daniyel Cimen, eroberte sich diesen jedoch wieder zurück. Allerdings waren seine Leistungen nicht mehr so überzeugend wie in den ersten beiden Jahren. Zudem musste er wegen einer Rückenprellung einige Wochen pausieren. So kam er in seiner letzten Spielzeit beim OFC nur noch auf 22 Einsätze. Sein einziges Tor war das 3:3 im Heimspiel gegen den FC St. Pauli, das die Kickers nach einem 1:3-Rückstand noch mit 4:3 gewinnen konnten. Obwohl der OFC sechs Spieltage vor Saisonende acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge aufwies, rutschte man am letzten Spieltag noch auch einen Abstiegsplatz. Beim entscheidenden Spiel in Osnabrück fehlte Wörle wegen einer Gelbsperre. In seinen drei Offenbacher Jahren brachte er es insgesamt auf 85 Zweitligaspiele und vier Tore.

 

Nach dem Abstieg wechselte Wörle zur SpVgg. Greuther Fürth und blieb somit zweitklassig. Für die Franken bestritt er jedoch nur 12 Spiele, ehe er seine Karriere im besten Fußballeralter aus gesundheitlichen Gründen beenden musste. Infolge des Pfeifferschen Drüsenfiebers wurde bei ihm ein chronisches Erschöpfungssyndrom diagnostiziert.

 

Im Sommer 2010 löste Wörle seinen erkrankten Vater Günther als Trainer der Frauenmannschaft des FC Bayern München ab. Durch ein 2:0 im Endspiel gegen den 1.FFC Frankfurt gewannen die Damen des FCB 2012 erstmals den DFB-Pokal. Bis zum Sommer 2013 zählte auch Wörles jüngere Schwester Tanja zum Team. Sie spielte ebenfalls im defensiven Mittelfeld und gehört jetzt dem Betreuerstab an. 2015 und 2016 holte Wörle mit den Bayern die Deutsche Meisterschaft. Im Sommer 2021 wechselte er in den Herrenbereich und heuerte als Cheftrainer beim SSV Ulm an.