Klaus Winkler


 

* 25.05.1949 - † 04.09.1985

 

In seinen beiden Jahren bei Kickers Offenbach hat Klaus „Johnny“ Winkler viele Höhen und Tiefen mitgemacht. Er war Mitglied der Mannschaft, der 1970 die direkte Rückkehr in die Bundesliga gelang und DFB-Pokalsieger wurde, erlebte jedoch nur ein Jahr später den Abstieg und den „Bundesligaskandal“.

 

Winkler begann seine Profikarriere bei Borussia Mönchengladbach. Am 26. August 1967 gab er im Spiel gegen den VfB Stuttgart mit 18 Jahren sein Bundesligadebüt. Dabei leistete er in der 68. Spielminute die Vorarbeit zu Peter Meyers Treffer zum 1:1-Endstand. In zwei Spielzeiten kam der Stürmer in der Fohlenelf allerdings nur zu fünfmal zum Einsatz.

 

Im Sommer 1969 wechselte Winkler gemeinsam mit den Kremers-Zwillingen vom Bökelberg zu den gerade aus der Bundesliga abgestiegenen Kickers. Während ihm in der Regionalliga Süd in 25 Spielen nur zwei Tore gelangen, traf er in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga bei sieben Einsätzen dreimal. Mit einem 4:1 gegen den FK Pirmasens wurde schließlich die Rückkehr ins Oberhaus perfekt gemacht. Doch der größte Erfolg sollte noch folgen: Am 29. August 1970 besiegte der noch als Zweitligist in den Wettbewerb gestartete OFC im DFB-Pokal-Finale den haushohen Favoriten 1.FC Köln in Hannover mit 2:1. Winkler erzielte dabei in der 27. Minute das wegweisende Tor zum 1:0. Auch in den beiden einzigen Europapokalspielen der Offenbacher Vereinsgeschichte gegen den FC Brügge kam er zum Einsatz.

 

In seiner einzigen Bundesligasaison im Kickers-Trikot erzielte Winkler 1970/71 in 27 Spielen acht Tore. Als Tabellenvierzehnter hatte der OFC zwei Spieltage vor Schluss noch drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Doch die Kickers verloren die letzten beiden Spiele und rutschten noch auf Rang 17 ab, weil Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Oberhausen überraschend punkten konnten. Wie sich später herausstellte, war im Abstiegskampf nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Nachdem der Abstieg der Kickers feststand enthüllte Präsident Canellas, dass bei einigen Spielen geschoben wurde. Der „Bundesligaskandal“ sollte Fußball-Deutschland noch lange beschäftigen.

 

Winkler wechselte daraufhin zum Hamburger SV, wo er später zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde und für einige Zeit als einer der besten Liberos Deutschlands galt. Für den HSV bestritt er in sechs Jahren 117 Bundesligaspiele und erzielte dabei zehn Tore. In der Saison 1975/76 kam er wegen einer Leistenoperation nicht zum Einsatz und war daher auch nicht am DFB-Pokalsieg des HSV beteiligt. 1977 gewannen die Hamburger den Europapokal der Pokalsieger. Winkler wurde dabei jedoch nur noch in den beiden Achtelfinalpartien gegen den schottischen Vertreter Hearts of Midlothian eingesetzt.

 

Nachdem er beim HSV keinen neuen Vertrag mehr erhielt, schloss sich Winkler 1977 dem Lokalrivalen FC St. Pauli an. Für den Bundesliganeuling absolvierte er 16 Spiele, konnte den direkten Wiederabstieg jedoch nicht verhindern. In der Saison 1978/79 kam er noch neunmal in der 2. Bundesliga Nord zum Einsatz. Insgesamt brachte es Winkler auf 165 Bundesligaspiele und 18 Tore.

 

Nach dem Ende seiner Karriere wurde er durch private Schicksalsschläge (geschäftliche Pleiten, Trennung) zum Alkoholiker. Am 4. September 1985 verstarb Klaus Winkler im Alter von nur 36 Jahren in seinem Mönchengladbacher Elternhaus an Herzversagen.