Rudi Wimmer


 

* 20.01.1944

Rudolf „Rudi“ Wimmer war der erste Bundesligatorwart des OFC. Den überwiegenden Teil seiner Karriere verbrachte er aber beim Karlsruher SC, dessen Rekordspieler, Ehrenspielführer und Ehrenmitglied er ist.

Wimmer wurde im mährischen (heute tschechischen) Olmütz geboren und zog nach dem 2. Weltkrieg mit seiner Familie nach Hessen. Nach den Stationen VfB Höchst und FC Hanau 93 wechselte das Torwarttalent 1963 an den Bieberer Berg. Am 17. April 1966 gab er beim 4:2-Sieg gegen die Stuttgarter Kickers sein Debüt in der 1. Mannschaft, die zu dieser Zeit in der zweitklassigen Regionalliga Süd spielte. Insgesamt bestritt er in der Saison 1965/66 vier Ligaspiele und kam in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga, in der der OFC chancenlos war, zu zwei weiteren Einsätzen. In den kommenden beiden Spielzeiten lieferte sich Wimmer mit der bisherigen Nummer 1 Wolfgang Mühlschwein einen packenden Zweikampf um den Platz zwischen den Pfosten. 1966/67 hatte Wimmer mit 22 Einsätzen die Nase vorn, während Mühlschwein nur zwölfmal spielen durfte. Zudem stand Wimmer in allen acht Spielen der Aufstiegsrunde zur Bundesliga, in der die Kickers knapp an Alemannia Aachen scheiterten, im Tor. In der Saison 1967/68 kamen Wimmer und Mühlschwein jeweils auf 17 Regionalligaeinsätze. In der Aufstiegsrunde machte Wimmer sechs Spiele, Mühlschwein drei. Beim entscheidenden Spiel gegen die TuS Neuendorf, in dem der OFC am 19. Juni 1968 im dritten Anlauf endlich den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte, standen beide im Tor: Wimmer begann, Mühlschwein wurde sechs Minuten vor Schluss eingewechselt. In der Bundesligasaison 1968/69 war Wimmer die unangefochtene Nummer 1, absolvierte alle 34 Spiele, konnte den direkten Wiederabstieg jedoch nicht verhindern.

Nach dem Abstieg wechselte Wimmer gemeinsam mit Stürmer Gerd Becker zum Karlsruher SC, der vom früheren OFC-Coach Kurt Baluses trainiert wurde. Mit den Badenern scheiterte er 1970, 1971 und 1973 insgesamt dreimal in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Erst 1975 gelang dem KSC als Meister der neu gegründeten Zweiten Bundesliga Süd die Rückkehr ins Oberhaus. Nach dem Abstieg 1977 schaffte Wimmer mit dem KSC 1980 über die Relegationsspiele gegen Rot-Weiss Essen erneut den Aufstieg in die Bundesliga. 1983 beendete der nunmehr 39-jährige Wimmer nach 14 Jahren beim KSC seine Karriere. Sein Nachfolger kam übrigens auch aus Offenbach: Bernd Fuhr, der 1981 vom Bieberer Berg in den Wildpark gewechselt und zunächst zwei Jahre die Nummer 2 gewesen war, löste Wimmer im Karlsruher Tor ab.

Nach Beendigung der aktiven Laufbahn arbeitete Wimmer sieben Jahre lang als Jugendtrainer beim KSC, ehe er 1990 zum VfR Pforzheim wechselte und diesen zum Aufstieg in die Oberliga führte.