Dirk Vollmar


 

* 04.04.1972

Wenn man an den Zweitligaaufstieg der Kickers im Jahre 1999 zurückdenkt, so fallen einem als Aufstiegshelden in erster Linie Torwart René Keffel und Oliver Roth ein, der im entscheidenden Spiel beim VfL Osnabrück den 2:1-Siegtreffer erzielte. Roths Tor in der Schlussminute war jedoch eigentlich nur noch Ergebniskosmetik. Da dem OFC an jenem Tag bereits ein Unentschieden gereicht hätte, war es letztlich Dirk Vollmars Kopfball zum 1:1-Ausgleich in der 51. Minute, der nach zehn Jahren Abstinenz den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutete.

Vollmar lernte das Fußballspielen bei Stahl Lugau und kam über Wismut Aue zum Chemnitzer FC, für den er von 1991 bis 1993 in 24 Zweitligaspielen zwei Treffer erzielte. Danach verschlug es den Stürmer erstmals nach Hessen, wo er im Trikot des FC Herborn in drei Jahren 85 Tore schoss und in der Saison 1995/96 Torschützenkönig der Oberliga Hessen wurde. Dadurch wurde Morten Olsen auf ihn aufmerksam, der ihn gerne zum 1.FC Köln in die Bundesliga geholt hätte. Vollmar hatte jedoch zwei Wochen zuvor bereits einen Vertrag bei der TuS Paderborn-Neuhaus unterzeichnet. Der West-Regionalligist verlangte 250.000 DM, doch die Kölner wollten Vollmar nicht aus dem Vertrag herauskaufen. Nach dieser Vorgeschichte hielt es den Angreifer nur ein halbes Jahr in Paderborn, ehe er an den italienischen Drittligisten Juve Stabia Neapel ausgeliehen wurde.

Im Oktober 1997 wechselte Vollmar zu den Kickers, die nach einem Ersatz für den verletzten Torjäger Goran Skeledzic gesucht hatten. Nachdem sich Paderborn und Stabia zunächst noch um Vollmars Transferrechte gestritten hatten, erteilte ihm die FIFA schließlich die internationale Freigabe, wodurch er ablösefrei für den OFC spielberechtigt war. Am 7. November 1997 gab Vollmar im Heimspiel gegen Wacker Burghausen sein Debüt im Kickers-Trikot. Auf sein erstes Tor musste er allerdings bis zum 15. März 1998 warten. Da gelang ihm beim turbulenten 4:3 gegen Ditzingen der Siegtreffer. In seiner ersten Offenbacher Saison traf Vollmar in 14 Einsätzen nur zweimal und galt für manche schon als Chancentod. Doch in der Spielzeit 1998/99 sollte es besser laufen. Vollmar schoss in 29 Ligaspielen zehn Tore und verhalf den Kickers in der Regionalliga Süd erneut zur Vize-Meisterschaft. Mit seinem Tor in Osnabrück machte er sich unsterblich.

Nach dem Aufstieg hieß es zunächst, dass sich der gebürtige Sachse mit Dynamo Dresden (damals in der Regionalliga Nordost) über einen Wechsel einig sei, entschied sich dann aber für einen Verbleib in Offenbach. In der 2. Bundesliga war er fortan aber nur noch Ersatzspieler. Vollmar kam nur noch zu vier Einsätzen, ehe er in der Winterpause an den Süd-Regionalligsten SV Wehen verliehen wurde. Im Sommer 2000 wechselte er dann zum Oberligisten Berliner FC Dynamo, wo er nach seiner Sportinvalidät auch das Traineramt übernahm. Später war der mittlerweile in Rodgau heimisch gewordene Vollmar als Spielertrainer beim SV Bernbach, TGM SV Jügesheim und Viktoria Kleestadt tätig. Seit 2012 trainiert er den TSV Dudenhofen.