Ion Vladoiu
* 05.11.1968 |
Ende November 1999 gelang es den Kickers, mit Ion Vladoiu
einen WM-Teilnehmer für die Ablösesumme von 300.000 DM an den Bieberer Berg zu
locken. Peter Neururer, der selbst erst wenige Wochen zuvor das Traineramt in
Offenbach übernommen hatte, kannte den Rumänen noch aus gemeinsamen Zeiten beim
1.FC Köln.
Der nur 170 cm große Stürmer spielte bei allen drei großen
Bukarester Vereinen. Mit Steaua gewann er 1993 die Meisterschaft. Nach einem
Gastspiel bei Rapid Bukarest holte er mit
Steaua 1996 erneut den
Meistertitel und wurde zudem Torschützenkönig der rumänischen Liga. Anschließend
wechselte er in die Bundesliga, wo er beim 1.FC Köln zusammen mit Toni Polster
das Sturmduo bildete. In 51 Bundesligaspielen schoss Vladoiu 10 Tore. Nach dem
Abstieg der Kölner wechselte er 1998 zu Dinamo Bukarest.
Von 1992 bis 2000 bestritt Vladoiu 28-Länderspiele (2 Tore)
für die Nationalmannschaft Rumäniens, mit der er an der WM 1994 und der EM 1996
teilnahm.
Am 3. Dezember 1999 gab Vladoiu im Zweitligaspiel gegen
Borussia Mönchengladbach (1:1) sein Debüt im OFC-Trikot. Sein erstes Tor gelang
ihm eine Woche später beim 1:1 gegen den SV Waldhof Mannheim. Vladoiu avancierte
auf Anhieb zum torgefährlichsten Angreifer der Kickers, die als
Zweitligaaufsteiger seit Monaten auf dem letzten Tabellenplatz standen. Als im
Frühjahr 2000 auch Dank seiner Tore Platz 14 wieder in Reichweite geraten war,
zog sich Vladoiu im Auswärtsspiel bei der SpVgg. Greuther Fürth einen
Muskelfaserriss zu. Ohne ihren wichtigsten Spieler verloren die Kickers das
„Sechspunktespiel“ gegen den direkten Konkurrenten Stuttgarter Kickers mit 0:4
und gingen beim VfL Bochum mit 6:1 unter. Gegen Tennis Borussia Berlin
unternahm Vladoiu einen Comeback-Versuch, leistete in der 13. Minute die
Vorarbeit zum 1:0 durch Matthias Becker,
musste aber fünf Minuten später das Feld verletzt verlassen. Nach einem
Spiel Pause quälte sich Vladoiu in Mannheim erneut auf den Platz, bereitete
nach sechs Minuten das 0:1 durch Stefan Simon vor und ließ sich direkt im
Anschluss wieder auswechseln. Es war sein letzter Auftritt im Kickers-Trikot.
Mit einem fitten Vladoiu wäre der Abstieg wohl zu vermeiden gewesen.
Stattdessen wechselte der Dribbelkünstler nach 15 Spielen und 5 Toren für den
OFC am Saisonende zurück zu Steaua Bukarest, wo er 2001 noch einmal Meister
wurde. Nach mehreren Wechseln innerhalb Rumäniens beendete Vladoiu 2004 seine
Spielerkarriere.
Nach dem Karriereende versuchte sich Vladoiu in seiner Heimat
ohne durchschlagenden Erfolg als Trainer. Seit Juni 2011 ist er Präsident des
Fanclubs der rumänischen Nationalmannschaften.