David Ulm
* 30.06.1984 |
David
Ulm schaffte mit drei Vereinen den Aufstieg in die 2. Bundesliga- leider nicht mit
den Kickers. Der Franzose trug nur ein Jahr lang das OFC-Trikot, avancierte in
dieser Zeit aber zum Publikumsliebling. Immer wenn der quirlige
Offensivallrounder, der sowohl im Sturm als auch hinter den Spitzen eingesetzt
werden konnte, am Ball war, schallten die „Ulm, Ulm, Ulm“-Rufe durchs Stadion.
Der
aus Weißenburg im Elsass stammende Ulm kam über die Stationen AS Seebach und
FCSR Haguenau im Alter von 14 Jahren in die Fußballschule von Racing Straßburg.
Dort durchlief er alle Jugendteams und debütierte in der 2. Mannschaft. Nach
einer Saison beim FC Mulhouse wechselte Ulm 2006 nach Deutschland, wo er sich
den Sportfreunden Siegen anschloss. Dort machte er allerdings nur ein Spiel und
wurde ansonsten nur in der 2. Mannschaft eingesetzt. Deshalb wechselte Ulm im
Januar 2008 innerhalb der Regionalliga
Süd, die damals noch die dritthöchste Spielklasse war, zum FSV Frankfurt. Für
die Bornheimer kam er in allen verbleibenden 15 Saisonspielen zum Einsatz,
erzielte dabei fünf Tore und stieg überraschend in die 2. Bundesliga auf. Dort
kam er bei 16 Einsätzen und einem Tor nicht über die Rolle eines
Ergänzungsspielers hinaus und wechselte im Sommer 2009 nach Offenbach.
Seinen
ersten Treffer im Kickers-Dress erzielte Ulm am 15.09.2009 als ihm bei Werder
Bremen II das goldene Tor zum 0:1 gelang. Zwei Wochen später schoss er beim
2:1-Erfolg in Unterhaching ebenfalls den Siegtreffer. Auch im folgenden
Heimspiel gegen Jena, das der OFC mit 4:0 gewann, steuerte Ulm einen Treffer
bei. Die Kickers sprangen damit in der Tabelle der 3. Liga auf Platz 2. Es war
jedoch das letzte Spiel von Trainer Hans-Jürgen Boysen, der nach einem Disput
mit Vize-Präsident Thomas Kalt und Sportmanager Andreas Möller von seiner
Ausstiegsklausel Gebrauch machte und beim Zweitligisten FSV Frankfurt
anheuerte.
Die
Erfolgsserie setzte sich zunächst auch unter dem zum Chefcoach beförderten
bisherigen Co-Trainer Steffen Menze fort, mit dem die Kickers sogar die
Tabellenspitze erklimmen konnten. In einem spektakulären Derby beim SV Wehen
Wiesbaden lagen die Kickers bereits mit 3:1 zurück, ehe Ulm mit einem
Doppelpack noch zum 3:3 ausgleichen konnte. Mit einem Sieg gegen den SV
Sandhausen hätte der OFC am vorletzten Spieltag der Vorrunde die
Herbstmeisterschaft perfekt machen können. Obwohl Ulm erneut traf und die
Kickers bis zur 87. Minute mit 3:2 führten, erzielte ausgerechnet der frühere
Offenbacher Regis Dorn noch das 3:3. Weil der OFC eine Woche später bei Bayern
München II mit 2:1 verlor, wurde man letztlich noch vom FC Ingolstadt überholt.
Von nun an ging es bergab. Im Februar 2010 wurde Menze entlassen und durch
Wolfgang Wolf ersetzt. Aber auch mit dem erfahrenen früheren Bundesligatrainer
konnte der OFC nicht mehr ins Aufstiegsrennen eingreifen und beendete die
Saison auf einem enttäuschenden 7. Rang. Ulm spielte mit acht Toren in 32
Spielen eigentlich eine gute Saison. Weil Wolf jedoch auf andere Spielertypen
stand wurde sein Vertrag nicht verlängert. Gemeinsam mit dem ebenfalls
aussortierten Stefan Zinnow wechselte er daraufhin zum Ligakonkurrenten SV
Sandhausen.
Dort
war Ulm von Anfang an Stammspieler und trug in seiner zweiten Saison mit zehn
Toren dazu bei, dass dem SVS 2011 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der
Aufstieg in 2. Bundesliga gelang. Nach einem schwachen Start wurde Aufstiegstrainer
Gerd Dais entlassen und es gab für Ulm ein Wiedersehen mit Hans-Jürgen Boysen.
Doch auch dieser konnte den sportlichen Abstieg nicht verhindern. Am Ende hatte
Sandhausen elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Nur weil dem MSV
Duisburg die Lizenz entzogen wurde blieb ihnen der direkte Wiederabstieg
erspart.
Als
sein Vertrag in Sandhausen im Sommer 2014 auslief wechselte Ulm zum
Drittligisten Arminia Bielefeld, mit dem er prompt wieder in die 2. Liga
aufstieg. In der Aufstiegssaison gelangen ihm sieben Treffer. Zudem erreichte
er mit den Ostwestfalen in dieser Spielzeit das Halbfinale des DFB-Pokals. Auf
dem Weg dorthin wurden mit Hertha BSC Berlin, Werder Bremen und Borussia
Mönchengladbach drei Erstligisten ausgeschaltet. Auch in Bielefeld hatte der
offensive Mittelfeldspieler den Status eines Publikumslieblings inne. Zudem war
er der Elfmeterschütze vom Dienst, verschoss keinen einzigen Strafstoß. Ulm
stand noch bis zum 30.06.2018 bei der Arminia unter Vertrag. In seiner letzten
Saison kam er jedoch nur noch in der 2. Mannschaft zum Einsatz, wurde aber
dennoch beim letzten Heimspiel der Profis gebührend verabschiedet. Insgesamt
brachte er es vereinsübergreifend auf 97 Einsätze in der 2. Bundesliga (elf
Tore) und 131 Spiele in der 3. Liga (26 Tore).