Amand Theis
* 19.11.1949 |
Amand
Theis war einer der Eckpfeiler der großen Kickers-Mannschaft der 1970er Jahre.
Der Defensivspieler, der sowohl in der Abwehr als auch im defensiven Mittelfeld
eingesetzt wurde, war aufgrund seiner Härte bei den Gegenspielern gefürchtet.
Seinem Spitznamen „Westerwälder Eisenfuß“ machte er alle Ehre.
Im
Sommer 1968 wechselte Theis von seinem Heimatverein SV Hellenhahn zum 1.FC
Nürnberg. Dort war er zunächst nur für die Amateurmannschaft eingeplant, doch
Trainer Max Merkel holte ihn schließlich zu den Profis. In seiner ersten
Bundesligasaison kam Theis zu sieben Einsätzen und schaffte mit dem Club das
Kunststück, als amtierender Deutscher Meister abzusteigen. In den darauf
folgenden drei Jahren reifte Theis beim FCN in der damals zweitklassigen
Regionalliga Süd zum Stammspieler, ehe er sich 1972 den gerade in die
Bundesliga aufgestiegenen Kickers anschloss.
In
seiner ersten Saison im Kickers-Trikot gelangen Theis in 32 Spielen vier Treffer.
Der OFC belegte am Ende den 7. Platz, die bis heute beste Endplatzierung in der
Offenbacher Bundesligageschichte. In der folgenden Spielzeit, in der die
Kickers Zehnter wurden, wurde Theis in 25 Spielen eingesetzt und erzielte dabei
zwei Tore. In der Saison 1974/75 konnten sich die Kickers im oberen Drittel etablieren. Insgesamt
stand man fünfmal an der Tabellenspitze und verpasste nur knapp die
Herbstmeisterschaft. Am 30. Spieltag war der OFC noch Dritter, rutschte jedoch nach
vier Niederlagen in den letzten vier Spielen noch auf Platz 8 ab. Theis kam
in dieser Saison verletzungsbedingt nur auf 12 Einsätze, in denen ihm ein Treffer
gelang. Am 19. April 1975 sorgte Kickers-Coach Otto Rehhagel für Schlagzeilen,
weil er Theis im Derby gegen Eintracht Frankfurt dazu aufgefordert haben soll,
Nationalstürmer Bernd Hölzenbein in die Knochen zu treten. Der DFB sperrte den
Trainer daraufhin für einen Monat. In der folgenden Spielzeit kämpfte der OFC
nach den Abgängen von Erwin Kostedde und Winfried Schäfer von Anfang an gegen
den Abstieg. Theis wurde in 32 Spielen eingesetzt und erzielte fünf Treffer.
Auch seine beiden Tore, mit denen er für den 2:1-Auswärtssieg bei Bayer
Uerdingen sorgte, bewahrten die Kickers nach vier Jahren Bundesliga am Stück nicht
vor dem Gang in die Zweitklassigkeit.
Theis
blieb in Offenbach und kam in der Zweitligasaison 1976/77 in 36 Spielen auf die
für einen Abwehrspieler stattliche Anzahl von elf Toren. Beim 7:0 gegen den KSV
Baunatal traf er gleich dreimal. Als Tabellendritter der 2. Bundesliga Süd
verpasste der OFC jedoch den angestrebten direkten Wiederaufstieg. Gemeinsam
mit Siggi Held ging Theis nach Dortmund, wo beide auch wieder mit Kostedde
zusammenspielten. Theis gehörte zu der Mannschaft, die am 29. April 1978 mit
0:12 gegen Borussia Mönchengladbach unterging. Nach der bis heute höchsten
Niederlage in einem Bundesligaspiel wurde der damalige Dortmunder Trainer
Rehhagel von den Medien kurzzeitig in „Torhagel“ umbenannt. Nach drei Jahren
beim BVB folgte Theis abermals dem Ruf Rehhagels und wechselte im Sommer 1980 nach
Düsseldorf. Für die Fortuna spielte er vier weitere Jahre in der Bundesliga,
ehe er 1984 seine Karriere beendete. Insgesamt brachte es Theis auf 296
Bundesligaspiele und 28 Tore.