Lothar Skala
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* 02.05.1952 - † 28.09.2008 |
Lothar Skala gehörte zur großen Kickers-Mannschaft der siebziger
Jahre. Von 1970 bis 1977 erzielte der Libero, der von Experten wegen seiner
Spielweise mit Franz Beckenbauer verglichen wurde, in 155 Ligaspielen sechs
Tore für den OFC.
1969
wechselte Skala von seinem Stammverein SG Dornheim an den Bieberer Berg, wo er
zum Juniorennationalspieler avancierte und ein Jahr später seinen ersten
Profivertrag unterzeichnete. Am 13. Februar 1971 gab er bei der 3:0-Niederlage
der Kickers bei Eintracht Braunschweig sein Bundesligadebüt. Dies war zugleich
die letzte Partie, in der Rudi Gutendorf auf der Offenbacher Trainerbank saß.
Unter dessen Nachfolger Kuno Klötzer kam Skala, der zunächst im Angriff
eingesetzt wurde, an den letzten sechs Spieltagen zu sechs weiteren Einsätzen.
Am Saisonende musste der OFC infolge des Bundesligaskandals absteigen.
Nach
dem Abstieg aus der Bundesliga dominierten die Kickers in der Saison 1971/72
die Regionalliga Süd nach Belieben und blieben in allen 36 Punktspielen
ungeschlagen. Ein Rekord, der in den beiden höchsten deutschen Ligen bis heute
unerreicht geblieben ist. Der mittlerweile zum Abwehrorganisator
umfunktionierte Skala konnte sich in dieser Saison als Stammspieler etablieren
und erzielte in 35 Ligaspielen drei Tore. Auch in allen acht Partien der
Aufstiegsrunde, in denen der OFC ohne ebenfalls ohne Niederlage blieb, war er
dabei. Am Ende stiegen die Kickers dennoch nur aufgrund der besseren
Tordifferenz gegenüber Rot-Weiss Essen auf.
Nach
dem dritten Bundesligaaufstieg konnte der OFC seinen Ruf als
Fahrstuhlmannschaft ablegen und erreichte in der Saison 1972/73 mit Rang 7 die
beste Abschlussplatzierung der Offenbacher Bundesligageschichte. Skala bestritt
alle 34 Saisonspiele und erzielte am 23. September 1972 beim 5:2-Auswärtssieg
bei Hertha BSC Berlin sein erstes Bundesligator. Sein wohl schönstes Tor im Kickers-Trikot
schoss Skala am 23. Oktober 1973 beim legendären 5:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt,
als er 30 Sekunden nach Wiederanpfiff per Distanzschuss zum zwischenzeitlichen
4:1 traf. Einen Monat später zog er sich jedoch eine Verletzung zu, die ihn für
ein Jahr außer Gefecht setzen sollte. So brachte es Skala in den Spielzeiten
1973/74 und 1974/75 jeweils nur zu 15 Einsätzen. In der Saison 1975/76, an
deren Ende die Kickers nach vier Jahren Bundesliga am Stück wieder den Gang in
die Zweitklassigkeit antreten mussten, stand Skala sogar nur in zwölf Spielen
auf dem Platz.
In der Zweitligasaison 1976/77 blieb Skala verletzungsfrei
und erzielte in 37 Spielen vier Tore. Weil der direkte Wiederaufstieg jedoch
verpasst wurde, mussten ihn die Kickers im Sommer 1977 zusammen mit anderen
Leistungsträgern wie Wolfgang Rausch, Amand Theis, Sigfried Held und Lars
Bastrup aus finanziellen Gründen verkaufen. Skala wechselte auf die andere
Mainseite, wurde dort aber nicht glücklich. Erneut von Verletzungen geplagt,
konnte er für Eintracht Frankfurt in zwei Jahren nur zehn Bundesligaspiele
bestreiten.
1979 wagte Skala den Sprung in die nordamerikanische
Profiliga NASL, wo er sich den Chicago Sting anschloss. Nach nur neun Spielen
musste er seine Karriere wegen irreparabler Schäden an den Kniegelenken
schließlich beenden. In den USA knüpfte er erste Kontakte zur Fast-Food-Kette
Burger King und eröffnete 1980 als erster deutscher Franchisenehmer ein
Restaurant in Darmstadt. Zudem war Skala als FIFA-lizenzierter Spielerberater
tätig und unterstützte bis zu seinem Tod seinen Heimatclub SG Dornheim.