Stefan Simon


 

* 18.06.1969

 

Stefan Simon war ein wichtiger Bestandteil der Kickers-Mannschaft, die Ende der 1990er Jahre zwei Aufstiege feierte, wodurch der OFC von der viertklassigen Oberliga in die 2. Bundesliga zurückkehrte. Der vielseitige Linksfuß, der zumeist im linken oder halblinken Mittelfeld aber auch im Sturm eingesetzt wurde, spielte von 1996 bis 2001 in Offenbach. In 129 Ligaspielen erzielte er 30 Tore.

 

Der gebürtige Limburger spielte in der Jugend für den SC Offheim und Eintracht Frankfurt. Bereits am 27. Juli 1991 gab Simon im Trikot des SV Darmstadt 98 gegen den FC Homburg sein Zweitligadebüt. Zwei Jahre später wechselte er innerhalb der 2. Liga von den Lilien zu den Saarländern, für die er bis 1995 am Ball war. In seinem zweiten Jahr in Homburg wurde Simon aus unerfindlichen Gründen zusammen mit vier anderen Spielen suspendiert. Da ein Wechsel zu Hertha BSC Berlin an der geforderten Ablösesumme scheiterte ließ er sich reamateurisieren und kickte ein halbes Jahr beim TV Althornbach.

 

Klaus Gerster, der Simon noch aus der gemeinsamen Zeit bei der Eintracht kannte, holte ihn im Sommer 1996 zu den Kickers, die damals in der viertklassigen Oberliga Hessen spielten. Dort galt der OFC als Topfavorit auf die Meisterschaft, musste jedoch dem SV Wehen den Vortritt lassen. Mit 15 Treffern war Simon in dieser Saison hinter Oliver Roth und Goran Skeledzic der drittbeste Offenbacher Torschütze. Als Tabellenzweiter qualifizierten sich die Kickers immerhin für die Aufstiegsspiele zur Regionalliga. In der ersten Partie gegen den 1.FC Pforzheim sah Simon die Gelb-Rote Karte. In Unterzahl konnte sich der OFC erst im Elfmeterschießen durchsetzten. Im darauffolgenden Spiel gegen den FC Memmingen hatten die Kickers zur Halbzeit bereits mit 0:2 zurückgelegen, ehe Simon zum 2:2 ausgleichen konnte. Die Bayern gingen jedoch postwendend wieder in Führung und wären sehr wahrscheinlich aufgestiegen, wenn im Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion kurz vor Schluss nicht das Flutlicht ausgefallen wäre. Vier Tage später gewann der OFC in Stuttgart das Wiederholungsspiel. Simon wurde dabei in der 72. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt. Für ihn kam Giuseppe Messinese, der beide Tore zum 2:0-Sieg schoss.

 

Unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen spielten die Kickers überraschender Weise auch in der Regionalliga auf Anhieb oben mit und beendeten die Saison als Zweiter. Während man 1998 in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga noch an den Sportfreunden Siegen und TeBe Berlin scheiterte, sollte der Aufstieg ein Jahr später gelingen. Seine beiden wichtigsten Treffer im OFC-Trikot erzielte Simon wohl beim 2:0 im Aufstiegsspiel gegen Eintracht Trier. Damit reichte den Kickers im letzten Spiel in Osnabrück bereits ein Unentschieden. Wie schon beim Aufstieg 1997 musste Simon auch in dieser Partie verletzt ausgetauscht werden, diesmal bereits zur Halbzeit. Und wieder war es dem Spieler, der für ihn eingewechselt wurde, vorbehalten, den Siegtreffer zu erzielen: In der Nachspielzeit traf Oliver Roth zum 2:1.

 

Auch in der 2. Bundesliga gehörte Simon zu den Leistungsträgern, erzielte in der Saison 1999/2000 in 28 Spielen drei Tore. Dabei musste er, nachdem Peter Neururer das Traineramt übernommen hatte, teilweise sogar als Manndecker aushelfen.

 

Nach dem direkten Wiederabstieg blieb Simon trotz anderer Angebote zunächst in Offenbach, wo er eine turbulente Vorrunde mit fünf verschiedenen Trainern erlebte. Ende November 2000 übernahm er nach dem Rücktritt von Lars Schmidt die Kapitänsbinde. Allerdings führte Simon die Kickers nur dreimal als Spielführer aufs Feld. In der Winterpause erlag er nämlich dem Lockruf seines Ex-Trainers Peter Neururer und wechselte zum Zweitligisten LR Ahlen.

 

Bei den Ostwestfalen blieb Simon bis zum Sommer 2002. Danach spielte er noch drei Jahre für den SV Wehen und eine Saison beim 1.FC Eschborn in der Regionalliga Süd, ehe er 2006 seine Karriere beendete.

 

Auch heute ist Simon noch regelmäßig auf dem Bieberer Berg zu hören. Genauer gesagt immer dann, wenn das Lied „Oh Schorsch is des schee!“ abgespielt wird. Diesen Song nahm er nach dem Zweitligaaufstieg 1999 gemeinsam mit Oliver Roth auf.