Stephan Sieger


 

* 03.12.1979

 

Stephan Sieger war eigentlich ein zentraler Mittelfeldspieler, der seine Stärken gleichermaßen in der Defensive wie in der Offensive hatte und für die Kickers in 123 Ligaspielen 13 Treffer erzielte. Den OFC-Fans ist er jedoch auch als Torwart in Erinnerung geblieben. Weil Schiedsrichter Gräfe während des Elfmeterschießens des DFB-Pokalspiels der Kickers bei Hansa Rostock am 21. Dezember 2005 nach einem Kopfstoß von Hansa-Keeper Mathias Schober irrtümlicher Weise den Offenbacher Torhüter Sead Ramovic des Feldes verwies, musste Sieger als Feldspieler den Platz zwischen den Pfosten einnehmen. Mit seinen für einen Torwart untypischen Bewegungen irritierte er die Rostocker Schützen Madsen und Sharpourzadeh, die beide nur die Latte trafen. Zwischendurch verwandelte „Sigges“ auch noch einen Elfmeter zum 3:3 und war danach der gefeierte Held.

 

Bevor Sieger im Sommer 2004 im Alter von 24 Jahren an den Bieberer Berg wechselte, hatte er für den damaligen Ligarivalen TSG Hoffenheim bereits 90 Spiele in der Regionalliga Süd bestritten und dabei 13 Tore erzielt, eins davon gegen den OFC. Er galt als Wunschspieler von Trainer Hans-Jürgen Boysen, der ihn bereits aus der gemeinsamen Zeit beim SV Sandhausen kannte. Auch bei den Kickers war Sieger auf Anhieb Stammspieler und ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, welcher 2005 der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Seinen ersten Treffer im OFC-Trikot erzielte der lauffreudige Achter ausgerechnet beim 6:2 gegen seinen Ex-Club Hoffenheim.

 

Sieger hatte keine Probleme, sich dem höheren Niveau in der 2. Liga anzupassen, schoss gleich im ersten Heimspiel gegen Greuther Fürth sein erstes Zweitligator. Unter dem neuen Trainer Wolfgang Frank machte er in der Rückrunde noch einmal einen Sprung nach vorne. Zu Beginn der Spielzeit 2006/07 fiel Sieger erstmals in ein Leistungsloch, konnte sich jedoch wieder daraus befreien und erzielte im weiteren Saisonverlauf sieben Tore (drei davon per Strafstoß). Mit einem Doppelpack in der 83. und 90. Minute drehte er die Partie gegen den FC Augsburg (3:2) quasi im Alleingang.

 

In der Saison 2007/08 konnte Sieger nicht mehr an seine starken Vorstellungen der Vorjahre anknüpfen, kam wegen Leistenproblemen jedoch auch nur noch zu 23 Einsätzen. Der einstige Publikumsliebling wurde bei den eigenen Fans allmählich zum Buhmann. Daher verzichtete der nach dem Abstieg aus der 2. Liga zum OFC zurückgekehrte Trainer Boysen auf eine Vertragsverlängerung mit Sieger, da er beim Neuaufbau lieber auf unbelastete Spieler setzte.

 

Sieger wechselte daraufhin zum Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf, mit dem ihm gleich im ersten Drittligajahr der Aufstieg gelang. In der darauffolgenden Zweitligasaison kam er jedoch nur noch in 16 Spielen zum Einsatz. Im Sommer 2010 schloss sich Sieger dem Drittligaaufsteiger 1.FC Saarbrücken an. Am vorletzten Spieltag der Saison 2011/12 verschoss er in der Partie des OFC gegen den FCS einen Strafstoß. Die Saarländer gewannen dennoch mit 3:2 und beendeten damit die letzten Offenbacher Aufstiegsträume.

 

2012 wechselte Sieger zum Oberligisten FC-Astoria Walldorf, mit dem er zwei Jahre später in die Regionalliga Südwest aufstieg und noch ein letztes Mal an den Bieberer Berg zurückkehrte. Im Sommer 2015 beendete Sieger seine Spielerkarriere und ist beim FCA seitdem als Teammanager tätig.

 

 

Stephan Sieger als Torwart