Moses Sichone
* 31.05.1977 |
Der in Sambia geborene Abwehrspieler wechselte 1999 vom Nchanga
Rangers FC zum 1.FC Köln. Dort wurde er Aufhieb Stammspieler und stieg mit den
Geißböcken in die Bundesliga auf. Nach
dem Abstieg 2002 gelang prompt der direkte Wiederaufstieg. Insgesamt bestritt
Sichone 144 Ligaspiele für die Kölner, ehe er im Sommer 2004 zum Zweitligisten
Alemannia Aachen wechselte. Die Alemannia war in der Vorsaison sensationell ins
DFB-Pokal-Finale eingezogen, wo man allerdings Werder Bremen unterlag. Da die
Bremer als Meister bereits für die Champions League qualifiziert waren, durfte
Sichone mit Aachen in der Saison 2004/05 am UEFA-Cup teilnehmen. 2006 gelang
der Alemannia nach 36 Jahren Abstinenz die Rückkehr in der Bundesliga. Für
Sichone war es bereits der dritte Aufstieg ins Oberhaus. Nach dem sofortigen
Wiederabstieg wurde sein Vertrag nicht verlängert und er schloss sich dem OFC
an.
Bei den Kickers sollte Sichone als neuer Abwehrchef die Lücke
schließen, die Markus Happe hinterlassen hatte. Der Anfang war
vielversprechend: Gleich in seinem ersten Zweitligaspiel für den OFC erzielte
„Big Mo“ beim 2:0-Auswärtssieg in Paderborn seinen ersten Treffer. Eine Woche
später musste er jedoch bei seiner Heimpremiere gegen Erzgebirge Aue verletzt
ausgewechselt werden und fiel für sechs Wochen aus. Sein Comeback gab Sichone
bei der 1:4-Niederlage bei seinem Ex-Club 1.FC Köln und machte dabei ebenso wie
beim 0:3 bei 1860 München keine gute Figur. Bei der 0:6-Klatsche im
DFB-Pokalspiel bei Hansa Rostock holte ihn Trainer Wolfgang Frank sogar noch
vor der Pause vom Platz. Während Frank nach diesem Spiel zurücktrat, verlor
Sichone bei Interimstrainer Ramon Berndroth seinen Stammplatz. Dessen
Nachfolger Jörn Andersen stand Sichone zunächst nicht zur Verfügung, da er
wegen einer neuerlichen Verletzung für den Rest der Vorrunde ausfiel. Nach der
Winterpause eroberte er sich seinen Platz in der Startelf zurück. Beim 4:3-Sieg
gegen den FC St. Pauli traf er ebenso per Kopf wie beim 1:1 in Kaiserslautern. Am
31. Spieltag erwischte Sichone gegen Borussia Mönchengladbach jedoch einen
rabenschwarzen Tag: In der 48. Minute verschuldete er einen Strafstoß, den
Oliver Neuville zum 0:2 verwandelte, und wurde gleichzeitig des Feldes
verwiesen. Da zuvor bereits Aristide Bancé die Rote Karte gesehen hatte,
mussten die Kickers die Partie mit zwei Mann weniger zu Ende spielen und gingen
mit 1:7 unter. Sichone wurde zwar nur für ein Spiel gesperrt, stand jedoch in
den beiden letzten Begegnungen nicht mehr in der Startelf. Im entscheidenden
letzten Saisonspiel beim VfL Osnabrück wurde er erst in der 73. Minute
eingewechselt, als beim Stand von 3:0 der Offenbacher Abstieg bereits besiegelt
war. Den Kickers hätte bereits ein Remis gereicht, um den Klassenerhalt aus
eigener Kraft zu schaffen, stattdessen rutschte man durch diese Niederlage
erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz.
Durch den Abstieg war auch Sichones Vertrag beim OFC, für den
er in 19 Zweitligaspielen drei Tore erzielt hatte, hinfällig geworden. Im
September 2008 wurde er vom Drittligisten VfR Aalen unter Vertrag genommen,
wodurch es auch zu einem Wiedersehen mit den Kickers kam. Weil er nach einer
durchzechten Nacht nicht zum Training erschienen war, wurde er Anfang April
2009 aus dem Kader suspendiert, gab jedoch nur zwei Wochen später sein
Comeback, da die Aalener einen Personalengpass hatten. Auch mit dem VfR stieg
Sichone ab und wechselte daraufhin zum zypriotischen Erstligisten AEP Paphos.
Nur ein Jahr später holte ihn Carl Zeiss Jena zurück nach Deutschland. Bei den
Thüringern kam er noch zu 19 Einsätzen in der 3. Liga und arbeitete zeitweise
wieder mit Wolfgang Frank zusammen. Jena sollte die letzte Station seiner
Profikarriere sein. Insgesamt brachte es Sichone auf 83 Einsätze in der
Bundesliga (1 Tor) und 126 Zweitligaspiele (5 Treffer). Für sein Heimatland
Sambia bestritt er zudem 44 Länderspiele.
Auf Vermittlung seines früheren Mitspielers Lukas Podolski
half Sichone 2012 bei dessen Ex-Club FC Bergheim aus. Seit 2013 arbeitet er als
Jugendtrainer bei Alemannia Aachen.