Nikolaus Semlitsch
* 27.11.1946 |
Als eisenharter linker Verteidiger gehörte Semlitsch zur
großen Kickers-Mannschaft der 1970er Jahre. 1987 kehrte er als Co-Trainer auf
den Bieberer Berg zurück, wo er im März 1989 Chefcoach Dieter Renner ablöste.
Der OFC befand sich damals mitten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Nach
einer 2:3-Heimniederlage gegen den SV Meppen fielen die Kickers bis auf Platz
18 zurück. Torwart Bernd Fuhr sprach zu diesem Zeitpunkt davon, dass die Fans
der Mannschaft ein Denkmal setzen könnten, wenn der Klassenerhalt noch gelingen
sollte. Ein 2:0-Sieg im Nachholspiel gegen Wattenscheid sollte die Wende
bringen. Nachdem auch der von Peter Neururer trainierte FC Schalke 04 mit 2:1
und Alemannia Aachen mit 3:0 geschlagen wurden, hatten die Kickers wieder gute
Chancen. Am vorletzten Spieltag schaffte der OFC mit einem 2:2 bei Eintracht Braunschweig
die Voraussetzung, dass man sich am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen den
direkten Konkurrenten Rot-Weiss Essen aus eigener Kraft retten konnte. Vor
20.000 Zuschauern auf dem Bieberer Berg sorgte Knut Hahn mit dem goldenen Tor
für den 1:0-Sieg und den Klassenerhalt. Doch die Freude darüber sollte nur kurz
anhalten. Wegen eines Formfehlers (statt einer vom DFB geforderten
Bankbürgschaft in Höhe von 800.000 DM wurde lediglich eine Privatbürgschaft in
gleicher Höhe erbracht) wurde den Kickers die Lizenz entzogen.
In der Saison 1989/90 sorgte der DFB-Pokal für Abwechslung
vom tristen Oberligaalltag. Gleich in der ersten Runde wurde mit Bayer
Uerdingen ein Erstligist ausgeschaltet. Nach einem Pflichtsieg beim
Verbandsligisten TSG Pfeddersheim in Runde 2 schmissen die Kickers im
Achtelfinale mit Borussia Mönchengladbach einen weiteren Bundesligisten aus dem
Pokal. Mirza Kapetonovic erzielte in der Verlängerung das Tor des Tages. Weil
man in der Oberliga dem eigentlichen Saisonziel direkter Wiederaufstieg
hinterherlief wurde Semlitsch jedoch am 6. Dezember 1989 entlassen. „An
Nikolaus fliegt Niko raus“ titelte damals die Bild-Zeitung.
Im März 2004 erlitt Semlitsch als Coach des FSV Frankfurt
während des Trainings einen Herzinfarkt. Auf Anraten der Ärzte musste er seine
Trainerkarriere vorerst beenden und stieg als Sportlicher Leiter beim
Oberligsten FSV Fernwald ein. Mittlerweile ist er wieder als Trainer tätig.
Bilanz als OFC-Trainer (nur Ligaspiele)
Spiele |
Siege |
Remis |
Niederlagen |
Punkte |
Schnitt |
34 |
18 |
6 |
10 |
60 |
1,76 |
Weitere Trainerstationen von Niko Semlitsch:
FC Burgsolms, TSV Leihgestern, TuSpo Ziegenhain, Einracht
Haiger, FC 08 Villingen, 1.FC Schweinfurt 05, SG Höchst, SC Neukirchen, SpVgg.
Bad Homburg, SG Egelsbach, KSV Klein-Karben, FSV Frankfurt, FSV Fernwald,
Viktoria Eckartshausen, TuBa Pohlheim, VfB Gießen