Dieter Schwemmle


 

* 28.07.1949

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Erwin Kosteddes „Tor des Jahres“, welches er am 18. Oktober 1974 im Bundesligaspiel des OFC gegen Borussia Mönchengladbach erzielte, der 4:3-Siegtreffer war. In Wirklichkeit war es der 3:3-Ausgleich. Den Siegtreffer zum 4:3-Endstand erzielte ein anderer, nämlich Dieter Schwemmle.

Der gebürtige Stuttgarter begann seine Karriere beim VfB, wo er zunächst in der 2. Mannschaft spielte. Sein Durchbruch gelang Schwemmle in der Saison 1972/73, in der ihm in 33 Spielen sechs Tore gelangen. Daraufhin wechselte der Offensivallrounder, der sowohl als Stürmer als auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden konnte, zum FC Twente Enschede. Für den niederländischen Erstligisten traf er in 31 Einsätzen sechsmal und wurde Vize-Meister. Daraufhin kehrte Schwemmle in die Bundesliga zurück und schloss sich den Kickers an.

Sein erstes Spiel im OFC-Trikot absolvierte Schwemmle am 24. August 1974 beim legendären 6:0-Sieg gegen den FC Bayern München, der dreimal in Folge Deutscher Meister geworden war und in diesem Jahr erstmals den Europapokalsieger der Landesmeister gewonnen hatte. Der Neuzugang erzielte dabei das 2:0. Es war die bis dato höchste Niederlage der Bayern und ist bis heute der höchste Sieg der Offenbacher Bundesligageschichte. Der OFC war damit erstmals Tabellenführer der Bundesliga und konnte sich in dieser Saison im oberen Drittel etablieren. Insgesamt stand man fünfmal an der Tabellenspitze und verpasste nur knapp die Herbstmeisterschaft. Am 30. Spieltag war der OFC noch Dritter, rutschte jedoch nach vier Niederlagen in den letzten vier Spielen noch auf Platz 8 ab. Schwemmle bestritt in dieser Saison 31 Spiele, in denen ihm sieben Tore gelangen.

Trotz dieser überaus erfolgreichen Spielzeit verabschiedete sich Schwemmle im Sommer 1975 nach nur einem Jahr wieder aus Offenbach und wechselte in die Schweiz. Dort spielte er je eine Saison für den FC Biel und den AC Bellinzona, ehe er 1977 beim VfL Bochum sein Bundesliga-Comeback gab. Nachdem er in 15 Spielen ohne Torerfolg blieb wechselte er zum Zweitligaaufsteiger FC Hanau 93. Für die Märchenstädter erzielte Schwemmle in 27 Spielen elf Tore, konnte den direkten Wiederabstieg jedoch nicht verhindern. Daraufhin schloss er sich für zwei Jahre dem bisherigen Ligakonkurrenten ESV Ingolstadt an. Nachdem sich Ingolstadt 1981 nicht für die eingleisige 2. Bundesliga qualifizieren konnte beendete Schwemmle seine Karriere. Insgesamt bestritt er 79 Bundesligaspiele (13 Tore) und 85 Zweitligaspiele (22 Tore).