Lars Schmidt


 

* 13.09.1965

 

Spielführer, Jugendtrainer, Coach des B-Teams, Manager, Sportlicher Leiter- so liest sich der Werdegang des Lars Schmidt beim OFC. Man konnte fast den Eindruck bekommen, dass der von Klaus Gerster mit einem gut dotierten Anschlussvertrag ausgestattete Ex-Profi immer auf die Position geschoben wurde, die bei den Kickers gerade frei wurde. Als Schmidt Ende August 2003 den Cheftrainerposten des entlassenen Ramon Berndroth übernahm dachten alle an eine Interimslösung. Mit Skepsis wurde vor allem der Umstand betrachtet, dass Schmidt noch mit sieben Spielern des damaligen Kaders zusammengespielt hatte. Doch die OFC-Verantwortlichen sahen im Ex-Karlsruher ein Trainertalent und stellten klar, dass Schmidt auf jeden Fall bis zum Saisonende auf der Kickers-Bank sitzen soll. Vielleicht erhoffte man sich einen ähnlichen Effekt wie beim in Mainz zum Kulttrainer aufgestiegenen Jürgen Klopp, mit dem Schmidt einst unter Wolfgang Frank zusammengespielt und das moderne 4-4-2-System kennengelernt hatte.

 

Seine Feuertaufe als OFC-Trainer bestand Schmidt mit Bravour. Im Pokalderby gegen Eintracht Frankfurt begeisterte seine Mannschaft vor ausverkauftem Haus mit alten Kickers-Tugenden, war dem Bundesligisten 120 Minuten lang mehr als ebenbürtig. Dass das anschließende Elfmeterschießen verloren wurde war dabei fast nebensächlich. Doch leider konnte das Team im Ligaalltag nicht an diese Leistung anknüpfen. Nachdem in der Sommerpause dank des neuen Managers Rüdiger Lamm massiv in die Mannschaft investiert wurde, galten die Kickers als Topfavorit auf den Aufstieg in die 2. Liga, krebsten jedoch im Mittelfeld der Regionalliga herum. Kein Wunder, dass Schmidts Trainerstuhl schon nach wenigen Wochen wackelte. Eine Serie von zehn Punkten aus vier Spielen rettete ihm zunächst den Kopf.

Trotz der enttäuschenden Vorrunde betrug der Rückstand auf die Aufstiegsplätze zur Winterpause nur drei Punkte. Mit den Neuzugängen Happe, Dolion, Budtz und Sternkopf wollten die Kickers noch einmal angreifen. Mit Sätzen wie "Alle wünschen sich einen guten Start- wir werden ihn haben" oder "Wir haben ein Anrecht auf Erfolg!" ging Schmidt in die Offensive. Doch nachdem die ersten drei Spiele des Jahres 2004 verloren wurden und sich der OFC plötzlich im Abstiegskampf befand, war Schmidt seinen Job los. Auch wenn er sicher nicht alles falsch gemacht hat, so war der OFC für ihn als erste Trainerstation wohl doch eine Nummer zu groß

Weitere Trainerstationen Schmidts:

Kickers Obertshausen, TGM SV Jügesheim, Rot-Weiß Frankfurt, Sportfreunde Seligenstadt