Alexander Schmidt

* 23.10.1968

 

Alexander Schmidt übernahm das Traineramt zur Saison 2022/23. Als Gegenentwurf zum eher defensiv orientierten Sreto Ristic wollte Schmidt „Vollgasfußball“ spielen lassen: Hohes Tempo, frühes Anlaufen des Gegners, schnelles Umschalten, lieber 4:3 als 1:0 gewinnen. Das Ziel „Aufstieg“ wurde so offensiv propagiert wie noch nie. Nach einer starken Vorbereitung und einem passablen Auftritt im Pokalspiel gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ging der Punktspielauftakt dann aber gründlich daneben. Beim Aufsteiger Wormatia Worms unterlag der OFC nach einem kapitalen Abwehrfehler von Zitzelsberger mit 1:0 und fand dabei offensiv so gut wie gar nicht statt. Anstatt die Fehler bei sich oder bei seinen Spielern zu suchen gab Schmidt auf der anschließenden Pressekonferenz den Wormsern die Schuld: „Das Spiel des Gegners war nur auf Zerstören angelegt. Wir hatten mit spielerischen Ansätzen gerechnet. Das war nicht der Fall. Unser Fehler war, dass wir uns dem angepasst haben. Alles in allem sehr enttäuschend. Bitter, dass wir so ein Spiel verlieren und uns dem Niveau angepasst haben.“ Hat Schmidt etwa tatsächlich gedacht, dass ein Aufsteiger gegen einen Aufstiegskandidaten das Spiel machen würde? Vielmehr ist doch schon seit Jahren bekannt, dass sich die meisten Gegner gegen den OFC hintenreinstellen und es diesem schwerfällt, dagegen spielerische Lösungen zu finden. Wie schlecht kann man als Trainer denn bitte auf seine neue Aufgabe in der Regionalliga Südwest vorbereitet sein? Schmidt schien gedanklich noch bei seinem letzten Club Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga zu sein.

 

Auch die Spieler fremdelten vom 1. Spieltag an mit dem Trainer, taten sich schwer, seine Vorstellungen auf dem Platz umzusetzen. Mit ständigen Umstellungen trug Schmidt seinen Teil zur Verunsicherung der Mannschaft bei. Zudem sorgte er mit einer weiteren polarisierenden Pressekonferenz für Aufsehen: Vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt zählte er- ohne Namen zu nennen- die beiden Ex-Bundesligaspieler Hosiner und Knöll öffentlich an. Auch wenn die Kritik teilweise berechtigt gewesen sein mag, wurde das angespannte Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft spätetestens in diesem Moment publik.

 

Wenigstens die ersten drei Heimspiele unter Schmidt konnte der OFC gewinnen: 5:2 gegen Hoffenheim II, 3:1 gegen den FSV Frankfurt und 3:1 gegen den VfR Aalen. Doch auswärts fanden die Kickers weiterhin keine Mittel gegen tiefstehende Gegner. Die 1:0-Niederlage bei Rot-Weiss Koblenz war ein Abziehbild des Spiels in Worms. Beim Aufsteiger SGV Freiberg und bei der TSG Balingen holte der OFC immerhin jeweils einen Punkt. Nachdem es gegen den FC Homburg auch die erste Heimniederlage setzte war für Schmidt jedoch Feierabend. Nach nur elf Punkten aus den ersten acht Spielen wurde er am 21.09.2022 entlassen.

 

Bilanz als OFC-Trainer (nur Ligaspiele)

Spiele

Siege

Remis

Niederlagen

Punkte

Schnitt

8

3

2

3

11

1,38

 

 

Weitere Trainerstationen Schmidts:

FC Augsburg U17, SSV Höchstädt (Spielertrainer), TSV 1860 München U17, TSV 1860 München U19, TSV 1860 München (Co-Trainer), TSV 1860 München II, TSV 1860 München, Jahn Regensburg, VfB Stuttgart (Scout/Leiter NLZ), SpVgg. Unterhaching U19, RB Salzburg U16, RB Salzburg U18, SKN St. Pölten, Türkgücü München, Dynamo Dresden