Josef Schepper


 

* 15.03.1927

 

Der aus der eigenen Jugend hervorgegangene Josef „Bubi“ Schepper gab bereits in der Saison 1945/46 sein Debüt im Tor der Kickers. Es war die erste Spielzeit der neuen Oberliga Süd, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges als höchste Spielklasse eingeführt worden war. In der Saison 1947/48 gelang es dem gelernten Autoschlosser und Monteur, die bisherige Nummer 1 Ehrenfried Patzel abzulösen und sich endgültig als Stammkeeper zu etablieren.

 

Schepper gehörte zur „Wunderelf vom Bieberer Berg“, die in der Saison 1948/49 zu Hause ungeschlagen blieb und mit elf Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten VfR Mannheim Süddeutscher Meister wurde. In 30 Oberligaspielen kassierte er nur 29 Gegentore und spielte insgesamt zwölfmal zu Null. Am 6. März 1949 konnte sich der Torhüter beim 10:0-Kantersieg beim 1.FC Rödelheim sogar in die Torschützenliste eintragen, indem er einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 0:7 verwandelte. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft konnten sich die Kickers im Viertelfinale zunächst gegen Wormatia Worms durchsetzen, scheiterten dann jedoch im Halbfinale ausgerechnet am VfR Mannheim, den man in der Liga noch klar hinter sich gelassen hatte. Während sich die Mannheimer im Endspiel gegen Borussia Dortmund die Meisterschale sicherten, musste sich der OFC im Spiel um Platz 3 auch noch dem 1.FC Kaiserslautern (1:2 n. V.) geschlagen geben.

 

In der Folgesaison reichte den Kickers der 3. Platz in der Oberliga Süd zur abermaligen Qualifikation für die Endrunde. Nach Siegen gegen Tennis Borussia Berlin, den Hamburger SV (3:2 nach 0:2-Rückstand) und Preußen Dellbrück erreichte man diesmal das Endspiel. Vor 95.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion lagen die Kickers gegen den VfB Stuttgart schnell mit zwei Toren im Rückstand. Horst Buhtz konnte kurz nach der Pause nur noch verkürzen. Am Ende unterlag der OFC mit 1:2. Beim ersten Gegentreffer hatte Schepper schlecht ausgesehen und musste nach Spielende von seinen Mitspielern getröstet werden. Der deutsche Vizemeister wurde nach der Rückkehr nach Offenbach trotz der Niederlage mit großer Begeisterung empfangen.

 

In der Saison 1950/51 wurde Schepper von Hans Ricker verdrängt und kam nur noch zu neun Einsätzen. Da mit Walter Zimmermann ein weiteres Torwarttalent kurz vor dem Durchbruch stand, verließ Schepper die Kickers zum Saisonende. Mit seinem neuen Club Viktoria Aschaffenburg kehrte er aber am 10. Januar 1953 noch einmal an den Bieberer Berg zurück.