Wolfgang Schäfer
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* 04.12.1958 |
Wolfgang
Schäfer spielte nur wenige Monate für die Offenbacher Kickers. In der Zweitligasaison
1988/89 kam er zu 18 Einsätzen und drei Toren. Seine größten Erfolge feierte
der Stürmer im Trikot von Bayer Uerdingen.
Der
gebürtige Frankfurter wechselte 1981 von Rot-Weiß Frankfurt zum Zweitligisten
Union Solingen, wo er mit 43 Toren in 107 Spielen auf sich aufmerksam machte.
1984 nahm er das Angebot des Bundesligisten Bayer Uerdingen an, mit dem er auf
Anhieb Siebter wurde und sensationell den DFB-Pokal gewann. Am 26. Mai 1985
besiegten die Krefelder im Finale den haushohen Favoriten Bayern München mit
2:1. Schäfer erzielte dabei in der 68. Spielminute den Siegtreffer. Damit war
Uerdingen in der Folgesaison für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert.
Dort war Schäfer auch am legendären 7:3 gegen Dynamo Dresden beteiligt, das als
„Wunder von der Grotenburg“ in die Geschichte einging. Dynamo hatte das
Hinspiel in Dresden mit 2:0 gewonnen und führte in Krefeld zur Halbzeit mit
3:1. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl keiner mehr einen Pfifferling auf die
Uerdinger gegeben, die im zweiten Spielabschnitt tatsächlich noch sechs Tore
erzielten, wovon zwei auf das Konto Schäfers gingen. In der Bundesliga schloss
Bayer diese Saison auf einem tollen 3. Platz ab- die bis heute beste
Endplatzierung in der Uerdinger Bundesligageschichte.
Dennoch
wechselte Schäfer 1986 zum Bundesliganeuling FC Homburg. Die Saarländer
sicherten sich am Saisonende erst in den Relegationsspielen gegen den
Zweitligadritten FC St. Pauli den Klassenerhalt. Beim 3:1-Hinspielsieg gelang
Schäfer ein Treffer. In der Folgesaison war er mit neun Toren treffsicherster
Homburger, konnte den Abstieg jedoch nicht verhindern. Im Sommer 1988 wechselte
er zunächst zum Zweitligisten Rot-Weiss Essen, schloss sich aber nur vier
Monate später den Kickers an.
Am
5. November 1988 gab Schäfer bei der 0:2-Niederlage beim FC Schalke 04 sein
Debüt im OFC-Trikot. Sein erster Treffer gelang ihm zwei Wochen später beim
2:1-Auswärtssieg bei Alemannia Aachen. Schäfer traf auch bei den Heimsiegen
gegen Darmstadt 98 (3:1) und Saarbrücken (4:0) je einmal. Insgesamt konnte er
die Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Ich werde nie das Heimspiel gegen den SV
Meppen (2:4) vergessen, bei dem ein Zuschauer aus Block 2 den ziemlich lustlos
über den Platz trabenden Schäfer den Satz „Schäwer, soll ich dir Kuche bringe?“
zurief, woraufhin sich Schäfer umdrehte und die Hand hob. Zur Pause wurde
Schäfer dann für Dieter Müller ausgetauscht, den die Fans bereits mit
Sprechchören vehement gefordert hatten. Es sollte Schäfers letzter Auftritt auf
dem Bieberer Berg gewesen sein. In den letzten fünf Spielen, in denen sich die
Kickers mit Siegen gegen Schalke, Aachen und Essen noch den sportlichen
Klassenerhalt erkämpften, gehörte Schäfer nicht mehr zum Kader. Am Saisonende
wechselte er zum Oberligisten Rot-Weiß Walldorf.
Insgesamt
brachte es Schäfer in seiner Karriere auf 103 Bundesligaspiele (29 Tore) und
137 Zweitligaspiele (50 Tore). Heute betreibt er in Tirol eine Fußballschule
und trainiert den österreichischen Landesligisten FC Buch.