Claus Schäfer


 

* 08.09.1967

Manche Spieler sind vor allem wegen einer bestimmten Szene in Erinnerung geblieben. Bei Claus Schäfer war dies ohne Frage sein verschossener Elfmeter im DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen.

Der gebürtige Gießener spielte in der Jugend für den VfB Glashütten und Eintracht Frankfurt. Nach einer Saison beim FSV Frankfurt wechselte der offensive Mittelfeldspieler 1989 zum KSV Hessen Kassel, für den er in der Saison 1989/90 zu 21 Einsätzen in der 2. Bundesliga (ein Tor) kam. Nach dem Abstieg blieb Schäfer zunächst ein weiteres Jahr in Nordhessen, ehe er 1991 zum FSV Frankfurt zurückkehrte.

Im Sommer 1993 wechselte Schäfer an den Bieberer Berg. Die Kickers waren in der Vorsaison Meister der Oberliga Hessen geworden, dann jedoch in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gescheitert. In der Saison 1993/94 lieferte sich der OFC mit Schäfers Ex-Club von Anfang an ein Duell um die Meisterschaft, bei dem diesmal am Ende jedoch die Bornheimer die Nase vorn hatten. Im DFB-Pokal trafen die Kickers, nachdem man zunächst den Zweitligisten SV Meppen (4:2 n.V.) ausgeschaltet hatte, am 12. September 1993 auf Werder Bremen. Schäfer saß in diesem Spiel zunächst auf der Bank, ehe er in der 96. Minute für Paul Koutsoliakos eingewechselt wurde. Der OFC war dem amtierenden Deutschen Meister, bei dem mit Oliver Reck ein ehemaliger Offenbacher im Tor stand, ein ebenbürtiger Gegner und erreichte, nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden hatte, das Elfmeterschießen. Dort avancierte dann Schäfer zur tragischen Figur. Nachdem alle bisherigen sieben Schützen ihre Elfmeter verwandelt hatten, schoss er den Ball weit über das Tor. Uli Borowka verwandelte anschließend zum 5:3 und sicherte dem Team von Otto Rehhagel damit den Einzug in die nächste Runde. Am Saisonende wurde Werder übrigens DFB-Pokalsieger.

Bei Trainer Lothar Buchmann war Schäfer nach diesem Fehlschuss unten durch: „Wir sind auf billige Art ausgeschieden. Ich bin nicht damit einverstanden, wenn ein Spieler den Ball wie zum Abstoß hinlegt und dann einfach drüberjagt.“ Nach 14 Einsätzen (null Tore) in der Vorrunde wechselte er in der Winterpause zum Ligakonkurrenten SC Neukirchen. Bei seiner Rückkehr an den Bieberer Berg erzielte er am 18. März 1994 beim 3:3 zwischen dem OFC und Neukirchen zwei Treffer.

Mit dem SC Neukirchen gelang Schäfer 1995 der Aufstieg in die Regionalliga Süd. Später spielte er auch noch für den FV Bad Vilbel.

Seit dem Ende seiner Spielerlaufbahn ist Schäfer als Trainer tätig. Er betreute u.a. Jugendmannschaften von Eintracht Frankfurt und diverse Auswahlteams des Hessischen Fußballverbandes. Aktuell trainiert er den Kreisoberligisten FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf (Kreis Büdingen).