Sreto
Ristic
* 07.02.1976 |
Sreto
Ristic übernahm am 2. Januar 2021 das Traineramt bei den Kickers. Der ehemalige
Bundesligastürmer trat die Nachfolge des überraschend entlassenen Angelo
Barletta an. Der damalige OFC-Geschäftsführer Thomas Sobotzik kannte den Serben
bereits aus gemeinsamen Zeiten beim Chemnitzer FC. Dort arbeitete Ristic unter
Horst Steffen und David Bergner als Co-Trainer. Nach Bergners Entlassung
fungierte er bei den Sachsen für zwei Spiele als Interimstrainer in der 3.
Liga. Der OFC war für ihn seine erste Station als Cheftrainer. Ristic ist kein
Mann großer Worte, sondern ein akribischer Arbeiter, der immer nur von Spiel zu
Spiel denkt.
Wie
von Sobotzik bei der Vorstellung des neuen Trainers gefordert, gelang es Ristic
zunächst, aus der Mannschaft noch ein paar Prozentpunkte mehr herauszukitzeln.
Unter seiner Leitung wurde der OFC in der Tat konstanter. Auch bei
Standardsituationen zeigten sich die Kickers seitdem deutlich verbessert und
effektiver. Der Punkteschnitt war bereits unter Barletta mit zwischenzeitlich
2,0 Punkten pro Spiel nicht schlecht, doch Ristic hat es geschafft, diesen auf
2,26 zu verbessern. Von den restlichen 27 Spielen der Saison 2020/21 gingen nur
zwei verloren, in Steinbach und Elversberg. Auf dem Bieberer Berg blieben die
Kickers bis zum Saisonende ungeschlagen. Dennoch reichte dies nicht mehr, um
die 2. Mannschaft des SC Freiburg von der Tabellenspitze zu verdrängen. Am Ende
landete der OFC auf Rang 3.
Mit
einem erneut verstärken Kader sollte in die Saison 2021/22 schließlich der
Aufstieg angepeilt werden. Nach einem guten Start mit Siegen gegen die
Mitkonkurrenten Homburg und Elversberg, leisteten sich die Kickers jedoch eine
erste Schwächeperiode. Nach der der 0:1-Heimniederlage gegen Kellerkind Schott
Mainz gab es im Stadion bereits „Ristic raus!“-Rufe.
Das Präsidium hielt jedoch am Trainer fest und wurde zunächst dafür belohnt: Es
folgte ein Serie von zehn Siegen in elf Spielen, darunter begeisternde
Auftritte wie das 4:0 gegen Steinbach und das 3:1 gegen Elversberg. Nach 22
Spieltagen stand der OFC auf Platz 1, musste diesen jedoch im letzten Spiel vor
Weihnachten nach einer 0:1-Niederlage beim direkten Konkurrenten SSV Ulm 46 an
die Spatzen abgeben. Trotzdem standen die Aufstiegschancen für die Kickers
nicht schlecht, da man noch ein Spiel in der Hinterhand hatte. Zudem wurden in
der Winterpause mit den Verpflichtungen von Hosiner und Milde die Lücken im
Kader geschlossen, die durch die Langzeitverletzten Karbstein, Chana und
Soriano entstanden waren. Des Weiteren wurden auch die Verträge von Sobotzik
und Ristic verlängert.
Der
Start in das Kalenderjahr 2022 ging mit nur einem Punkt aus den ersten drei
Spielen gründlich daneben. Ristic stellte danach in der Abwehr auf eine
Dreierkette um. In dieser Formation gelangen den Kickers sieben Siege in Folge.
Auch eine zwischenzeitliche Zwangspause wegen eines Corona-Ausbruchs im Team
schien den OFC nicht aufhalten zu können. Doch den achten Sieg schon vor Augen,
riss die Serie durch einen Sonntagsschuss der TSG Balingen, der zum
1:1-Endstand führte. Nach der darauffolgenden 0:3-Niederlage in Steinbach war
der Aufstiegszug endgültig abgefahren. Der Aufstieg wurde allerdings nicht in
Steinbach verspielt, sondern vor allem in den verlorenen Heimspielen gegen
Schott Mainz, Rot-Weiss Koblenz und Hessen Kassel. Hätte der OFC von diesen
drei Spielen nur zwei gewonnen, hätte es am Ende wohl gereicht. Stattdessen
blieb hinter Elversberg und Ulm erneut nur der 3. Platz. Mit 24 Siegen fuhren
die Kickers zwar genauso viele Siege ein wie Meister Elversberg, allerdings
spielten Saarländer achtmal Remis und verloren nur viermal, während der OFC
viermal Remis spielte und acht Spiele verlor. Dies waren unter dem Strich
einfach zu viele Niederlagen um aufsteigen zu können.
Der
Sieg im Hessenpokalfinale gegen Steinbach und die damit verbundene
Qualifikation für den DFB-Pokal nach sechs Jahren Abstinenz war wenigstens ein
kleines Trostpflaster. Es war das letzte Spiel von Ristic als OFC-Trainer. Zwei
Tage später gab das Präsidium bekannt, sich von Sobotzik und Ristic zu trennen.
Es fehlte das Vertrauen, dass dem Trainer, der die Kickers zweimal auf Platz 3
geführt hat, in der kommenden Saison der Aufstieg gelingt. Bei den Fans stand
Ristic vor allem wegen seiner zu defensiven, abwartenten und zu sehr nach dem
Gegner ausgerichteten Spielweise in der Kritik.
Bilanz als OFC-Trainer (nur Ligaspiele)
Spiele |
Siege |
Remis |
Niederlagen |
Punkte |
Schnitt |
63 |
42 |
11 |
10 |
137 |
2,17 |
Weitere Trainerstationen Ristics:
Stuttgarter
Kickers (Co-Trainer), Preußen Münster (Co-Trainer), Chemnitzer FC (Co-Trainer,
Interimstrainer), Hallescher FC