Johannes Riedl
* 02.01.1950 - † 19.07.2010 |
Johannes
Riedl gehörte zusammen mit Dietmar Demuth und Erhard Hofeditz zum sogenannten
„Dreierpack“, welches die Kickers im Oktober 1983 verpflichteten. Der OFC
belegte zu diesem Zeitpunkt nach neun Bundesligaspieltagen den vorletzten
Tabellenplatz. Den Verantwortlichen war klar geworden, dass die Qualität des
kaum verstärkten Aufstiegskaders nicht ausreicht, weshalb man personell noch
einmal nachlegte. Für dieses Trio mussten die Kickers insgesamt 300.000 DM
hinblättern.
Der
gebürtige Pirmasenser begann seine Karriere beim FK Pirmasens, wo er in der
Saison 1967/68 erstmals in der 1. Mannschaft eingesetzt wurde, die damals in
der zweitklassigen Regionalliga Südwest spielte. Danach wechselte Riedl zum
Bundesligisten MSV Duisburg. Am 17. August 1968 debütierte der Jugendnationalspieler
beim 1:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 in der Bundesliga. Bei den Zebras, wo er
u. a. mit Horst Gecks zusammenspielte, kam er in seiner ersten Saison als
Linksaußen zu 23 Einsätzen, in denen er zwei Tore erzielte. Bis 1972 war der
nur 166 cm große Flügelflitzer Stammspieler in Duisburg, ehe er sich dem
Ligakonkurrenten Hertha BSC Berlin anschloss. Zwei Jahre später wechselte Riedl
zum 1.FC Kaiserslautern, wo er zum Mittelfeldspieler umfunktioniert wurde und
seine beste Zeit als Bundesligaprofi erleben sollte. 1976 stand er mit dem FCK
im DFB-Pokal-Finale, unterlag dort aber dem Hamburger SV. Von 1981 bis 1983
lief er für Arminia Bielefeld auf.
Am
14. Oktober 1983 gab Riedl im Heimspiel gegen Bayer Uerdingen sein Debüt im
Kickers-Trikot. OFC-Trainer Lothar Buchmann brachte alle drei Neuzugänge von
Beginn an. Der OFC hatte nach 24 Minuten bereits mit 0:2 zurückgelegen, konnte
das Spiel jedoch noch in einen 3:2-Sieg umwandeln. Den Siegtreffer erzielte
Hofeditz in der 87. Minute mit einem sehenswerten Weitschuss. Auch Riedl bekam
bei seiner Premiere gute Kritiken, konnte im weiteren Saisonverlauf die
Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Die 0:9-Pleite bei Bayern München am 13.
März 1984 war Riedls letztes von nur neun Spielen für den OFC. Zwei Tage danach
wurde Buchmann gefeuert. Von dessen Nachfolger Hermann Nuber wurde Riedl nicht
mehr berücksichtigt. Die Kickers waren seine letzte Bundesligastation.
Insgesamt erzielte Riedl in 441 Bundesligaspielen 49 Tore.
Riedl
ließ seine Spielerkarriere beim SV Edenkoben ausklingen und übernahm dort in
der Saison 1989/90 das Traineramt. Mit Edenkoben wurde er Meister der Oberliga
Südwest, wodurch sich der Verein erstmals für die Aufstiegsrunde zur 2.
Bundesliga qualifizieren konnte. In den 1990er Jahren war Riedl als
Fanbeauftragter des 1.FC Kaiserslautern tätig.
Auch
sein 1976 geborener Sohn Thomas Riedl wurde später Bundesligaspieler (1.FC
Kaiserslautern, TSV 1860 München).