Hans Ricker


 

* 26.06.1921 - † 1998

Hans Ricker war ein Spieler, der für fast alle großen Vereine des Rhein-Main-Gebiets aktiv war. Zwischen 1949 und 1951 stand der gelernte Werkzeugmacher bei den Kickers im Tor.

Bis 1945 spielte Ricker bei Rot-Weiß Frankfurt, ehe er sich dem Stadtrivalen Eintracht Frankfurt anschloss, der im Gegensatz zu Rot-Weiß in die nach dem Ende des 2. Weltkrieges neu gegründete Oberliga Süd aufgenommen wurde. Am 3. Februar 1946 stand Ricker beim 4:1-Sieg des OFC gegen die Eintracht im Frankfurter Tor. Es war das erste Mainderby nach Kriegsende. In der darauf folgenden Saison wurde Ricker bei der SGE von Toni Turek, dem späteren Torwart der 1954er Weltmeisterelf, verdrängt. Daraufhin wechselte Ricker 1947 innerhalb der Oberliga Süd zu Viktoria Aschaffenburg. Nach dem Abstieg der Mainfranken ging er zum FSV Frankfurt, wo er aber ebenfalls nur ein Jahr blieb.

1949 kam Ricker schließlich an den Bieberer Berg. Die Kickers waren damals eine Topadresse: Als Süddeutscher Meister war man in der Saison 1948/49 erst im Halbfinale der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft am VfR Mannheim gescheitert. Bereits am 3. Spieltag der neuen Spielzeit, am 25. September 1949, musste Ricker in Regensburg für Stammtorhüter Josef Schepper einspringen. Sein Debüt misslang: Der OFC verlor beim Jahn mit 4:0. Insgesamt brachte es Ricker in seinem ersten Offenbacher Jahr auf zwölf Einsätze. Der OFC konnte sich abermals für die Endrunde qualifizieren und schaffte es diesmal sogar bis ins Finale um die Deutsche Meisterschaft, wo man sich allerdings dem VfB Stuttgart mit 1:2 geschlagen geben musste. Ricker saß in allen Spielen der Endrunde nur auf der Bank.

In der Saison 1950/51 stürzten die Kickers in der Oberliga Süd auf den 10. Platz ab. Insgesamt kamen vier Torhüter zum Einsatz, von denen Ricker mit 19 Spielen die meisten Einsätze zu verzeichnen hatte. Weil sich gegen Saisonende abzeichnete, dass dem jungen Walter Zimmermann die Zukunft im Offenbacher Tor gehören würde, verließ Ricker den OFC in Richtung ETB Schwarz-Weiß Essen.

Rickers neuer Club war gerade in die Oberliga West aufgestiegen, wo es vor allem in den Lokalduellen gegen Rot-Weiss Essen hoch herging. Am 30. September 1951 führte der Underdog an der Hafenstraße mit 2:0, ehe Ricker von einem Rot-Weiss-Stürmer brutal gefoult wurde. Da Ricker nicht weiterspielen konnte und damals noch nicht ausgewechselt werden durfte, musste mit Werner Keus ein Feldspieler ins Tor. Mit nur noch zehn Mann und ohne richtigen Torwart hatten die Schwarz-Weißen nun keine Chance mehr und verloren das Spiel noch mit 6:2. Infolge dieses Fouls, das vom Schiedsrichter übrigens nicht geahndet wurde, fiel Ricker fast ein gesamtes Jahr aus. Wenigstens konnte sich der ETB im Rückspiel revanchieren, besiegte den späteren Westmeister RWE am heimischen Uhlenkrug mit 1:0. Ricker stand bis 1955 insgesamt 49 Mal im Essener Gehäuse, ehe er seine Karriere beendete.