Wolfgang Rausch
* 30.04.1947 |
Wolfgang
Rausch war beim OFC ein absolut zuverlässiger Abwehrspieler, der zwischen 1974
und 1977 in zwei Bundesligaspielzeiten 68 Spiele bestritt und nach dem Abstieg
zum Torjäger avancierte.
Im
Alter von 18 Jahren erhielt Rausch beim 1.FC Köln seinen ersten Vertrag als
Lizenzspieler. Am 26. Februar 1966 gab er im Auswärtsspiel bei Werder Bremen
sein Bundesligadebüt. 1968 gewannen die Kölner den DFB-Pokal. Rausch kam jedoch
im Endspiel gegen den VfL Bochum nicht zum Einsatz und wechselte daraufhin zu
Rot-Weiss Essen in die Regionalliga West. Mit dem RWE schaffte er 1969 und 1973
den Aufstieg in die Bundesliga. Insgesamt spielte Rausch sechs Jahre an der
Hafenstraße, drei davon in der Bundesliga, ehe er im Sommer 1974 nach Offenbach
wechselte.
Sein
erstes Spiel im OFC-Trikot absolvierte Rausch am 24. August 1974 beim
legendären 6:0-Sieg gegen den FC Bayern München, der dreimal in Folge Deutscher
Meister geworden war und in diesem Jahr erstmals den Europapokalsieger der
Landesmeister gewonnen hatte. Es war
die bis dato höchste Niederlage der Bayern und ist bis heute der höchste Sieg
der Offenbacher Bundesligageschichte. Die Kickers waren damit erstmals
Tabellenführer der Bundesliga und konnten sich in dieser Saison im oberen
Drittel etablieren. Insgesamt stand man fünfmal an der Tabellenspitze und
verpasste nur knapp die Herbstmeisterschaft. Am 30. Spieltag war der OFC noch
Dritter, rutschte jedoch nach vier Niederlagen in den letzten vier Spielen noch
auf Platz 8 ab. Rausch absolvierte in dieser Saison alle 34 Ligaspiele
und erzielte zwei Tore. Auch in der folgenden Spielzeit kam er in sämtlichen
Ligaspielen zum Einsatz und traf beim 2:2 gegen Bayern München. Nachdem die
Kickers im Sommer 1975 jedoch mit Erwin Kostedde und Winfried Schäfer zwei
wichtige Stützen verloren hatten, spielte man von Anfang gegen den Abstieg. Am
Saisonende musste der OFC nach vier Jahren Bundesliga am Stück wieder den Gang
in die Zweitklassigkeit antreten.
Rausch
blieb in Offenbach und kam in der Zweitligasaison 1976/77 in 35 Spielen auf die
für einen Abwehrspieler unglaubliche Anzahl von 18 Toren. Zudem traf er noch
zweimal im DFB-Pokalspiel gegen die SpVgg. Bayreuth (4:4 n. V.). Unvergessen
ist vor allem die Partie gegen den BSV Schwenningen, in der die Kickers auf dem
Bieberer Berg mit 0:2 zurücklagen, ehe Rausch mit drei Toren innerhalb von fünf
Minuten (76./80./81.) das Spiel noch drehen konnte. Als Tabellendritter der 2.
Bundesliga Süd verpasste der OFC jedoch den angestrebten direkten
Wiederaufstieg und musste daraufhin weitere Leistungsträger verkaufen. Auch
Rausch war angesichts eines Angebots von Bayern München nicht zu halten.
Auch
bei den Bayern war Rausch als Nachfolger des nach New York abgewanderten Franz
Beckenbauer Stammspieler, machte in der Bundesligasaison 1977/78 alle 34
Spiele. Nachdem Pal Csernai im November 1978 den ehemaligen Offenbacher Gyula
Lorant auf der Trainerbank abgelöst hatte, verlor er seinen Stammplatz an den
jungen Klaus Augenthaler. So kam Rausch in seiner letzten Bundesligaspielzeit
nur noch zu 17 Einsätzen. Insgesamt brachte er es auf 257 Bundesligaspiele (7
Tore).
Rausch
ließ seine Karriere in den USA ausklingen. Von 1979 bis 1981 spielte er
gemeinsam mit Willi Lippens und Klaus Toppmöller bei Dallas Tornado in der
NASL. Nach einem Jahr beim ASL-Team Oklahoma City Slickers spielte er noch drei
Jahre für die Dallas Americans in der ASL und USL, wo er 1985 seine Karriere
beendete. Später wurde Rausch Trainer, coachte in der Saison 1994/95 den damaligen
Regionalligisten VfB Wissen.