Olivier Occean


 

* 23.10.1981

 

Olivier Occean war der Königstransfer des Sommers 2010. Mit ihm und weiteren Neuzugängen wie Denis Berger, Elton da Costa, Markus Husterer, Sead Mehic und Thomas Rathgeber wollte OFC-Trainer Wolfgang Wolf den Aufstieg in die 2. Bundesliga erzwingen. Auf Occean waren die Kickers durch ein Youtube-Video aufmerksam geworden, das einen Zusammenschnitt seiner schönsten Tore in Norwegens Eliteliga zeigte. Mit der Empfehlung von 34 Toren in 94 Spielen für Lilleström SK wechselte der Kanadier schließlich nach Offenbach, wo er wie eine Bombe einschlagen sollte. In seinen ersten sieben Spielen im Kickers-Trikot gelangen dem kopfballstarken Stürmer sieben Tore. Damit trug er maßgeblich dazu bei, dass der OFC mit fünf Siegen in die Saison startete. Mit seiner körperbetonten, aber auch technisch starken Spielweise stellte Occean seine Gegenspieler in der 3. Liga vor große Probleme. „Er ist zu gut für diese Liga“, sagte Kickers-Präsident Dieter Müller. Nebenbei empfahl sich Occean durch seine Leistungen wieder für die kanadische Nationalelf, in die er nach zweijähriger Abstinenz wieder berufen wurde. Für sein Heimatland erzielte er in 28 Länderspielen sechs Tore.

 

Mit der Zeit schafften es die Gegner jedoch, sich immer besser auf Occean einzustellen. Als mit Berger der beste Vorlagengeber der Kickers verletzt ausfiel, ließ auch Occeans Trefferquote nach. Auch Occean selbst musste sich mit einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung herumplagen, die er sich bei der Pokalsensation gegen Borussia Dortmund zugezogen hatte, und versäumte fünf Spiele. In der Rückrunde blieb dann die gesamte Mannschaft weit unter ihren Möglichkeiten und fiel noch vom 3. auf den 7. Platz zurück. Auch Occean, der nun immer häufiger den Alleinunterhalter geben musste, erreichte nicht mehr die Form der Hinrunde. Am Ende standen für ihn in 30 Spielen immerhin 16 Tore.

 

Für die festgeschriebene Ablösesumme von 200.000 € wechselte Occean im Sommer 2011 vom OFC zum Zweitligisten SpVgg. Greuther Fürth. Für diese vergleichsweise niedrige Ablösesumme wechseln zu können, war ein Zugeständnis, mit dem man den Kanadier vor Jahresfrist in die 3. Liga locken konnte. Nur im Falle eines Aufstiegs in die 2. Liga hätte Occean seinen Zweijahresvertrag erfüllt. So sicherte die vereinnahmte Ablösesumme den Kickers wenigstens die Drittligalizenz.

 

Auch für das Kleeblatt schoss Occean Tore wie am Fließband. Mit insgesamt 17 Treffern in 31 Spielen wurde er in der Saison 2011/12 Torschützenkönig der 2. Bundesliga und schaffte mit Fürth den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Dass die SpVgg. ihren besten Torjäger daraufhin trotz eines noch zwei Jahre laufenden Vertrages für 1,3 Millionen Euro  an Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt verkaufte, muss im Nachhinein als großer Fehler bezeichnet werden. Fürth stieg sang- und klanglos wieder ab und auch Occean wurde in Frankfurt nicht glücklich. Für die Eintracht erzielte er in 18 Bundesligaeinsätzen nur ein Tor.

 

Im Sommer 2013 wurde er für zwei Jahre an den Zweitligisten 1.FC Kaiserslautern ausgeliehen. Doch auch beim FCK konnte sich Occean nicht durchsetzen und kehrte bereits im November 2014 nach Norwegen zurück. Nach drei Spielzeiten beim Erstligsten Odds BK, für den er bereits vor seiner Zeit in Lilleström am Ball war, wechselte 2018 zum Zweitligisten Mjöndalen IF.