Jörg Neun
* 07.05.1966 |
1977 wechselte Jörg Neun im Alter von elf Jahren von seinem Heimatverein
TSG Bleichenbach in die Jugendabteilung des OFC. Nach dem Abstieg der 1.
Mannschaft aus der Bundesliga wurde der linke Mittelfeldspieler im Sommer 1984
in den Profikader aufgenommen. Am 9. August 1984 feierte der mittlerweile
Achtzehnjährige bei der 0:1-Heimniederlage gegen die SG Wattenscheid 09 sein
Zweitligadebüt. „Neuner“ wurde auf Anhieb Stammspieler und bestritt in seiner
ersten Profisaison 35 Ligaspiele. Sein einziges Pflichtspieltor im OFC-Trikot
gelang ihm in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals, als er beim SC Herford den
3:2-Siegtreffer erzielte. Am 26. März 1985 gab Neun beim 0:0 in der Schweiz
seinen Einstand in der deutschen U21-Nationalmannschaft, für die er bis 1987
insgesamt 13 Mal zum Einsatz kommen sollte. Nachdem die Kickers am Ende der
Saison 1984/85 auch aus der 2. Bundesliga abstiegen war das Talent nicht zu
halten. Neun, an dem zuvor auch der VfB Stuttgart Interesse gezeigt hatte,
unterzeichnete einen Vertrag beim Bundesligaaufsteiger 1.FC Nürnberg.
Am 10. August 1985 spielte Neun in der Partie des Club gegen
den VfL Bochum erstmals in der Bundesliga. Nach sechs Einsätzen und einem Tor
wurde er im November allerdings an den Zweitligisten Fortuna Köln ausgeliehen,
um mehr Spielpraxis zu erhalten. Für die Fortuna erzielte er in 18 Partien ein
Tor und kam auch in den drei Relegationsspielen gegen Borussia Dortmund zum
Einsatz. Die Kölner standen damals kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga, ehe
Jürgen Wegmann mit seinem Treffer in der 90. Minute ein Entscheidungsspiel erzwang,
dass der BVB dann mit 8:0 gewann. Am Saisonende kehrte Neun allerdings nicht
nach Nürnberg zurück, sondern wechselte zum SV Waldhof Mannheim, wo ihm der
Durchbruch als Bundesligaspieler gelang.
Im Dezember 1987 wechselte Neun vom Waldhof zum UEFA-Cup-Teilnehmer
Borussia Mönchengladbach. Die Borussia sollte mit fast zehn Jahren seine
längste und erfolgreichste Station seiner Karriere werden. Zusammen mit Thomas
Kastenmaier, seinem Pendant auf der rechten Außenbahn, bildete er dort
jahrelang eine schuss- und laufstarke offensive Flügelzange. In dieser Zeit
kehrte Neun auch zweimal an den Bieberer Berg zurück. Am 10. November 1989
warfen die damals drittklassigen Kickers die Borussia dank des goldenen Tores
von Mirza Kapetanovic in der Verlängerung aus dem DFB Pokal. Fünf Jahre später
revanchierten sich Neuns Gladbacher und gewannen durch einen Treffer von Martin
Dahlin kurz vor Schluss mit 1:0. In derselben Saison holte die Borussia durch
einen 3:0-Finalsieg gegen den Zweitligisten VfL Wolfsburg den DFB-Pokal. Drei
Jahre zuvor waren sie im Endspiel an einem anderen niedersächsischen
Zweitligisten gescheitert: Das DFB-Pokalfinale 1992 musste im Elfmeterschießen
entschieden werden. Neun verwandelte zwar seinen Elfmeter zum 3:3, am Ende
jubelte jedoch Hannover 96.
1997 verließ Neun den Bökelberg und unterschrieb einen
Zweijahresvertrag beim Ligakonkurrenten MSV Duisburg. Auch mit dem MSV schaffte
er den Einzug ins DFB-Pokalfinale, kam bei der 1:2-Endspiel-Niederlage gegen
Bayern München jedoch nicht zum Einsatz. Zur selben Zeit war sich Neun mit
OFC-Manager Klaus Gerster bereits über eine Rückkehr nach Offenbach im Sommer
1998 einig, doch der MSV verweigerte ihm die Freigabe. In der Saison 1999/2000,
an deren Ende die Duisburger aus der Bundesliga abstiegen, kam Neun nur noch
viermal zum Einsatz. Danach bestritt er für den MSV noch zwei Zweitligaspiele,
ehe er seine Profikarriere 2001 beendete. Insgesamt brachte es Neun auf 358
Bundesligaspiele (18 Tore) und 55 Einsätze (1 Tor) in der 2. Bundesliga.
Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn trainierte Neun die
Bezirksligisten SV Neukirchen und Sportfreunde Neuwerk. Zudem spielt er heute
noch aktiv in der „Weisweiler Elf“, der Traditionsmannschaft von Borussia
Mönchengladbach.