Christian Müller


 

* 13.08.1983

 

Christian Müller wechselte bereits mit acht Jahren von seinem Stammverein SKG Rumpenheim an den Bieberer Berg. Dort durchlief der gebürtige Offenbacher alle Jugendmannschaften und rückte im Sommer 2002 in den Kader der 1. Mannschaft auf. Am 17. August 2002 wurde er im Heimspiel gegen Elversberg erstmals eingewechselt. In der Folgezeit konnte sich Müller, der von Trainer Ramon Berndroth anfangs im zentralen offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, als Stammspieler etablieren und brachte es bereits in seiner ersten Saison auf 30 Einsätze in der drittklassigen Regionalliga Süd. Sein erstes Tor gelang ihm am 6. November 2002, als er im DFB-Pokalspiel gegen den 1.FC Nürnberg (2:3 n.V.) bereits nach fünf Minuten zum 1:0 traf. Der Club unterbreitete ihm daraufhin ein Angebot, doch Müller entschied sich für einen Verbleib in Offenbach.

 

Nach der Verpflichtung der „S-Klasse-Spieler“ Akrapovic, Hock, Licht, Judt, Menze und Policella galten die Kickers vor der Saison 2003/04 als heißer Aufstiegsanwärter. In einem Team voller Routiniers war Müller, der in dieser Spielzeit hauptsächlich im rechten Mittelfeld spielte, der Jungspund. Doch anstatt um den Aufstieg mitzuspielen musste der OFC lange um den Klassenerhalt zittern. Der entscheidende Schritt gelang am vorletzten Spieltag, als Müller beim 2:1-Sieg in Augsburg sein erster Treffer in der Regionalliga gelang.

 

In der Saison 2004/05 setzten sich die Kickers von Beginn an an der Tabellenspitze fest. Müller wurde von Trainer Hans-Jürgen Boysen im Laufe dieser Spielzeit zum rechten Außenverteidiger umfunktioniert. Dafür rückte der etatmäßige Rechtsverteidiger Lars Weißenfeldt in die Innenverteidigung. Am Ende jener Saison stand der Aufstieg in die 2. Bundesliga und ein denkwürdiger Fernsehauftritt im Studio des HR. Ein infolge der Feierlichkeiten sichtlich angeschlagener Müller meldete sich mit heiserer Stimme zu Wort: „Eins möchte ich noch sagen!“ Woraufhin er ein „Schalalala“ ins Mikrofon brüllte und seine Mannschaftskameraden in den Gesang miteinstimmten. Wenige Tage später zeigte Stefan Raab diesen Ausschnitt in „TV Total“.

 

In seiner ersten Zweitligasaison kam Müller verletzungsbedingt nur zu zwölf Einsätzen. 2006/07 konnte er wieder in 30 Spielen mitwirken und erzielte beim 3:1-Auswärtssieg in Freiburg sein erstes Zweitligator. Auch am 1. Spieltag der Saison 2007/08 traf Müller. Beim Auftaktsieg in Paderborn gelang ihm der Treffer zum 2:0-Endstand. Es sollte in 23 Spielen sein einziger bleiben. Am Ende stiegen die Kickers ab, obwohl sie bis auf den letzten Spieltag während der gesamten Saison nicht einmal auf einem Abstiegsplatz gestanden hatten.

 

Vier Tage nach dem Abstieg unterschrieb Müller einen Vertrag beim FC Augsburg und blieb somit in der 2. Bundesliga. Nur ein Jahr später wechselte er zum Ligakonkurrenten FSV Frankfurt, wo er sich jedoch gleich am 1. Spieltag einen Kreuzbandriss zuzog und erst im Januar 2010 sein Comeback gab.

 

Nach 133 Zweitligaspielen schloss sich Müller im Sommer 2011 dem ambitionierten Regionalligisten RB Leipzig an. Mit den Sachsen gelang ihm im zweiten Anlauf der Aufstieg in die 3. Liga. Dort kam er jedoch nur noch zehnmal zum Einsatz, ehe er wieder durch eine schwere Verletzung gestoppt wurde. Am 11. Januar 2014 kugelte sich Müller im Trainingslager im türkischen Belek in einem Testspiel gegen den FC Vaduz die Kniescheibe aus. Dabei rissen alle Bänder. Leipzigs Clubarzt Striegler sagte später, dass er eine derartige Horrorverletzung ansonsten nur von schweren Motorradunfällen kennen würde. Kurzzeitig drohte Müller sogar eine Amputation des Unterschenkels. Knapp zwei Jahre lang kämpfte er in der Reha um eine Rückkehr auf den Fußballplatz, musste dann jedoch im Dezember 2015 sein Karriereende verkünden.