Wolfgang Mühlschwein
* 22.12.1944 |
Als
A-Jugendlicher wurde das Torwarttalent von Eintracht Frankfurt in verschiedene DFB-Auswahlteams
berufen, schaffte jedoch nicht den Sprung in den Bundesligakader. So wechselte
Mühlschwein 1965 gemeinsam mit Seppl Weilbächer an den Bieberer Berg, wo er auf
Anhieb zur Nummer 1 avancierte. Am 14. August 1965 gab er beim 2:0-Sieg im Regionalligaspiel
gegen die SpVgg. Weiden sein Debüt im Kickers-Trikot. Insgesamt bestritt er in
der Saison 1965/66 30 Ligaspiele und kam in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga,
in der der OFC chancenlos war, zu vier weiteren Einsätzen.
In
den kommenden beiden Spielzeiten lieferte sich Mühlschwein mit dem
gleichaltrigen Rudi Wimmer einen packenden Zweikampf um den Platz zwischen den
Pfosten. 1966/67 hatte Wimmer mit 22 Einsätzen die Nase vorn, während
Mühlschwein nur zwölfmal spielen durfte. Zudem stand Wimmer in allen acht
Spielen der Aufstiegsrunde zur Bundesliga, in der die Kickers knapp an
Alemannia Aachen scheiterten, im Tor. In der Saison 1967/68 kamen Wimmer und
Mühlschwein jeweils auf 17 Regionalligaeinsätze. In der Aufstiegsrunde machte
Wimmer sechs Spiele, Mühlschwein drei. Beim entscheidenden Spiel gegen die TuS
Neuendorf, in dem der OFC am 19. Juni 1968 im dritten Anlauf endlich den
Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte, standen beide im Tor: Wimmer begann,
Mühlschwein wurde sechs Minuten vor Schluss eingewechselt. Vier Tage später
hütete Mühlschwein im nunmehr bedeutungslosen letzten Spiel bei Arminia
Hannover zum letzten Mal das Offenbacher Gehäuse.
Nach
dem Aufstieg entschied sich Mühlschwein, seinen Focus mehr auf sein Studium des
Bauingenieurwesens an der TH Darmstadt zu richten, und spielte noch zwei Jahre
für den SV Darmstadt 98 in der Regionalliga Süd. Nach dem Abstieg der Lilien in
die Hessenliga beendete er 1970 seine höherklassige Laufbahn. In der Saison
1973/74 gelang ihm mit dem FV 06 Sprendlingen, der von OFC-Legende Willi Keim
trainiert wurde, der Aufstieg in die Hessenliga.
Ab
1980 war Mühlschwein freiberuflich selbständig tätig und leitete ein Büro für
Baustatik und Bauphysik in Dreieich.