Giuliano Modica
* 12.03.1991 |
Giuliano Modica war der Kopf der letzten Offenbacher Meistermannschaft. Jener
Truppe, die in der Saison 2014/15 mit zehn Punkten Vorsprung Meister der
Regionalliga Südwest wurde und dabei nur 22 Gegentore hinnehmen musste. Den
Abgang von Abwehrchef
Modica haben die Kickers bis heute nicht ganz kompensieren
können. In der Spielzeit 2015/16 kassierte der OFC sage und schreibe 49
Gegentreffer, 2016/17 waren es 39, 2017/18 schließlich 43.
Modica wurde im argentinischen Cordoba geboren und besitzt zudem auch einen
italienischen Pass. Im Alter von zwölf Jahren wanderte er mit seiner Mutter
nach Deutschland aus und wurde in Offenbach heimisch. Nach Stationen bei
Kickers Obertshausen und der SG Rosenhöhe wechselte er schließlich in die
Jugend des OFC, für den er in der Saison 2008/09 in der A-Junioren-Bundesliga
auflief. Zu seinen Mitspielern gehörte u.a. Sebastian Rode. Nach einer Saison
beim B-Team in der Hessenliga schloss sich Modica der 2. Mannschaft des 1.FC
Kaiserslautern an, mit der er zwei Jahre in der Regionalliga West spielte. Nach
einer Spielzeit bei Eintracht Frankfurt II kehrte er schließlich zum OFC
zurück. Eigentlich um als nunmehr 22-Jähriger mit dem Wechsel zu einem
Drittligisten den nächsten Schritt zu machen, doch nach dem Lizenzentzug
spielte er auch mit den Kickers weiterhin in der Regionalliga Südwest.
Die Saison 2013/14 stand bei den Kickers nach dem Zwangsabstieg und der darauf
folgenden Insolvenz ganz im Zeichen des Neuanfangs. Beim ersten Training gab es
mehr Testspieler als solche, die bereits beim OFC unter Vertrag standen. Modica
war von Beginn an in der Innenverteidigung gesetzt. Nach einem guten Start
durchlebte die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt eine Schwächephase und
geriet zeitweise in Abstiegsgefahr. Dank einer Leistungssteigerung nach der
Winterpause blieben die Kickers in den letzten elf Saisonspielen ungeschlagen
und landeten am Ende auf Rang 8.
Dieser Aufschwung setzte sich auch in der Saison 2014/15 fort. Nach der
Auftaktniederlage beim Aufsteiger FK Pirmasens (0:3) blieb der OFC 29
Ligaspiele am Stück ungeschlagen. Dabei hielt Modica nicht nur die Abwehr
zusammen, sondern erzielte dank seiner Kopfballstärke auch spielentscheidende
Tore, wie z.B. den 1:0-Siegtreffer im Derby gegen Waldhof Mannheim oder beim FC
Homburg. Mit einem 2:0 gegen den Verfolger 1.FC Saarbrücken wurde schließlich
bereits am fünftletzten Spieltag die Meisterschaft perfekt gemacht.
Sinnbildlich für den Kampfgeist dieser Mannschaft war eine Szene dieses Spiels,
in der Modica für seinen bereits geschlagenen Torhüter Daniel Endres den Ball
von der Linie kratzte und somit das „zu Null“ sicherte. Nach dieser
Rettungsaktion ballte er die Faust und wurde von seinen Mitspielern gefeiert. Leider
traf man in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga mit dem 1.FC Magdeburg auf eine
Mannschaft, die einen noch größeren Willen an den Tag legte und den Kickers
zudem körperlich und taktisch überlegen war.
Nach 67 Ligaspielen und sieben Toren für den OFC wechselte Modica nach dem
verpassten Aufstieg zu Dynamo Dresden, womit ihm persönlich doch noch der
Sprung in die 3. Liga gelang. Auch bei den Sachsen war er von Anfang an
Leistungsträger, bestritt alle 38 Spiele und stieg am Saisonende in die 2.
Bundesliga auf. In der Zweitligasaison 2016/17 kam er auch aufgrund von
Verletzungen nur noch 18 Mal zum Einsatz und wechselte daraufhin zum
Ligakonkurrenten 1.FC Kaiserslautern.
Seine Rückkehr auf den Betzenberg hatte sich der Innenverteidiger sicher anders
vorgestellt. Wiederum von Verletzungen geplagt kam er nur zu fünf Einsätzen und
stieg mit dem FCK in die 3. Liga ab. Damit war auch sein eigentlich noch bis
2020 laufender Vertrag hinfällig und Modica schloss sich mit dem SV Wehen
Wiesbaden einem anderen Drittligisten an. Doch auch brachte er es nur noch auf
sieben Spiele. Seit 2019 läuft er für die 2. Mannschaft des FSV Mainz 05 in der
Regionalliga Südwest auf.