Giuseppe Messinese


 

* 23.11.1977

Der Aufstieg der Kickers im Jahr 1997 wird immer mit dem Namen Giuseppe Messinese verbunden bleiben. Mit seinen beiden Jokertoren im entscheidenden Spiel gegen den FC Memmingen schoss der Stürmer den OFC zurück in die Regionalliga.

Der gebürtige Offenbacher mit italienischen Wurzeln spielte bereits seit der F-Jugend auf dem Bieberer Berg, wo sein Onkel jahrelang als Platzwart tätig war. Beinahe hätte Messinese schon in der Endphase der Saison 1994/95 sein Debüt in der 1. Mannschaft gegeben. Die Kickers kämpften damals in der Regionalliga Süd gegen den Abstieg und hätten den 1,70 cm kleinen, wuseligen Angreifer, der in der A-Jugend des OFC Tore am Fließband schoss, sicher gut gebrauchen können. Da Messinese jedoch zum jüngeren A-Jugend-Jahrgang gehörte, erhielt er den damaligen Bestimmungen entsprechend keine Spielerlaubnis für den Seniorenbereich. So kam er erst nach dem Abstieg in die viertklassige Oberliga Hessen zu seinem Einstand. Zusammen mit anderen Eigengewächsen wie Patrick Dama, Stefan Dolzer und Oliver Speth gehörte Messinese zu den neuen Hoffnungsträgern. Sein erstes Spiel machte er am 5. August 1995 gegen Viktoria Aschaffenburg (2:0). Eine Woche später gelang ihm beim 3:2-Sieg im Auswärtsspiel bei Progres Frankfurt sein erstes Tor. Unter Trainer Wolfgang Uschek war Messinese in der Vorrunde an der Seite von Goran Skeledzic gesetzt. Als in der Winterpause mit Oliver Roth ein neuer Torjäger verpflichtet wurde und Ronald Borchers das Traineramt übernahm, rückte er jedoch ins zweite Glied. Insgesamt kam Messinese in seiner ersten Saison auf 23 Einsätze, in denen er neun Treffer erzielte. Als Tabellendritter verpassten die Kickers jedoch den direkten Wiederaufstieg.

In der Oberliga-Spielzeit 1996/97 musste sich Messinese mit der Jokerrolle begnügen. Kein einziges Mal stand er in der Startelf, schoss bei zwölf Einwechselungen zwei Tore. Auch beim legendären Aufstiegsspiel gegen den FC Memmingen im Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion, das in der 89. Minute beim Stande von 3:2 für Memmingen wegen eines Flutlichtausfalls abgebrochen werden musste, kam er nicht zum Einsatz. Erst im dadurch notwendig gewordenen Wiederholungsspiel sollte Messineses große Stunde schlagen. Dieses wurde vier Tage später im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion ausgetragen. Messinese saß auch in dieser Partie zunächst auf der Bank, wurde dann aber in der 69. Spielminute für den verletzten Stefan Simon eingewechselt. Nur drei Minuten später traf er zum erlösenden 1:0 für die Kickers. In der Nachspielzeit machte er mit dem 2:0 alles klar.

Trotz des Aufstiegs blieb der neue Offenbacher Held den Kickers nicht erhalten. Wegen seinen geringen Einsatzzeiten hatte er für die neue Saison bereits bei einem anderen Verein zugesagt. Dabei handelte es sich ausgerechnet um die 2. Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Dort spielte Messinese allerdings nur ein Jahr, ehe er zu Hannover 96 wechselte. Mit den Niedersachsen gelang ihm 1998 als Ergänzungsspieler der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dort kam er zu drei Einsätzen und kehrte im Sommer 1999 auf den Bieberer Berg zurück. Die Kickers waren in der Zwischenzeit selbst wieder in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Messinese wurde dementsprechend nur für die 2. Mannschaft verpflichtet. Nur ein Jahr später wechselte der Stürmer zu Viktoria Aschaffenburg. In der Folge war er, abgesehen von einen Abstecher zum Bonner SC, für weitere Vereine in der Oberliga Hessen aktiv: SV Bernbach, TSG Wörsdorf, SV Erzhausen, SV Darmstadt 98, Buchonia Flieden, FSV Fernwald, Viktoria Urberach und noch einmal Viktoria Aschaffenburg. Danach zog es Messinese in tiefere Gefilde zum FSV Schneppenhausen und Kickers Obertshausen. Seine letzte Station war der TSV Wolfskehlen.