Marcio


 

* 25.04.1975

Die Fans des FC St. Pauli bezeichneten Leonardo Manzi einst als den einzigen Brasilianer, der nicht Fußball spielen kann. Bei den Kickers spielte mit Machado Marcio-Rodrigues in der Regionalliga-Saison 2000/01 ein Spieler, über den man ähnliches sagen konnte. Doch während Hamburgs Brasilianer später noch zum Publikumsliebling avancierte, ist sein Landsmann in Offenbach als Fehleinkauf in Erinnerung geblieben.

1998 wechselte Marcio von EC Internacional Santa Maria nach Deutschland, wo er sich dem Zweitligisten FSV Mainz 05 anschloss. Am 23. Oktober 1998 feierte der Stürmer beim Mainzer 2:2 in Cottbus unter dem späteren OFC-Trainer Wolfgang Frank sein Zweitligadebüt. Sein erstes Tor erzielte er am 21. März 1999 beim 1:0-Sieg gegen Unterhaching. Insgesamt bestritt er in seinen beiden Mainzer Jahren 39 Zweitligaspiele (vier Tore), kam aber nie über die Rolle des Jokers hinaus. Seinen größten Moment erlebte Marcio im DFB-Pokal, als ihm am 30. November 1999 in der Verlängerung des Achtelfinalspiels gegen Hertha BSC Berlin mit einem Traumtor der 2:1-Siegtreffer gelang.

Ende August 2000 wurde Marcio für den Rest der Saison an den OFC verliehen. Er ist der einzige Neuzugang, der während der 54-tägigen Trainertätigkeit von Dragoslav Stepanovic nach Offenbach kam. Bei seiner Verpflichtung schwärmte Stepi von Marcios Kopfballstärke und Manager Klaus Gerster bezeichnete ihn als „richtige Nummer 9“. Am 28. August 2000 gab der Brasilianer im DFB-Pokalspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern (0:4) sein Debüt im Kickers-Trikot. Doch schon im darauf folgenden Ligaspiel gegen den SC Pfullendorf offenbarte sich seine Abschlussschwäche. Marcio zeigte sich zwar durchaus lauf- und spielstark, seine Chancenverwertung war allerdings eine Katastrophe. Reihenweise vergab er beste Torgelegenheiten, schaffte es sogar, aus sechs Metern am leeren Tor vorbeizuschießen. Das sollte sich auch im weiteren Saisonverlauf nicht ändern. Als nach der Winterpause Ramon Berndroth das Traineramt übernahm, verlor Marcio seinen Stammplatz. Der Angreifer, den man eigentlich verpflichtet hatte, um die Durchschlagskraft zu erhöhen, blieb in 18 Ligaspielen ohne Torerfolg. Selbstredend machten die Kickers von der Option, Marcio für zwei weitere Jahre an sich zu binden, keinen Gebrauch.

So kehrte Marcio im Sommer 2001 nach Brasilien zurück, wo er fortan für Gremio Porto Alegre aktiv war. In der Saison 2003/04 spielte er bei Eastern AA in Hongkong, ehe er seine Laufbahn beendete.