Li Bing
* 16.03.1969 |
Als
Li Bing im Januar 2000 zu den Kickers kam, wurde er als der „chinesische Klinsmann“
angekündigt. Der 186 cm große Mittelstürmer war immerhin aktueller chinesischer
Nationalspieler (19 Tore in 67 Länderspielen) als er auf Empfehlung von Klaus
Schlappner von Sichuan Quanxing zum OFC wechselte. 1994 war er zu Chinas
„Fußballer des Jahres“ gewählt worden.
In
Offenbach ist Li Bing allerdings nie richtig angekommen, was vor allen Dingen
an der Sprachbarriere lag. Im Gegensatz zu seinen Landsleuten Chen Yang, der
zur gleichen Zeit auf der anderen Mainseite in der Bundesliga spielte, und Xie
Hui, der für Alemannia Aachen in 50 Zweitligaspielen 19 Tore erzielen sollte,
sprach Li Bing nämlich noch nicht einmal Englisch, was seine Integration
erschweren sollte. Xie Hui wurde übrigens auch von den Kickers getestet, jedoch
hinterließ Li Bing bei Trainer Peter Neururer den stärkeren Eindruck.
Am
12. Februar 2000 gab Li Bing beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 als erster Chinese
sein Debüt im Kickers-Trikot. Seinen wohl stärksten Auftritt hatte er im darauf
folgenden Spiel beim 1.FC Nürnberg, als er in der Nachspielzeit an Zeno Bundeas
Treffer zum 1:1-Ausgleich beteiligt war. Li Bing zeigte zwar gute Ansätze,
wirkte allerdings ein wenig ausgebrannt, da die Saison in China nach dem
Kalenderjahr gespielt wird und er somit vor seinem Wechsel nach Deutschland
keine Pause zur Regeneration hatte. Insgesamt bestritt er für den OFC nur sechs
Spiele und kehrte bereits im April 2000 wieder in seine Heimat zurück, wo er
2002 seine Laufbahn beendete.
Im
Anschluss an seine Spielerkarriere wurde Li Bing Trainer, coachte sowohl in der
chinesischen Liga als auch Juniorennationalmannschaften seines Landes. Aktuell
ist er unter dem früheren englischen Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson
Co-Trainer beim chinesischen Erstligisten Guangzhou.