Dubravko Kolinger


 

* 29.11.1975

Dubravko Kolinger war der letzte OFC-Spieler, der mit der Rückennummer 12 auflief. Seit seinem Weggang wird diese Nummer als Dank für die Unterstützung der Kickers-Fans, die als „12. Mann“ hinter der Mannschaft stehen, nicht mehr vergeben.

Der in Rastatt geborene Kroate durchlief die Jugend des Karlsruher SC, für den er am 26. April 1997 unter Trainer Winfried Schäfer beim 3:1-Sieg gegen den Hamburger SV in der Bundesliga debütierte. Insgesamt bestritt der 188 cm große Abwehrspieler für den KSC sieben Bundesligaspiele. Hauptsächlich kam Kolinger jedoch bei den Amateuren zum Einsatz, mit denen er in der Regionalliga-Saison 1997/98 auch gegen die Kickers antrat und in beiden Partien gegen den OFC jeweils ein Tor erzielte.

So war es keine große Überraschung, dass der schuss- und kopfballstarke Verteidiger im Sommer 1998 nach Offenbach wechselte, wo er schnell zum Publikumsliebling wurde. Bereits am 3. Spieltag gelang Kolinger beim 3:1-Sieg beim FSV Frankfurt sein erster Treffer im Kickers-Trikot. In 32 Ligaspielen, in denen er zumeist mit Bernd Gramminger das Manndeckerduo bildete, erzielte er sechs Tore. Am Saisonende schaffte der OFC nach zehn Jahren Abstinenz durch zwei Siege in den Aufstiegsspielen gegen Eintracht Trier und beim VfL Osnabrück die Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Nach dem Aufstieg wurde Kolinger das Opfer eines Systemwechsels. Trainer Hans-Jürgen Boysen führte zur neuen Saison die Viererabwehrkette ein und traute dem Manndecker offenbar die Umstellung auf Raumdeckung nicht zu. Kolinger kam unter Boysen nur noch im Heimspiel gegen Alemannia Aachen (1:2) zum Einsatz, als der Coach wegen Verletzungen dazu gezwungen war, wieder auf das alte System umzustellen. Nach Boysens Entlassung wendete sich das Blatt. Sein Nachfolger Peter Neururer führte den Libero wieder ein und ließ Kolinger wieder als Manndecker ran. Bei Neururers Debüt gegen Greuther Fürth traf Kolinger nach eine Ecke per Kopf zum 1:0 und sorgte damit am 10. Spieltag für den ersten Saisonsieg der Kickers. Auch in der Folgezeit zeigte er gute Leistungen und erzielte weitere wichtige Tore. Im ersten Spiel nach der Winterpause köpfte er gegen Mainz 05 zum 2:2-Ausgleich ein. Beim 2:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen gelang ihm mit einem Freistoß der Siegtreffer. Insgesamt bestritt Kolinger in dieser Saison 21 Spiele (vier Tore) und galt in der Rückrunde als stärkster Offenbacher.

Nach dem Abstieg in die Regionalliga zeigten mehrere Zweitligisten Interesse an Kolinger. OFC-Manager Klaus Gerster konnte ihn jedoch zu einem Verbleib in Offenbach überreden. Die Kickers konnten das Team weitestgehend zusammenhalten und wollten mit aller Gewalt den direkten Wiederaufstieg erzwingen. Nach einem klassischen Fehlstart kippte jedoch die Stimmung und auch Kolinger zeigte nicht mehr die Leistung, die man von ihm gewohnt war. Nach 14 Spielen wechselte er im November 2000 schließlich zum Zweitligisten FC St. Pauli, mit dem er noch in derselben Saison in die Bundesliga aufsteigen sollte. Dabei gelang ihm am letzten Spieltag beim 2:1-Sieg der Hamburger beim 1.FC Nürnberg das wichtige 1:1. Während Kolinger bei den Kiezkickern in der 2. Bundesliga im defensiven Mittelfeld gesetzt war (22 von 23 möglichen Einsätzen), kam er in der Bundesliga nur noch achtmal zum Einsatz. Das sollte sich auch nach dem direkten Wiederabstieg nicht ändern. In der Zweitligasaison 2002/03 bestritt er lediglich 13 Spiele. Am Ende dieser Spielzeit stieg St. Pauli auch aus der 2. Bundesliga ab.

Zwischen 2003 und 2008 spielte Kolinger durchgängig in der Regionalliga Süd, trug jedoch in jeder Saison das Trikot eines anderen Vereins. Von St. Pauli wechselte er zunächst zum 1.FC Schweinfurt 05 und wie könnte es anders sein, traf er beim 2:2 wieder gegen die Kickers. In der folgenden Saison spielte er für Jahn Regensburg und machte beim 2:1-Sieg des SSV auf dem Bieberer Berg wieder sein Tor. Nach je einem Jahr bei der TuS Koblenz und der SV Elversberg schloss er sich der 2. Mannschaft des VfB Stuttgart an, mit der sich für die neu eingeführte 3. Liga qualifizieren konnte. Dort kam es in der Saison 2008/09 zu den letzten beiden Aufeinandertreffen mit dem OFC, wobei Kolinger diesmal ohne Torerfolg blieb.

2009 wechselte Kolinger zum Oberligisten FC Nöttingen, bei dem er drei Jahre später seine aktive Laufbahn beendete und seitdem als Jugendtrainer arbeitete. Zur Saison 2016/17 übernimmt er dort den Posten des Cheftrainers.