Kuno Klötzer
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* 19.04.1922 - † 06.08.2011 |
Kuno Klötzer war ein Trainer vom alten Schlag: Geradlinig,
ehrlich und einfach sympathisch. Der OFC, bei dem er im Februar 1971 Rudi
Gutendorf ablöste, war bereits seine vierte Bundesligastation. Die Kickers
befanden sich mitten im Abstiegskampf. Trotz einer 1:5-Pleite bei seiner
Heimpremiere gegen Hannover 96 gab es unter „Ritter Kuno“ eine klare
Aufwärtsentwicklung. Nach zwei Auswärtssiegen in Essen und Schalke hatte der
OFC als Tabellenvierzehnter zwei Spieltage vor Schluss drei Punkte Vorsprung
auf den ersten Abstiegsplatz. Nur ein Punkt aus den letzten beiden Spielen
gegen Eintracht Frankfurt und beim 1.FC Köln hätte genügt, um die Klasse zu
halten. Doch die Kickers verloren beide Spiele und mussten neben der Eintracht auch
noch Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Oberhausen an sich vorbeiziehen lassen, die
überraschend punkten konnten. Wie sich später herausstellte, ging im
Abstiegskampf der Saison 1970/71 nicht alles mit rechten Dingen zu. Nachdem der
Abstieg der Kickers feststand enthüllte Präsident Canellas, dass bei einigen
Spielen geschoben wurde. Der „Bundesligaskandal“ sollte Fußball-Deutschland
noch lange beschäftigen.
Die Kickers erholten sich erstaunlich schnell von diesem
Schock. Obwohl man nur noch zweitklassig war konnte man sich mit Erwin Kostedde, Hans
Schmidradner und Fred Bockholt
verstärken. Mit Sigfried Held kehrte sogar ein aktueller Nationalspieler von
Borussia Dortmund nach Offenbach zurück. Mit diesem Personal dominierten die
Kickers in der Saison 1971/72 die Regionalliga Süd nach Belieben und blieben in
allen 36 Punktspielen ungeschlagen. Ein Rekord, der in den beiden höchsten
deutschen Ligen bis heute unerreicht blieb. Auch in den acht Partien der
Aufstiegsrunde blieben Klötzers Mannen ohne Niederlage. Dennoch gab am Ende nur
die bessere Tordifferenz gegenüber Rot-Weiss Essen den Ausschlag, dass die
Kickers zum dritten Mal in die Bundesliga aufstiegen. Trotz dieser einmaligen
Erfolgsserie durfte Kuno Klötzer seine Arbeit in Offenbach nicht fortsetzen.
Manager Willy Konrad plante für die Bundesliga mit Gyula Lorant. Klötzer sollte
danach beim Hamburger SV seine größten Erfolge feiern: 1976 wurde er
Vize-Meister und DFB-Pokalsieger, ein Jahr später gewann er mit dem HSV den
Europapokal der Pokalsieger.
Bilanz als OFC-Trainer (nur Ligaspiele)
Spiele |
Siege |
Remis |
Niederlagen |
Punkte |
Schnitt |
49 |
25 |
19 |
5 |
94 |
1,92 |
Weitere Trainerstationen Klötzers:
Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiss Essen, 1.FC Nürnberg, Hamburger
SV, Hertha BSC Berlin, Werder Bremen, MSV Duisburg