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Hamburger SV |
Am 4. Juni 1950 kam es vor 45.000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion
zum ersten Aufeinandertreffen zwischen dem HSV und Kickers Offenbach. Im
Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft konnte sich der OFC mit 3:2
durchsetzen. Die Hamburger hatten zwar schon nach sechs Minuten mit 2:0
geführt, doch Horst Buhtz (61.), Albert Wirsching (81.) und Willi Weber (88.)
drehten das Spiel noch zugunsten der Kickers. Im Halbfinale setzte sich der OFC
gegen Preußen Dellbrück durch und zog erstmals ins Finale ein, wo man
allerdings gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 unterlag.
Auch beim zweiten Finaleinzug neun Jahre später führte der Weg der
Kickers über den HSV. Am 16. Mai 1959 trafen beide Mannschaften am 1. Spieltag
der Gruppenphase aufeinander. Vor 80.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion
führten die Gäste durch zwei Tore von Gerhard Krug zur Pause erneut mit 2:0. Am
Ende gewann jedoch der OFC durch die Treffer von Helmut Preisendörfer, Siggi
Gast und Hermann Nuber erneut mit 3:2. In ähnlicher Manier drehten die Kickers
auch am vorletzten Spieltag die Partie gegen Tasmania Berlin und qualifizierten
sich somit vorzeitig für das Finale. Das letzte Gruppenspiel im Hamburger
Volksparkstadion, das der HSV durch ein Tor von Klaus Stürmer mit 1:0 gewann,
war bedeutungslos. Im Endspiel musste sich der OFC allerdings erneut geschlagen
geben, diesmal mit 3:5 n.V. gegen Eintracht Frankfurt.
In der Saison 1968/69 kam es zu den ersten Bundesligaduellen zwischen
diesen beiden Vereinen. Das Hinspiel gewann der HSV zu Hause mit 3:0, wobei das
erste Tor auf das Konto von Uwe Seeler ging. Auch im Rückspiel in Offenbach
traf der spätere Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, ehe Egon Schmitt den
1:1-Endstand erzielte.
Am 6. Februar 1971 reichte dem HSV zum wiederholten Mal eine 2
Tore-Führung gegen den OFC nicht zum Sieg. Nachdem die Hamburger auf dem Bieberer
Berg mit 3:1 vorne lagen, kamen die Kickers durch die Tore von Roland Weida
(79.) und Walter Bechtold (85.) noch zum Ausgleich.
Der erste Bundesligasieg gegen Hamburg gelang den Kickers am 31. Oktober
1972. Erwin Kostedde erzielte dabei in der 90. Minute den Siegtreffer zum 2:1.
Das Rückspiel war wiederum ein historischer Moment für den HSV: Horst Bertl
traf in der 90. Minute zum 1:0 und sorgte damit für den 100. Heimsieg der
Hamburger Bundesliga-Geschichte.
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1973:
Horst Bertl erzielt in der 90. Minute den Siegtreffer für den HSV |
Besonders denkwürdig war auch das DFB-Pokal-Halbfinale 1974, das der OFC in der Hansestadt mit 1:0 verlor, weil
Schiedsrichter Ferdinand Biwersi ein Foulspiel von Hans Schmidradner an Peter
Krobbach außerhalb des Strafraums fälschlicher Weise in den 16er verlegte.
Franz-Josef Hönig nahm das Geschenk dankend an und entschied die Partie damit
zugunsten des HSV. Nur neun Tage später trafen die beiden Teams an gleicher
Stelle in der Liga erneut aufeinander. Diesmal endete die Partie torlos. Dies
ist gleichzeitig der einzige Punkt, den die Kickers jemals aus Hamburg
mitnehmen konnten. Die restlichen neun Auswärtsspiele beim HSV wurden allesamt
verloren.
Den höchsten
Bundesligasieg gegen die Norddeutschen fuhren die Kickers am 1. Februar 1975
ein. Beim 4:1 erzielte Kostedde zwei Tore. Zudem trafen auch Manfred Ritschel
und Winfried Schäfer. Sieben Monate später gab es den bislang letzten Sieg des
OFC gegen den HSV in einem Punktspiel: Dank den Treffern von Amand Theis, Hermann
Bitz und Josef Hickersberger siegten die Kickers mit 3:2.
Am 12. Januar 1980 trafen die Kickers im DFB-Pokal
auf den amtierenden Deutschen Meister, den Hamburger SV. Und das neue Jahrzehnt
sollte für den OFC gleich mit einem Paukenschlag beginnen: Der Zweitligist
besiegte die mit Nationalspielern gespickte Startruppe um Kevin Keegan, Felix
Magath und Horst Hrubesch vor 25.000 Zuschauern mit 2:0. Ein HSV-Akteur hatte
auf dem Bieberer Berg quasi ein Heimspiel: Das Offenbacher Eigengewächs William
„Jimmy“ Hartwig war in der Hansestadt unter Branko Zebec zum Nationalspieler
avanciert. Auf der anderen Seite hatte Kickers-Trainer Horst Heese sechs Jahre
zuvor noch für die Rothosen gespielt. Auf
dem knüppelhart gefrorenen Boden fand der HSV nicht zu seinem Spiel und ließ
die Kickers kommen. Nach einer torlosen ersten Halbzeit hatten die Hamburger in
der 56. und 57. Minute ihre einzigen nennenswerten Chancen. Zunächst scheiterte
Ditmar Jakobs nach einem Alleingang an OFC-Torhüter Wilfried Kohls, dann traf
Horst Hrubesch nach einem Freistoß von Willi Reimann nur den Pfosten. In der
61. Minute gingen die Kickers nach einer scharfen Hereingabe von Rudi Völler
durch ein Eigentor von HSV-Libero Peter Nogly in Führung. Josef Domes
besiegelte sieben Minuten vor Schluss mit seinem Tor zum 2:0 den Einzug in die
nächste Runde. Dort war in einem ebenfalls denkwürdigen Spiel gegen Fortuna
Düsseldorf (2:5 n.V.) jedoch Endstation.
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Kargus, Magath,
Grünewald, Walz und Völler beim Pokalspiel anno 1980 |
Zu den letzten
Pflichtspielen dieser beiden Clubs kam es in der Bundesligasaison 1983/84. Die Hamburger
waren nach wie vor eine Spitzenmannschaft, hatten unter Trainer Ernst Happel
zuletzt zweimal hintereinander die Meisterschaft und 1983 auch den Europapokal
der Landesmeister gewonnen. So war es nicht verwunderlich, dass die Kickers im
Volksparkstadion mit 6:0 untergingen, wobei auch Jimmy Hartwig ein Tor gelang.
Auch das Rückspiel in Offenbach konnte der HSV klar mit 4:0 für sich
entscheiden. Nationalspieler Wolfgang Rolff erzielte in den beiden Spielen
gegen den OFC insgesamt drei Tore.
Nach zwei
Abstiegen in Folge waren die Kickers 1985 nur noch drittklassig, als der HSV in
der Saisonvorbereitung zu einem Testspiel auf den Bieberer Berg kam. Es war das
Ablösespiel für Stürmer Ralf Balzis, der im Sommer von Offenbach nach Hamburg
gewechselt war. Obwohl die Hamburger in Bestbesetzung angetreten waren, gewann
der OFC überraschend deutlich mit 5:1.
Alle Pflichtspiel-Ergebnisse aus Sicht des OFC
Saison |
Liga |
Heim |
Auswärts |
Neutral |
1949/50 |
Deutsche Meisterschaft, Viertelfinale in Düsseldorf |
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2:0 |
1958/59 |
Deutsche Meisterschaft, Gruppenphase |
3:2 |
0:1 |
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1966/67 |
DFB-Pokal, Viertelfinale |
0:0 n.V. |
0:2 |
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1968/69 |
Bundesliga |
1:1 |
0:3 |
|
1970/71 |
Bundesliga |
3:3 |
2:3 |
|
1972/73 |
Bundesliga |
2:1 |
0:1 |
|
1973/74 |
Bundesliga |
2:5 |
0:0 |
|
DFB-Pokal, Halbfinale |
|
0:1 |
|
|
1974/75 |
Bundesliga |
4:1 |
0:1 |
|
1975/76 |
Bundesliga |
3:2 |
0:2 |
|
1979/80 |
DFB-Pokal, 2. Runde |
2:0 |
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1983/84 |
Bundesliga |
0:4 |
0:6 |
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Bilanz: 21 Spiele, 6 Siege, 4 Unentschieden, 11 Niederlagen