Erhard Hofeditz
* 07.12.1953 |
Erhard
„Beppo“ Hofeditz gehörte zusammen mit Dietmar Demuth und Johannes Riedl zum sogenannten
„Dreierpack“, welches die Kickers im Oktober 1983 verpflichteten. Der OFC
belegte zu diesem Zeitpunkt nach neun Bundesligaspieltagen den vorletzten
Tabellenplatz. Den Verantwortlichen war klar geworden, dass die Qualität des
kaum verstärkten Aufstiegskaders nicht ausreicht, weshalb man personell noch
einmal nachlegte. Aus diesem Trio, das insgesamt 300.000 DM kostete, wusste
jedoch nur Hofeditz zu überzeugen.
Hofeditz
begann seine Profikarriere beim KSV Baunatal in der 2. Bundesliga Süd, wo er mit
24 Toren in 47 Spielen auf sich aufmerksam machte. Im Oktober 1977 wechselte
der nur 170 cm große Stürmer zum Bundesligisten TSV 1860 München. Mit neun
Treffern war er in der Saison 1977/78 bester Torschütze der Sechziger, konnte
den Abstieg jedoch nicht verhindern.
Immerhin gelang Hofeditz mit 1860 ein 3:1-Derbysieg gegen die Bayern,
bei dem er in der 90. Minute einen Strafstoß herausholte. Sein Gegenspieler
Karl-Heinz Rummenigge bezichtigte ihn daraufhin der Schauspielerei und
verpasste ihm nach einem Wortgefecht eine Ohrfeige, wofür Rummenigge vom Platz
gestellt wurde. Auch dank acht Toren von Hofeditz schafften die Löwen den
direkten Wiederaufstieg. 1980 wechselte Hofeditz zum 1.FC Kaiserslautern, mit
dem er 1981 das DFB-Pokalfinale und ein Jahr später das Halbfinale des
UEFA-Cups erreichte. Danach ging er zum Karlsruher SC, mit dem er 1983 aus der
Bundesliga abstieg.
Am
14. Oktober 1983 gab Hofeditz im Heimspiel gegen Bayer Uerdingen sein Debüt im
Kickers-Trikot. OFC-Trainer Lothar Buchmann brachte alle drei Neuzugänge von
Beginn an. Der OFC hatte nach 24 Minuten bereits mit 0:2 zurückgelegen, konnte
das Spiel jedoch noch in einen 3:2-Sieg umwandeln. Den Siegtreffer erzielte
Hofeditz in der 87. Minute mit einem sehenswerten Weitschuss. Mit zehn Toren in
24 Spielen sollte er nach Uwe Bein (14 Treffer) zum zweitbesten Offenbacher
Torschützen der Saison avancieren. Am Ende reichte es aber nicht zum
Klassenerhalt, da vor allem die Abwehr mit 106 Gegentoren nicht bundesligareif
war. Die Kickers waren seine letzte Bundesligastation. Insgesamt erzielte
Hofeditz in 163 Bundesligaspielen 41 Tore.
Nach
dem Abstieg hatte Hofeditz seine Profikarriere eigentlich schon beendet, ehe
ihn der OFC im Dezember 1984 noch einmal reaktivierte. Sein Comeback war
allerdings kein großer Erfolg: In zwölf Zweitligaspielen blieb er ohne
Torerfolg und schaffte mit den Kickers das „Kunststück“, als erster
Bundesligaabsteiger in die Drittklassigkeit durchgereicht zu werden. Damit war
für ihn nach 92 Spielen und 31 Toren das Kapitel 2. Bundesliga beendet.
Hofeditz kehrte daraufhin zum KSV Baunatal zurück, für den er noch bis 1993 am
Ball war und auch des Öfteren gegen die in die Oberliga Hessen abgerutschten
Kickers spielte. Mitte der 1990er Jahre übernahm er dort das Traineramt und war
auch in der Saison 2005/06 noch einmal als Interimscoach tätig.