Sigfried Held
* 07.08.1942 |
Sigfried „Siggi“ Held hat es gleich bei zwei Clubs geschafft,
zur Legende zu werden. Der Mann mit den markanten Augenbrauen wird bei Borussia
Dortmund und Kickers Offenbach gleichermaßen verehrt. Mit 133 Spielen ist der
Offenbacher Ehrenspielführer bis heute der Spieler mit den meisten
Bundesligaeinsätzen für den OFC.
Von 1963 bis 1965 erzielte der vom TV Marktheidenfeld zu den
Kickers gekommene Stürmer in der damals zweitklassigen Regionalliga Süd in 66
Spielen 24 Tore. Nachdem jedoch der Aufstieg in die Bundesliga verpasst wurde,
wechselte Held 1965 zu Borussia Dortmund. Beim BVB wurde der pfeilschnelle
Linksaußen auf Anhieb Stammspieler und bildete mit Lothar Emmerich und Reinhard
Libuda ein fulminantes Sturmtrio. Gleich in seiner ersten Saison wurde Held mit
den Schwarz-Gelben Deutscher Vizemeister und gewann den Europapokal der
Pokalsieger. Im Finale gegen den FC Liverpool (2:1 n. V.) traf er zum 1:0. Noch
in derselben Saison debütierte Held in der Nationalmannschaft, mit der er auch
an der WM 1966 in England teilnahm. Dort kam er in allen sechs Spielen zum Einsatz,
erzielte im Vorrundenspiel gegen die Schweiz ein Tor und wurde im legendären
Endspiel von Wembley letztlich Vize-Weltmeister. Vier Jahre später belegte Held
mit der Nationalelf bei der WM in Mexiko den 3. Platz.
Als amtierender BVB-Kapitän kehrte Held 1971 nach Offenbach
zurück. Der OFC war im Zuge des Bundesligaskandals gerade aus der Bundesliga
abgestiegen. Während den Kickers- angeführt vom neuen Traumpaar Kostedde/Held-
der direkte Wiederaufstieg gelang, stieg Dortmund 1972 im Jahr eins nach Held aus
der Bundesliga ab. Kurios: Um mit den Kickers die Aufstiegsrunde zur Bundesliga
bestreiten zu können, verzichtete Held auf die Teilnahme an der EM 1972. Seine
Karriere in der Nationalmannschaft endete ein Jahr später. Insgesamt brachte es
Held auf 41 Länderspiele und fünf Tore.
Held war Kapitän der Kickers-Mannschaft, die zwischen 1972
und 1976 ununterbrochen der Bundesliga angehörte und in der Saison 1974/75
sogar fünfmal die Bundesligatabelle anführte. Zusammen mit Manfred Ritschel und
Erwin Kostedde bildete der Linksaußen den wohl teuersten Sturm der
Vereinsgeschichte. Im März 1976 gelang ihm beim 2:2 gegen Bayern München das
„Tor des Monats“. Auch nach dem Bundesligaabstieg blieb Held den Kickers treu.
Als jedoch der direkte Wiederaufstieg verpasst wurde, ging er 1977 erneut nach
Dortmund, wo er wieder mit Kostedde zusammenspielte. Nach zwei Jahren beim BVB
wechselte Held über Preußen Münster zu Bayer Uerdingen, wo er 1981 seine
Spielerlaufbahn beendete. Insgesamt bestritt er 422 Bundesligaspiele und erzielte
dabei 72 Tore.
Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Held als Trainer. Seine erste Station
war der FC Schalke 04, mit dem ihm 1982 der Wiederaufstieg in die Bundesliga
gelang. Es folgten weitere Stationen im In- und Ausland, u. a. bei Galatasaray
Istanbul, Admira/Wacker Wien, Dynamo Dresden, Gamba Osaka und dem VfB Leipzig.
Mit Island, Malta und Thailand trainierte Held auch drei Nationalmannschaften.
Seit dem 1. Januar 2007 ist er Fanbeauftragter bei Borussia Dortmund.