Ralf Haub
* 26.07.1964 |
Es
gibt Spieler, die man für immer mit einem bestimmten Augenblick verbindet, wenn
man an sie zurückdenkt. Bei Ralf Haub ist dieser Moment ohne Frage sein Tor zum
1:0-Auswärtssieg im Wiederholungsspiel des DFB-Pokal-Viertelfinals beim MSV
Duisburg. Der Stürmer trug noch nicht einmal ein Jahr lang das Kickers-Trikot,
erzielte in der Oberliga-Saison 1989/90 in 14 Ligaspielen sechs Tore.
Haub
begann seine Karriere beim FC Oberstedten. Über den 1.FC Oberursel kam er zur
SpVgg. Bad Homburg, mit der ihm 1987 der Aufstieg in die Oberliga Hessen
gelang. Daraufhin wurde der Bundesligist Eintracht Frankfurt auf ihn
aufmerksam. Am 14. August 1987 gab Haub bei der 3:0-Niederlage der SGE bei
Bayer Uerdingen sein Bundesligadebüt. Insgesamt brachte er es aber nur auf fünf
Einsätze und wechselte daraufhin zum Zweitligaaufsteiger Viktoria
Aschaffenburg. In der Zweitligasaison 1988/89 war Haub mit 16 Treffern
drittbester Torschütze der Liga, konnte damit jedoch den Abstieg der Viktoria
nicht verhindern.
Um
weiterhin zweitklassig spielen zu können wechselte Haub nach Offenbach. Als dem
OFC wenige Wochen später jedoch die Lizenz entzogen wurde, wurde sein Vertrag
hinfällig und er entschied sich zunächst für einen Verbleib in Aschaffenburg.
Bereits am 2. Spieltag trafen die Viktoria und der OFC in der Oberliga Hessen
aufeinander. Aschaffenburg gewann die Partie mit 1:0, wobei Haub ohne Torerfolg
blieb. In der Winterpause schloss er sich dann doch noch den Kickers an. Am 17.
Februar 1990 gab Haub im DFB-Pokal-Viertelfinalspiel gegen den Zweitligisten
MSV Duisburg vor 25.000 Zuschauern sein Debüt auf dem Bieberer Berg. Sein
Sturmpartner Michael Kroninger rettete den OFC mit einem Kopfballtor zum 1:1 in
der 87. Minute vor dem Ausscheiden. Da die Verlängerung torlos blieb bedeute
dies nach dem damaligen Reglement, dass die Entscheidung erst in einem
Wiederholungsspiel in Duisburg fallen würde. Dort schoss Haub die Kickers am
13. März 1990 mit dem einzigen Treffer des Spiels als ersten Amateurverein
überhaupt ins Halbfinale des DFB-Pokals. Dort war dann allerdings gegen den
Erstligsten 1.FC Kaiserslautern Endstadion. Nach großem Kampf unterlag der OFC
dem späteren Pokalsieger mit 0:1. Der Höhenflug im DFB-Pokal konnte allerdings
nicht auf die Liga übertragen werden: Als Tabellendritter verpassten die
Kickers den sofortigen Wiederaufstieg. Haub gelang hingegen die Rückkehr in die
2. Bundesliga, indem er gemeinsam mit Torwart Bernd Fuhr zu Preußen Münster
wechselte.
Für
den Zweitligaaufsteiger erzielte Haub in der Saison 1990/91 in 19 Spielen zwei
Tore, stieg mit den Westfalen am Saisonende jedoch erneut ab und kehrte nach Hessen
zurück. Nach Stationen bei Inter Oberursel und der SpVgg. Bad Homburg gelang
ihm 1994 mit dem FSV Frankfurt der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Daraufhin
schloss er sich dem Regionalligisten SG Egelsbach an, für den er es in der
Saison 1994/95 jedoch nur auf sechs Einsätze brachte. Nach seiner Rückkehr zur
SpVgg. Bad Homburg, die bis in die Bezirksoberliga abgerutscht war,
führte er diese mit zwei Aufstiegen in Folge zurück in die Oberliga. Allerdings
musste der Verein der Konkurs anmelden. Haub übernahm
beim neugegründeten SC 99 Bad Homburg das Traineramt, mit dem ihm drei weitere
Meisterschaften gelangen.