Michael Hartmann
* 06.12.1971 |
Wenn man an Michael Hartmann denkt, so fällt einem sofort der
29. Oktober 1993 ein. An jenem Tag erzielte der offensive Mittelfeldspieler
beim 5:1-Auswärtssieg des OFC in Darmstadt vier Tore. Überhaupt war Hartmann
einer der besten Spieler, die in den 1990er Jahren das Kickers-Trikot getragen
haben. Mehrere schwere Verletzungen verhinderten womöglich eine größere
Karriere.
Vor seinem letzten A-Jugendjahr wechselte Hartmann 1989 vom
FC Nieder-Florstadt an den Bieberer Berg. Anschließend spielte er eine Saison
in der Reserve, ehe ihm im Sommer 1991 der Sprung in den Kader der 1.
Mannschaft gelang. Dort kam er zu seinen ersten Einsätzen in der damals
drittklassigen Oberliga Hessen. In der Meistersaison 1992/93 war Hartmann mit
16 Treffern bester Offenbacher Torschütze. In der Aufstiegsrunde klebte ihm
jedoch das Pech an den Stiefeln, so dass die Kickers dem TSV 1860 München den
Vortritt lassen mussten.
Auch in der Saison 1993/94 war Hartmann einer der besten
Offenbacher und erzielte in 22 Spielen elf Tore. Leider war die Saison für ihn bereits
im Februar 1994 beendet. Nach einem üblen Foul des ehemaligen Eintracht-Profis
Armin Kraaz, der inzwischen das Trikot von Rot-Weiß Frankfurt trug, fiel
Hartmann mit einem Innen- und Kreuzbandriss für ein ganzes Jahr aus. Davor
hatte es für ihn noch Anfragen aus der 1. und 2. Bundesliga gegeben, darunter
auch eine von Bayer Leverkusen.
Am 24. März 1995 gab Hartmann im Heimspiel gegen die SpVgg.
Vestenbergsgreuth (0:2) sein Comeback. Die Kickers spielten mittlerweile in der
neu eingeführten Regionalliga Süd und steckten dort mitten im Abstiegskampf.
Hartmann kam in dieser Spielzeit noch in zwölf Partien zum Einsatz, in denen er
vier Tore erzielte, konnte damit den erstmaligen Absturz in die
Viertklassigkeit aber nicht mehr verhindern.
Trotz des Abstiegs blieb Hartmann dem OFC weiterhin erhalten.
Nach Platz 3 in der Oberliga-Saison 1995/96 gelang den Kickers ein Jahr später
die Rückkehr in die Regionalliga. Mit zehn Treffern war Hartmann in jener
Spielzeit hinter dem aus Oliver Roth und Goran Skeledzic bestehenden Sturmduo
der drittbeste Torschütze des OFC. Als Oberliga-Zweiter konnten sich die
Kickers schließlich in den Aufstiegsspielen gegen den 1.FC Pforzheim und den FC
Memmingen durchsetzen.
Nach dem Aufstieg spielten die Kickers unter dem neuen
Trainer Hans-Jürgen Boysen überraschend auch in der Regionalliga direkt oben
mit. Hartmann erzielte in 24 Spielen vier Tore und trug damit seinen Anteil
bei, dass sich der OFC als Tabellenzweiter für die Aufstiegsspiele zur 2.
Bundesliga qualifizieren konnte. Dort war man jedoch gegen die Sportfreunde
Siegen und TeBe Berlin chancenlos. Der Aufstieg sollte den Kickers dann ein
Jahr später gelingen. Hartmann wurde jedoch wieder von Verletzungen geplagt, so
dass er in der Saison 1998/99 nur in zwölf Spielen mitwirken konnte. Auch bei
den Aufstiegsspielen gegen Eintracht Trier und beim VfL Osnabrück fehlte er.
Am 26. September 1999 kam Hartmann zu seinem ersten und
letzten Einsatz in der 2. Bundesliga, als er im Heimspiel gegen Alemannia
Aachen eingewechselt wurde, sich dabei aber einen Kieferbruch zuzog. Im Sommer
2000 beendete er schließlich seine Spielerkarriere.
Im Sommer 2011 kehrte Hartmann als Jugendtrainer zum OFC
zurück und wurde im Januar 2012 zusätzlich als Co-Trainer in den Trainerstab
der 1. Mannschaft aufgenommen. Nach der Entlassung von Cheftrainer Arie van
Lent fungierte er im Februar 2013 für eine Woche als Interimscoach, ohne jedoch
ein Pflichtspiel zu bestreiten. Nach dem Zwangsabstieg aus der 3. Liga 2013
wurde der Trainerstab verkleinert, so dass Hartmann wieder ausschließlich als Jugendtrainer
arbeitete. Im Januar 2015 gab er die Betreuung der U19 ab.