Othmar Groh


 

* 31.03.1933 - † 04.08.2014

 

Laut Berichten von Zeitzeugen war Othmar Groh einer der besten Torhüter, der jemals für den OFC gespielt hat. Der Rödermarker hatte allerdings das Pech, dass die große Zeit der Kickers sich gerade dem Ende zuneigte, als er 1960 nach Offenbach kam. Bis 1964 stand er in insgesamt 98 Ligaspielen im Offenbacher Tor.

 

In den 1950er Jahren gehörte der OFC unter Trainer Paul Oßwald zu den besten Mannschaften Deutschlands. Als sich dieser im Sommer 1958 ausgerechnet in Richtung Eintracht Frankfurt verabschiedete, verloren die Kickers nicht nur einen herausragenden Trainer, sondern vor allem den Baumeister des Erfolges. Sein Nachfolger Bogdan Cuvaj erreichte mit der von Oßwald zusammengestellten Mannschaft immerhin noch zweimal die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, wurde 1959 sogar Vize-Meister. Nachdem aber langjährige Leistungsträger wie Willi Keim oder Helmut Preisendörfer ihre Karriere beendeten und nicht gleichwertig ersetzt werden konnten, ging es langsam abwärts. Als 1960 auch Walter Zimmermann nach zehn Jahren im OFC-Gehäuse seinen Platz räumte, mussten die Kickers auch nach einem neuen Torwart Ausschau halten. Die Wahl fiel schließlich auf Othmar Groh, der bereits 1956 auf sich aufmerksam gemacht hatte, als er mit der Hessenauswahl den DFB-Länderpokal gewann. Nach den Stationen Germania Ober-Roden und Viktoria Urberach wechselte er im Sommer 1956 zum Offenbacher Ligakonkurrenten Viktoria Aschaffenburg.

 

Am 14. August 1960 gab Groh beim 3:3 in Regensburg sein Debüt im Kickers-Trikot. Als Tabellenvierter der Oberliga Süd verpasste der OFC sowohl 1960/61 als auch 1961/62 die Qualifikation für die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft, woraufhin Trainer Cuvaj gehen musste. Unter seinem Nachfolger Hans Merkle wurden die Kickers in der Saison 1962/63, der letzten Spielzeit vor Einführung der Bundesliga, sogar nur Siebter. Trotzdem wäre der OFC nach sportlichen Gesichtspunkten eigentlich für die neue höchste deutsche Spielklasse qualifiziert gewesen. Als Fünfter der Zwölfjahreswertung der Oberliga Süd hätte den Kickers einer der fünf süddeutschen Plätze in der Bundesliga zugestanden. Plötzlich hieß es jedoch, dass der TSV 1860 München, der in dieser Wertung nur den 7. Platz belegt hatte, als frischgebackener Südmeister automatisch für die Bundesliga qualifiziert wäre. Davon war vorher nie die Rede gewesen. Der DFB wollte wohl unbedingt einen Club aus der bayerischen Landeshauptstadt dabei haben, während das Rhein-Main-Gebiet bereits durch Eintracht Frankfurt vertreten war. Dadurch wurde auch Groh die Möglichkeit genommen, mit den Kickers in der Bundesliga zu spielen. Der Torhüter blieb dem OFC treu und spielte noch eine Saison in der zweitklassigen Regionalliga Süd. Als Tabellendritter verpassten die Kickers jedoch die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga.

 

Nach seinem Karriereende trainierte Groh die SpVgg. 03 Neu-Isenburg, mit der er 1968 das Halbfinale der Deutschen Amateurmeisterschaft erreichte. Im selben Jahr wechselte Karlheinz Volz auf Vermittlung von Groh von Neu-Isenburg nach Offenbach. Zwei Jahre später holte der Torwart mit den Kickers den DFB-Pokal. Weitere Trainerstationen Grohs waren u.a. die SG Bad Soden und FV 06 Sprendlingen.