Kurt Geinzer


 

* 03.07.1948

 

Kurt Geinzer war auf dem Bieberer Berg sowohl als Spieler als auch als Trainer tätig. Der gebürtige Erlanger begann seine Laufbahn bei der SpVgg. Büchenbach, für die er bis 1970 am Ball war. Nach nur einer Saison beim Bayernligisten SpVgg. Bayreuth wurde Geinzer vom 1.FC Nürnberg entdeckt, für den er in der Saison 1971/72 in der damals zweitklassigen Regionalliga Süd seine ersten Spiele als Profi absolvierte. Der technisch beschlagene Geinzer spielte beim Club zumeist im zentralen Mittelfeld, wo er als passsicherer Ballverteiler die Fäden zog, und half nur bei Bedarf auf der Liberoposition aus. Zwischen 1971 und 1977 bestritt er für die Franken 156 Ligaspiele und erzielte dabei 15 Tore. Die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga gelang dem FCN in dieser Zeit allerdings nicht. 1974 scheiterte Nürnberg als Tabellenzweiter der Regionalliga Süd in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Nach Einführung der zweigleisigen 2. Bundesliga wurde der Club 1976 Zweiter der Südstaffel, unterlag in den Relegationsspielen jedoch Borussia Dortmund, wobei Geinzer in diesen beiden Spielen nicht zum Einsatz kam.

 

Im Sommer 1977 wechselte Geinzer innerhalb der 2. Bundesliga Süd an den Bieberer Berg, wo er am 29. Juli 1977 bei der 0:4-Niederlage im Pokalspiel gegen den 1.FC Köln sein Debüt gab. Beim OFC wurde er als Libero ein feste Größe und übernahm 1979 nach dem Weggang von Torwart Bernd Helmschrot das Kapitänsamt. Wie schon in Nürnberg verpasste er auch mit den Kickers mehrmals nur knapp den Sprung in die Bundesliga. Nachdem die Kickers 1981 als Tabellenzweiter der 2. Bundesliga Süd in den Relegationsspielen am Nordzweiten Eintracht Braunschweig gescheitert waren, lag der OFC in der Saison 1981/82 lange klar auf Aufstiegskurs. Fünf Spieltage vor Schluss waren die Kickers noch Spitzenreiter der erstmals eingleisigen 2. Bundesliga, konnten von den letzten fünf Spielen jedoch keines mehr gewinnen und fielen auf Rang 3 zurück. Dies kostete Trainer Franz Brungs den Job. In den letzten zwei Ligaspielen fungierte Geinzer dann ebenso als Spielertrainer wie in den beiden Relegationsspielen gegen Bayer Leverkusen. Gegen den Drittletzten der Bundesliga wurden jedoch beide Partien verloren.

 

Unter dem neuen Trainer Lothar Buchmann gelang dem OFC in der Saison 1982/83 im dritten Anlauf schließlich der direkte Aufstieg in die Bundesliga. Mit einem 3:2-Sieg gegen die SpVgg. Fürth wurde dieser bereits am drittletzten Spieltag perfekt gemacht. Mit diesem lang ersehnten Erfolg beendete der fast 35-jährige Geinzer seine Spielerkarriere. Am 5. Juni 1983 trug er im Heimspiel gegen den MSV Duisburg nach 187 Zweitligaeinsätzen und zehn Toren zum letzten Mal das Kickers-Trikot. Aus Sicht des OFC kam Geinzers Karriereende wohl ein Jahr zu früh: In der Bundesliga waren die Kickers mit 108 Gegentreffern nämlich die Schießbude der Liga und stiegen sang- und klanglos direkt wieder ab. Wer weiß, ob es mit Geinzer als erfahrenen Abwehrchef anders gelaufen wäre…

 

Stattdessen wechselte Geinzer zur Saison 1983/84 als Spielertrainer zum Hessenligisten Viktoria Aschaffenburg. Parallel dazu war er dreimal in der Woche als Co-Trainer von Lothar Buchmann auf dem Bieberer Berg tätig. Nachdem Geinzer die Franken 1985 zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte, hängte er seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel und konzentrierte sich ganz auf seine Tätigkeit als Trainer.