Horst Gecks
* 18.09.1942 |
In seinen drei Jahren bei Kickers Offenbach hat Horst Gecks
viele Höhen und Tiefen mitgemacht. Er war Mitglied der Mannschaft, die 1970 DFB-Pokalsieger
wurde, erlebte ein Jahr später den „Bundesligaskandal“ und gehörte 1971/72 zu
dem Team, dem ungeschlagen der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga gelang.
Mit 15 Jahren spielte der gebürtige Duisburger noch Handball,
ehe er als 16-Jähriger in die Jugendabteilung des Meidericher SV kam. In der
letzten Saison der Oberliga West 1962/63 feierte „Pille“ Gecks sein Debüt in
der 1. Mannschaft der Zebras. 1963/64 wurde Meiderich vollkommen überraschend
Vize-Meister der neu gegründeten Bundesliga. Der Vater des Erfolges war Trainer
Rudi Gutendorf, unter dem Gecks später auch in Offenbach trainieren sollte. Bis
1969 erzielte der dribbelstarke Linksaußen für den MSV in 139 Bundesligaspielen
41 Tore.
Im Sommer 1969 wechselte Gecks zu den gerade aus der
Bundesliga abgestiegenen Kickers. Mit 17 Treffern in 36 Spielen hatte er
maßgeblichen Anteil daran, dass der OFC als Meister der Regionalliga Süd die
Aufstiegsrunde erreichte. Dort wurde durch ein 4:1 gegen den FK Pirmasens die
Rückkehr ins Oberhaus perfekt gemacht. Doch der größte Erfolg sollte noch
folgen: Am 29. August 1970 besiegte der noch als Zweitligist in den Wettbewerb
gestartete OFC im DFB-Pokal-Finale den haushohen Favoriten 1.FC Köln in
Hannover mit 2:1. Gecks erzielte dabei in der 63. Minute das letztlich
entscheidende Tor zum 2:0. Auch in den beiden einzigen Europapokalspielen der
Offenbacher Vereinsgeschichte gegen den FC Brügge kam er zum Einsatz.
In seiner einzigen Bundesligasaison im Kickers-Trikot
gelangen Gecks 1970/71 in 33 Spielen acht Tore. Als Tabellenvierzehnter hatte
der OFC zwei Spieltage vor Schluss noch drei Punkte Vorsprung auf den ersten
Abstiegsplatz. Doch die Kickers verloren die letzten beiden Spiele und
rutschten noch auf Rang 17 ab, weil Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Oberhausen
überraschend punkten konnten. Wie sich später herausstellte, war im
Abstiegskampf nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Nachdem der Abstieg
der Kickers feststand enthüllte Präsident Canellas, dass bei einigen Spielen
geschoben wurde. Der „Bundesligaskandal“ sollte Fußball-Deutschland noch lange
beschäftigen.
Die Kickers erholten sich erstaunlich schnell von diesem
Schock. Obwohl man nur noch zweitklassig war konnte man sich mit Erwin
Kostedde, Hans Schmidradner und Fred Bockholt verstärken. Mit Sigfried Held
kehrte sogar ein aktueller Nationalspieler von Borussia Dortmund nach Offenbach
zurück. Mit diesem Personal dominierten die Kickers in der Saison 1971/72 die
Regionalliga Süd nach Belieben und blieben in allen 36 Punktspielen ungeschlagen.
Ein Rekord, der in den beiden höchsten deutschen Ligen bis heute unerreicht
geblieben ist. Gecks, der neben Held und Kostedde Rechtsaußen spielte, steuerte
hierzu in 33 Spielen 13 Tore bei. Auch in den acht Partien der Aufstiegsrunde
blieb das Team von Trainer Kuno Klötzer ohne Niederlage. Dennoch gab am Ende
nur die bessere Tordifferenz gegenüber Rot-Weiss Essen den Ausschlag, dass die
Kickers zum dritten Mal in die Bundesliga aufstiegen.
Nach dem Aufstieg wechselte Gecks zu Rot-Weiss Essen und erlebte
dort seinen dritten Bundesligaaufstieg. Die Saison 1973/74 war seine letzte
Bundesligasaison. Insgesamt brachte es Gecks auf 192 Einsätze und 53 Tore im
Oberhaus. 1974/75 spielte Gecks für den Lokalrivalen Schwarz-Weiß Essen in der
2. Bundesliga Nord, ehe er seine Profikarriere beendete.