Holger Gaißmayer
* 02.07.1970 |
Als
Holger Gaißmayer im Januar 2000 an den Bieberer Berg wechselte, wurde er von
OFC-Coach Peter Neururer, der ihn schon aus gemeinsamen Kölner Tagen kannte,
als „Stürmer mit eingebauter Torgarantie“ angekündigt. Bernd Schuster, ein
anderer früherer Trainer Gaißmayers, bezeichnete ihn dagegen als „Stolperkönig“
und „Höchststrafe für jeden Mitspieler“.
Der
gebürtige Essener begann seine Karriere beim TuSEM Essen, ehe er 1991 zum Verbandsligisten
Rot-Weiß Oberhausen wechselte. Mit RWO stieg Gaißmayer 1993 in die Oberliga und
zwei Jahre später in die Regionalliga West/Südwest auf. Mit 26 Toren in 30
Spielen wurde er in der Saison 1994/95 Torschützenkönig der Oberliga Nordrhein,
wodurch der 1.FC Köln auf ihn aufmerksam wurde. Am 29. August 1995 gab er im
Spiel gegen den Hamburger SV sein Bundesligadebüt. Bereits in seiner ersten
Bundesligasaison kam Gaißmayer zu 23 Einsätzen und schoss vier Tore. Am letzten
Spieltag sicherte er mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg bei Hansa Rostock den
Kölner Klassenerhalt. Insgesamt bestritt Gaißmayer für die Geißböcke 78
Bundesligaspiele, in denen er zwölf Tore erzielte. Nach dem ersten Kölner
Bundesligaabstieg 1998 blieb er noch ein halbes Jahr beim FC, kehrte dann aber
im Dezember 1998 zum Zweitliga-Aufsteiger Oberhausen zurück. Im Sommer 1999
schloss er sich dem Nordost-Regionalligisten VfB Leipzig an, wechselte aber
nach nur sieben Einsätzen im September 1999 zu Schwarz-Weiß Bregenz. Auch für
den österreichischen Bundesligisten machte Gaißmayer nur sieben Spiele, ehe er
in der Winterpause nach Offenbach verliehen wurde.
Am
12. Februar 2000 gab Gaißmayer im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 (2:2) an der
Seite seines früheren Kölner Mitspielers Ion Vladoiu sein Debüt im OFC-Trikot.
Auf sein erstes Tor mussten die Kickers-Fans jedoch lange warten. Am
drittletzten Spieltag lagen die Kickers im Auswärtsspiel beim SV Waldhof
Mannheim mit 1:2 zurück und hätten zu diesem Zeitpunkt bereits als Absteiger
aus der 2. Bundesliga festgestanden, bis Gaißmayer mit einem Doppelpack in der
80. und 90. Minute die Partie noch drehen konnte. Das 3:2 war der erste und
einzige Offenbacher Auswärtssieg der Saison. Die 1:2-Niederlage im darauf
folgenden Heimspiel gegen Energie Cottbus besiegelte dann jedoch den Abstieg.
Im nunmehr bedeutungslos gewordenen letzten Saisonspiel gelang Gaißmayer bei
der 1:4-Pleite bei Fortuna Köln ein weiterer Treffer. Insgesamt erzielte er in
13 Zweitligaeinsätzen für den OFC drei Tore. Nach dem Abstieg hätte Neururer
Gaißmayer gerne behalten, doch Manager Klaus Gerster wollte dem Trainer diesen
Wunsch nicht erfüllen.
Doch
schon im Oktober 2000 sollte es für die beiden ein Wiedersehen geben: Nachdem
Neururer bereits nach zwei Spieltagen als OFC-Trainer zurückgetreten war,
heuerte er im September 2000 beim Zweitligaaufsteiger LR Ahlen an und holte
einen Monat später seinen alten Spezi Gaißmayer zu sich. Am Saisonende zog sich
Gaißmayer nach insgesamt 56 Spielen und elf Toren für vier verschiedene Vereine
aus der 2. Bundesliga zurück und wechselte zum Oberligisten Adler Osterfeld.
2002 heuerte er beim Ligakonkurrenten Borussia Wuppertal an, der sich ein Jahr
später durch Fusion dem Wuppertaler SV anschloss. Nach drei Jahren beim WSV
ließ Gaißmayer seine Karriere beim Wuppertaler Amateurclub FSV Vohwinkel
ausklingen und hat dort mittlerweile den Trainerposten übernommen. Zudem ist er
noch in der Traditionsmannschaft des 1.FC Köln aktiv und betreibt eine
Fußballschule.