Bieberer Berg

1.FC Saarbrücken

Bereits in der Saison 1935/36 traf der OFC auf den FV Saarbrücken. Bis 1939 spielten beide Vereine in der Gauliga Südwest. Nach Beginn des 2. Weltkrieges wurde diese Liga in zwei Staffeln aufgeteilt. Als Meister ihrer jeweiligen Staffel spielten die Kickers und Saarbrücken im März 1941 in zwei Endspielen um die Gaumeisterschaft Südwest. Im Hinspiel auf dem Bieberer Berg lag der OFC bis zwanzig Minuten vor Schluss mit 1:2 zurück, ehe Karl Göhlich mit zwei Treffern die Partie noch drehen konnte. Im Rückspiel reichte den Kickers dann ein 2:2 zum Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Dort scheiterte der OFC jedoch in der Gruppenphase als Zweiter, einen Punkt hinter dem VfL Köln, und verpasste damit den Einzug ins Halbfinale.

Nach der Auflösung des FV Saarbrücken wurde der Verein 1945 unter dem Namen 1.FC Saarbrücken neu gegründet. Zum ersten Aufeinandertreffen mit dem OFC kam es erst in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga 1967. Die Saarländer hatten zwar 1963 im Gegensatz zu den Kickers zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga gehört, waren jedoch bereits in der ersten Saison abgestiegen. In der 1967er Aufstiegsrunde mussten am Ende beide Alemannia Aachen den Vortritt lassen.

Von 1978 bis 1989 standen sich beide Clubs insgesamt zwölfmal in der 2. Bundesliga gegenüber. In der Saison 1980/81 gelang den Kickers mit einem 5:1 der höchste Heimsieg gegen Saarbrücken. Mike Grünewald erzielte in diesem Spiel zwei Tore. Auch das Rückspiel gewann der OFC mit 4:1, wobei Uwe Höfer zweimal traf. Es war der erste Sieg im Ludwigspark seit 1939. Der nächste sollte erst 2006 folgen.

Nach 13 Jahren Abstinenz trafen Offenbach und Saarbrücken am 31. Juli 2002 in der damals drittklassigen Regionalliga Süd wieder aufeinander. Im ersten Heimspiel der Saison führte der OFC mit 2:1, ehe Michael Petry den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand spielte. Am Ende gewann Saarbrücken noch mit 2:3. Dies war der Auftakt einer unheimlichen Serie, denn bis heute verloren die Kickers ganze fünf Heimspiele gegen den FCS mit dem gleichen Ergebnis. Besonders frustrierend war dabei die Partie am 14. September 2003, in der der OFC durch zwei Treffer von Angelo Barletta bereits nach 23 Minuten mit 2:0 in Führung lag. Zudem spielten die Gäste nachdem Nehrbauer die Rote Karte gesehen hatte seit der 16. Minute in Unterzahl. Trotzdem endete auch dieses Spiel 2:3. Genauso wie die Zweitligapartie am 4. Dezember 2005: Dank der beiden Tore von Suat Türker führten die Kickers nach 32 Minuten erneut mit 2:0. Der Endstand? Natürlich 2:3.

Doch der OFC nahm noch in derselben Saison Revanche: Am 2. Mai 2006 kam es am drittletzten Spieltag im Ludwigspark zu einem klassischen Sechs-Punkte-Spiel im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Vor diesem Spiel hatte der OFC als 14. zwei Punkte Vorsprung vor den auf Platz 15 (damals der erste Abstiegsplatz) stehenden Saarländern. Mit einem Sieg wäre der FCS in der Tabelle an den Kickers vorbeigezogen. Die Gastgeber waren anfangs zwar tonangebend, das erste Tor erzielte jedoch der OFC: In der 31. Spielminute ließ Regis Dorn mit einem Trick, den er sich von seinem Landsmann Zinedine Zidane abgeschaut hatte, im linken Strafraumeck gleich zwei Saarbrücker Abwehrspieler aussteigen, passte den Ball dann flach nach innen, wo Suat Türker aus kurzer Distanz zur Offenbacher Führung abstaubte. Zehn Minuten später erhöhte Oualid Mokhtari auf 0:2. Auch dieser Treffer wurde vom überragenden Dorn vorbereitet. Als Türker in der 68. Minute nach einer Flanke von Thorsten Judt zum 0:3 einköpfte war das Spiel entschieden. Die nun demoralisierten Saarländer mussten vier Minuten später durch einen Sonntagsschuss von Thomas Wörle sogar noch das 0:4 hinnehmen. Auf den Rängen feierten die 5.000 mitgereisten OFC-Fans derweil schon einmal den gefühlten Klassenerhalt. Und so kam es dann auch: Offenbach blieb drin, Saarbrücken stieg ab.

Von 2010 bis 2013 spielten beide Teams in der eingleisigen 3. Liga gegeneinander. Nachdem der OFC das Eröffnungsspiel der Saison 2010/11 mit 2:0 gewinnen konnte, kam es im Rückspiel im Ludwigspark zu einer kuriosen Szene: Offenbachs Stürmer Olivier Occean wurde in der 58. Minute nach einer Schauspieleinlage des Saarbrückers Lerandy vom Platz gestellt. Nach Ansicht der TV-Bilder wurde er jedoch freigesprochen und durfte bereits im nächsten Spiel wieder auflaufen.

2010: Steffen Haas im Zweikampf mit dem Ex-Offenbacher Stephan Sieger

In der darauffolgenden Saison gab es zur Abwechslung mal wieder ein 2:3-Heimniederlage. Der OFC hatte am vorletzten Spieltag noch theoretische Chancen, den 3. Platz zu erreichen. Der damalige Geschäftsführer Thomas Kalt hatte vor diesem Spiel bereits mit dem Vorverkauf für ein mögliches Relegationsspiel begonnen. Dies war jedoch auch eine Motivationsspritze für die Gäste, für die es eigentlich um nichts mehr ging. Zwar schoss der frühere Kickers-Spieler Stephan Sieger beim Stande von 1:1 einen Strafstoß an die Latte, letztlich beendete Saarbrücken jedoch die Offenbacher Aufstiegsträume.

In der letzten gemeinsamen Drittligasaison gewann der OFC sein Heimspiel gegen Saarbrücken mit 2:0. Es war das erste Spiel nach dem Trainerwechsel von Arie van Lent zu Rico Schmitt. Bereits nach wenigen Sekunden gab es einen Strafstoß für die Kickers, den der gerade zum neuen Kapitän ernannte Mathias Fetsch verwandelte. Zwanzig Minuten später traf er auch zum 2:0-Endstand.

In der Saison 2014/15 kämpften die beide Vereine in der viertklassigen Regionalliga Südwest um die Meisterschaft. Im Hinspiel in Saarbrücken gelang Christian Cappek im Spitzenspiel Erster gegen Zweiter in der 82. Minute der hochverdiente Ausgleich. Nach mehreren abgewehrten Schussversuchen beendete Steven von der Burg das muntere Scheibenschießen. Sein Schuss wurde von Cappek unhaltbar zum 1:1 abgefälscht. Das Rückspiel gewann der OFC am 25. April 2015 durch die Treffer von Benjamin Pintol und Cappek mit 2:0 und sicherte sich damit bereits am fünftletzten Spieltag die Meisterschaft. In den Aufstiegsspielen zur 3. Liga scheiterten die Kickers dann jedoch am 1.FC Magdeburg. Die als Tabellenzweiter ebenfalls für die Relegationsspiele qualifizierten Saarländer mussten sich zeitgleich bei den Würzburger Kickers im Elfmeterschießen geschlagen geben.

2014: Cappek fälscht von der Burgs Schuss ab und trifft zum verdienten 1:1-Ausgleich

Am 27. November 2016 gab es für die Kickers gegen Saarbrücken mal wieder eine 2:3-Heimniederlage, diesmal aber mit einem völlig anderen Spielverlauf. Nach einem Tor von Patrick Schmidt und den beiden Eigentoren von Dennis Schulte und Bryan Gaul lag der OFC bereits nach 55 Minuten aussichtslos mit 0:3 zurück. Durch zwei von Dren Hodja verwandelte Foulelfmeter konnte man lediglich noch verkürzen. Immerhin blieben die Kickers von diesem Tage an zu Hause fast ein Jahr lang ungeschlagen. Bis zum 28. Oktober 2017 als erneut der 1.FC Saarbrücken anreiste und diese schöne Serie zerstörte. Zur Halbzeit führte der OFC nach einem Traumtor von Hodja zwar mit 1:0, doch in der 2. Halbzeit konnte man dem Druck der Saarländer nicht mehr standhalten und unterlag mit 1:2.

Alle Pflichtspiel-Ergebnisse aus Sicht des OFC

Saison	Liga	Heim	Auswärts
1935/36	Gauliga Südwest	3:1	2:3
1936/37	Gauliga Südwest	5:4	1:2
1937/38	Gauliga Südwest	2:3	1:2
1938/39	Gauliga Südwest	2:3	3:0
1940/41	Gaumeisterschaft Südwest, Endspiele	3:2	2:2
1942/43	von Tschammer Pokal, 2.Runde	1:2
1966/67	Aufstiegsrunde zur Bundesliga	3:4	0:0
1978/79	2. Bundesliga Süd	3:1	1:5
1979/80	2. Bundesliga Süd	3:0	0:3
1980/81	2. Bundesliga Süd	5:1	4:1
1984/85	2. Bundesliga	1:3	0:5
1987/88	2. Bundesliga	1:1	0:1
1988/89	2. Bundesliga	4:0	2:2
2002/03	Regionalliga Süd	2:3	1:3
2003/04	Regionalliga Süd	2:3	1:1
2005/06	2. Bundesliga	2:3	4:0
2010/11	3. Liga	2:0	0:2
2011/12	3. Liga	2:3	1:3
2012/13	3. Liga	2:0	2:2
2014/15	Regionalliga Südwest	2:0	1:1
2015/16	Regionalliga Südwest	0:1	0:3
2016/17	Regionalliga Südwest	2:3	1:1
2017/18	Regionalliga Südwest	1:2	0:2
2018/19	Regionalliga Südwest	1:1	1:1
2019/20	Regionalliga Südwest		0:5

Bilanz: 48 Spiele, 13 Siege, 10 Unentschieden, 25 Niederlagen