Bieberer Berg

OFC- Bayern München 6:0

Die Bundesliga-Saison 1974/75 begann mit einem Paukenschlag: Am 24. August 1974 deklassierte Kickers Offenbach den FC Bayern München mit 6:0. Weil auf dem Bieberer Berg ein neuer Rasen verlegt wurde, fand dieses Spiel im Frankfurter Waldstadion statt.

Die Bayern waren zuletzt dreimal in Folge Deutscher Meister geworden und hatten in diesem Jahr erstmals den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Zudem standen mit Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Georg Schwarzenbeck, Jupp Kapellmann, Uli Hoeneß und Gerd Müller sechs Spieler auf dem Platz, die nur 48 Tage zuvor mit der deutschen Nationalmannschaft den Weltmeistertitel geholt hatten. Außerdem mit dabei: Der junge Karl-Heinz Rummenigge in seinem ersten Bundesligaspiel.

Die 35.000 Zuschauer sahen aber von Anfang an eine dominierende Offenbacher Mannschaft. Winfried Schäfer eröffnete in der 19. Spielminute den Torreigen. Sein Distanzschuss wurde noch von Schwarzenbeck abgefälscht. Zwölf Minuten später erhöhte Dieter Schwemmle auf 2:0. Die überragenden Spieler waren die beiden Stürmerstars Erwin Kostedde und Siggi Held, die für die nächsten drei Tore der Kickers verantwortlich waren. Kostedde brach sich allerdings bei seinem Kopfballtreffer zum 5:0 das Handgelenk und musste ausgewechselt werden. Der für ihn eingewechselte Egon Bihn traf in der Schlussminute zum 6:0-Endstand.

Dieses 6:0 war ein Sieg für die Geschichtsbücher. Es war die bis dato höchste Niederlage der Bayern und ist bis heute der höchste Sieg der Offenbacher Bundesligageschichte. Der OFC war damit erstmals Tabellenführer der Bundesliga und konnte sich in dieser Saison im oberen Drittel etablieren. Insgesamt stand man fünfmal an der Tabellenspitze und verpasste nur knapp die Herbstmeisterschaft. Am 30. Spieltag war der OFC noch Dritter, rutschte jedoch nach vier Niederlagen in den letzten vier Spielen noch auf Platz 8 ab. Damit landeten die Kickers aber immer noch vor den Bayern, die nur Zehnter wurden.

Torwart