Matthias Dworschak


 

* 08.04.1974

 

Nach dem Zweitligaaufstieg der Kickers wechselte Matthias „Adi“ Dworschak im Sommer 1999 im Doppelpack mit Matthias Becker vom neuen Ligakonkurrenten Hannover 96 an den Bieberer Berg. Als ehemalige Spieler von Eintracht Frankfurt waren beide im Rhein-Main-Gebiet natürlich keine Unbekannten. Während Becker bei den OFC-Fans von Anfang an einen schweren Stand hatte, wurde Dworschak später sogar Publikumsliebling. Als unermüdlicher Kämpfer im defensiven Mittelfeld passte er mit seiner Spielweise perfekt nach Offenbach. Zudem war Dworschaks Vater schon immer Kickers-Fan und hat es daher nicht gerne gesehen, als sein Sohn im Alter von 15 Jahren von seinem Heimatverein FC Eddersheim zur Eintracht wechselte. Den Vertrag musste dementsprechend die Mutter unterschreiben.

 

Über die Amateurmannschaft schaffte Dworschak den Sprung in den Bundesligakader der SGE. Am letzten Spieltag der Saison 1994/95 kam er gegen 1860 München zu seinem Bundesligadebüt. Für die Eintracht bestritt Dworschak insgesamt acht Bundesliga- und elf Zweitligaspiele, ehe er sich im Januar 1997 dem Regionalligisten Hannover 96 anschloss. Mit den Niedersachsen gelang ihm ein Jahr später der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit 32 Einsätzen war Dworschak in der Spielzeit 1997/98 Stammspieler bei 96, zog sich aber kurz vor den Relegationsspielen gegen Tennis Borussia Berlin einen Knöchelbruch zu, der ihn für sechs Monate außer Gefecht setzte. In der Zweitligasaison 1998/99 bestritt er für Hannover 24 Partien. Nach Vertragsende hatte Dworschak auch ein Angebot des FC St. Pauli, entschied sich aber aufgrund der Nähe zu seiner Heimat für einen Wechsel nach Offenbach.

 

Doch beim OFC schaffte Dworschak nicht auf Anhieb den Durchbruch. In der Zweitligasaison 1999/2000 brachte er es nur auf 17 Einsätze, wobei er zwölfmal eingewechselt wurde. Dies lag aber auch daran, dass er sich im Auswärtsspiel in Karlsruhe einen Riss des Syndesmosebandes zuzog und daraufhin zwei Monate ausfiel. Nach dem Abstieg in die Regionalliga avancierte Dworschak dann zum Stammspieler und wurde fortan nicht mehr in der Abwehr, sondern im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Am 6. Oktober 2000 erzielte er beim 2:2 gegen die Sportfreunde Siegen sein erstes Tor im OFC-Trikot. In der Rückrunde hatte Dworschak großen Anteil daran, dass den Kickers, die nach einer chaotischen Vorrunde auf dem letzten Tabellenplatz überwintert hatten, unter ihrem neuen Trainer Ramon Berndroth noch der Klassenerhalt gelang. Dieser wurde erst am letzten Spieltag durch einen 4:1-Sieg bei Jahn Regensburg sichergestellt, bei dem Dworschak zwei Tore erzielte. Nach dem Weggang von Manfred Binz übernahm er 2002 die Kapitänsbinde. Ein logischer Nachfolger, schließlich gehörte der Dauerläufer zu den beständigsten Leistungsträgern und verkörperte wie kaum ein anderer die Offenbacher Tugenden. Ingesamt trug Dworschak in 148 Punktspielen das Kickers-Trikot und erzielte dabei 15 Tore.

 

Im Sommer 2004 wurde sein eigentlich noch bis zum 30. Juni 2005 laufender Vertrag wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ mit dem Vorstand aufgelöst. Dworschak schloss sich daraufhin dem Hessenligisten 1.FC Eschborn an, mit dem er souverän in die Regionalliga aufstieg. Dort war Eschborn jedoch chancenlos, so dass Dworschak bereits im Februar 2006 zum westfälischen Oberligisten SV Lippstadt 08 wechselte. Nach einer Saison bei Eintracht Trier beendete er 2007 seine Karriere. Von 2008 bis 2011 war Dworschak Spielertrainer bei Germania Weilbach, von 2011 bis 2013 trainierte er den FC Eddersheim.