Radomir Dubovina
* 01.08.1953 |
Radomir Dubovina, der gleich zweimal beim OFC anheuerte, war ein
echter Straßenfußballer. Der technisch beschlagene Rechtsaußen konnte seine
Gegenspieler mit Körpertäuschungen und Haken schwindelig spielen.
In seiner Heimatstat Praca (damals Jugoslawien, heute
Bosnien-Herzegowina) hatte er als Siebenjähriger mit dem Kicken
angefangen. Nach einigen Stationen in
der 1. und 2. jugoslawischen Liga wechselte der frühere Juniorennationalspieler
im Januar 1981 im Alter von 27 Jahren nach Deutschland. Sein Berater brachte ihn beim damals in der
2. Bundesliga Süd spielenden VfR Bürstadt unter, für den er zwölf Spiele bestritt. Weil sich die
Südhessen jedoch nicht für die neu eingeführte eingleisige 2. Bundesliga
qualifizieren konnten, zog es Dubovina zur SpVgg. Fürth. Beim Kleeblatt gelang
ihm mit acht Toren in 16 Zweiligaspielen der Durchbruch.
Im Sommer 1982 wechselte Dubovina schließlich an den Bieberer
Berg. Mit den Kickers schaffte er gleich im ersten Jahr den Aufstieg in die
Bundesliga. Mit 25 Spielen (2 Tore) gehörte er zum Stamm. Auch in der
Bundesliga lief er noch fünfmal für den OFC auf, ehe er von einer langwierigen
rätselhaften Verletzung ausgebremst wurde, die eine Reihe von Ärzten nicht
diagnostizieren konnte. Später wurde ein Tumor am Schambein entdeckt, was
zunächst sein Aus als Profi bedeutete.
Nach einer Saison beim damaligen Oberligisten FSV Mainz 05
holte ihn Trainer Kurt Geinzer, mit dem er in Offenbach noch zusammengespielt
hatte, im Sommer 1985 zum Zweitligaaufsteiger Viktoria Aschaffenburg. Dort
bildete er zusammen mit dem Polen Cezary Tobollik ein kongeniales Sturmduo und
spielte mit 10 Treffern in 36 Spielen seine beste Saison. Nachdem die Viktoria
ihr erstes Zweitligajahr auf Platz 13 abschloss, wurde der Klassenerhalt im zweiten Jahr verpasst. Dubovina wechselte
zu Union Solingen und blieb damit der 2. Liga erhalten. 1989 stieg er
schließlich auch mit Solingen ab und
spielte dort noch ein Jahr in der Oberliga.
Im September 1990 schloss sich der inzwischen 37-jährige
Dubovina ein zweites Mal dem OFC an, der damals ebenfalls in der Oberliga spielte.
Dort bildete er zusammen mit dem noch zwei Jahre älteren Tobollik, mit dem er
einst in Aschaffenburg prächtig harmoniert hatte, ein recht betagtes Sturmduo. Zwar gelangen
Dubovina in 16 Einsätzen sechs Tore, die angestrebte Meisterschaft wurde mit
Platz 3 jedoch verpasst.
Anschließend ließ Dubovina seine Karriere bei der SpVgg.
Langenselbold und Germania Klein-Krotzenburg ausklingen, wechselte dann mit
fast 40-Jahren jedoch noch einmal an den Schönbusch und verhalf der in die
Landesliga abgestürzten Viktoria zum sofortigen Aufstieg in die Oberliga
Hessen. 1995 war dann nach einem Beinbruch, den er sich in einem
Prominentenspiel zuzog, endgültig
Schluss mit Fußball.
Heute
wohnt Dubovina wieder in Offenbach und ist Inhaber der Firma „Sport Dubovina“,
einem Großhandel mit Fahrrädern, Sport- und Campingartikeln.