Regis Dorn
* 22.12.1979 |
Regis Dorn war der beste Einkauf des OFC nach dem Aufstieg in
die 2. Bundesliga im Jahre 2005. Leider blieb der pfeilschnelle Konterstürmer
den Kickers nur eineinhalb Jahre erhalten, ehe er sich in Richtung Rostock
verabschiedete.
Die erste Profistation des Elsässers war Racing Straßburg.
Von dort wechselte er zum SC Freiburg, für den er bei seinem Bundesligadebüt am
12. August 2000 gegen den VfB Stuttgart (4:0) auch gleich sein erstes Tor
erzielte. Allerdings kam er bei den Breisgauern nie über den Status eines
Jokers hinaus, so dass er 2002 nach Frankreich zurückkehrte, wo ihm beim
Zweitligisten SC Amiens jedoch auch nicht der Durchbruch gelingen sollte. Von
Juli bis November 2003 spielte Dorn beim chinesischen Erstligisten Inter
Shanghai. Im Anschluss daran hielt er sich bei seinem Ex-Club Freiburg fit, der
ihn zur Saison 2004/05 wieder unter Vertrag nahm.
Im Sommer 2005 wechselte Dorn gemeinsam mit Verteidiger
Daniel Schumann vom Bundesligaabsteiger SC Freiburg zum Zweitligaaufsteiger
Kickers Offenbach. Am 3. Spieltag gelang dem Franzosen
bei der 1:4-Niederlage bei Dynamo Dresden sein erstes Tor im OFC-Trikot.
Insgesamt erzielte er in dieser Saison in 32 Spielen 13 Tore. Damit war Dorn
der beste Torschütze der Kickers und der viertbeste der 2. Bundesliga. Trotzdem
bezeichneten ihn einige Fans als „Chancentod“. Sicher hätte Dorn noch öfter
treffen können, aber seine Kritiker würdigten dabei nicht, dass er sich dank
seiner Schnelligkeit und seines enormen Laufpensums eine Vielzahl an Chancen
erlief, die sich andere Stürmer in Ermangelung dieser Fähigkeiten niemals
erarbeitet hätten. Darüber hinaus bereitete Dorn sechs Tore vor. Beim vorentscheidenden
4:0-Sieg in Saarbrücken legte er die ersten beiden Treffer auf. Dabei war vor
allem die Vorarbeit zum 0:1 sehenswert, als Dorn mit einem Trick, den er sich von seinem Landsmann
Zinedine Zidane abgeschaut hatte, im linken Strafraumeck gleich zwei Saarbrücker
Abwehrspieler aussteigen ließ, den Ball dann flach nach innen passte, wo Suat
Türker aus kurzer Distanz nur noch abstauben musste. Die Bild-Zeitung taufte ihn nach diesem Spiel „Dornaldinho“. Vier
Tage später besiegelte Dorns Doppelpack gegen Energie Cottbus den Offenbacher
Ligaverbleib.
Daraufhin zeigten mehrere Vereine Interesse an einer
Verpflichtung Dorns. Weil der OFC nach dem Weggang von Momo Diabang allerdings
nicht noch einen Torjäger ziehen lassen wollte, war man nicht verhandlungsbereit.
Allerdings konnte Dorn in der Vorrunde der Saison 2006/07 nicht mehr an die
Leistungen der Vorsaison anknüpfen. In 16 Spielen traf er nur dreimal, ehe er
sich im Heimspiel gegen den 1.FC Köln (2:0) am Knie verletzte und wochenlang
ausfiel. Im Januar 2007 wurde bekannt, dass Dorn zur kommenden Saison bereits
bei Hansa Rostock unterschrieben hatte. Einen Tag vor dem Ende der Wechselfrist
erteilten ihm die Kickers die Freigabe für den sofortigen Wechsel zum
Ligakonkurrenten. Zum einen bekam man für Dorn, der im Sommer ablösefrei
gewechselt wäre, nun noch eine sechsstellige Ablöse, zum anderen hatte man mit
Anastasios Agritis kurzfristig Ersatz gefunden. Zudem wähnte man sich beim OFC
als Tabellensechster in einer komfortablen Situation. Doch während Dorn mit
Rostock am Saisonende wie erwartet in die Bundesliga aufstieg, konnten die
Kickers von den letzten 15 Spielen nur noch eins gewinnen und schafften am
letzten Spieltag nur dank fremder Schützenhilfe den Klassenerhalt.
Mit Hansa stieg Dorn postwendend wieder aus der Bundesliga
ab, blieb daraufhin ein weiteres Jahr an der Ostsee, ehe er sich 2009 dem
Drittligisten SV Sandhausen anschloss. Mit 22 Treffern wurde er in der Saison
2009/10 Torschützenkönig der 3. Liga. Zwei davon erzielte Dorn beim 3:3 auf dem
Bieberer Berg, wobei er sich den Torjubel verkniff. 2012 stieg Sandhausen zum
ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga auf. Nachdem Dorn sich
im August 2012 einen Kreuzbandriss zuzog, kam er allerdings nur noch zu drei
Zweitligaeinsätzen und beendete im Sommer 2013 seine Laufbahn. Seine Bilanz: 52
Bundesligaspiele (7 Tore), 75 Zweitligaspiele (21 Tore), 79 Drittligaspiele (30
Tore).
Im Anschluss an seine Spielerkarriere war er beim SV
Sandhausen für zwei Jahre als Teammanager tätig. Der im Sommer 2015 ausgelaufene
Vertrag wurde nicht verlängert.