Mamadou Diabang
* 21.01.1979 |
Mamadou Laminé Diabang, der von allen nur „Momo“ genannt
wird, spielte nur ein knappes halbes Jahr beim OFC. Mit acht Toren in 13 Spielen
schaffte es der pfeilschnelle und technisch versierte Stürmer dennoch, sich in
die Herzen der Fans zu spielen.
Diabang wurde in der senegalesischen Hauptstadt Dakar geboren
und siedelte 1997 nach Deutschland um. Über die Stationen Rotenburger SV und FC
Oberneuland landete er 2000 beim Zweitligisten Arminia Bielefeld. Für die
Ostwestfalen traf er in zwei Jahren in 26 Spielen dreimal und stieg 2002 in die
Bundesliga auf. Dort bestritt er 2002/03 alle 34 Saisonspiele und schoss zehn
Tore, konnte jedoch den direkten Wiederabstieg nicht verhindern. Daraufhin
wechselte Diabang nach Bochum und blieb somit in der Bundesliga. Für den VfL
erzielte er in zwei Saisons in 35 Spielen sieben Tore. Nach dem Bochumer
Abstieg blieb Diabang beim VfL und kam in der Vorrunde der Zweitligasaison
2005/06 zu neun Einsätzen und einem Tor. In der Winterpause wechselte er dann
auf Leihbasis zum OFC.
Diabang war der letzte Glücksgriff des damaligen
Vize-Präsidenten Thomas Kalt. Während Trainer Hans-Jürgen Boysen den Senegalesen
nicht haben wollte, war Diabang Kalts Wunschstürmer. Boysen hätte lieber den
Nigerianer Benedict Akwuegbu geholt, der dann beim Mitkonkurrenten Sportfreunde
Siegen landete und in zehn Spielen nur ein Tor erzielte. Nachdem das erste
Spiel nach der Winterpause gegen Hansa Rostock mit 1:3 verloren ging, wurde
Boysen entlassen und Diabang noch am selben Tag als Neuzugang vorgestellt. Nur
zwei Tage später kam er im DFB-Pokal-Viertelfinalspiel bei seinem Ex-Club
Bielefeld zu seinem Debüt im OFC-Trikot. Die Kickers scheiterten bei der
klassenhöheren Arminia erst im Elfmeterschießen, wobei auch Diabang einen
Elfmeter verwandeln konnte. Sein erstes richtiges Tor für den OFC erzielte der
Mann mit der Nummer 27 im Auswärtsspiel beim TSV 1860 München. Das 1:1 in der Allianz
Arena war der Wendepunkt im Zweitliga-Abstiegskampf. Der neue Trainer Wolfgang
Frank bewies mit dem Torwartwechsel Cesar Thier für Sead Ramovic ein
glückliches Händchen und hatte nun mit Diabang, Regis Dorn und Suat Türker den
damals wohl besten Sturm der 2. Liga. Mit seiner unfassbaren Trefferquote von
acht Toren in 13 Spielen hatte Diabang großen Anteil daran, dass die stark
abstiegsgefährdeten Kickers in der Rückrunde 26 Punkte holten und die Saison
auf dem kaum noch für möglich gehaltenen 11. Tabellenplatz abschlossen. Dass es
nicht noch mehr Tore geworden sind, lag an einem Platzverweis. Am 30. Spieltag
sah Diabang in Karlsruhe die Rote Karte und wurde daraufhin für drei Spiele
gesperrt. Am letzten Spieltag kam er beim nunmehr bedeutungslos gewordenen
Spiel in Ahlen zu seinem letzten Einsatz für den OFC.
Die Fans hätten den Publikumsliebling natürlich gerne
weiterhin im Kickers-Trikot spielen gesehen, jedoch hielten die damaligen
Verantwortlichen einen Verbleib Diabangs in Offenbach für ein zu großes Risiko.
Erstens war eine Verpflichtung der bisherigen Leihgabe finanziell schwer zu
stemmen, zweitens gab es wohl erhebliche Zweifel an seinem Fitnesszustand.
Diabang litt bereits in Offenbach an Knieproblemen und wurde zum Teil vom
Training freigestellt, um bei den Spielen einsatzfähig zu sein. Dass
OFC-Manager Michael Dämgen stattdessen mit Sean Dundee einen Fast-Invaliden als
Diabang-Nachfolger präsentierte ist eine andere Geschichte…
Diabang kehrte nicht nach Bochum zurück, sondern wechselte
zum Zweitligaaufsteiger FC Augsburg. In seinen zwei Jahren beim FCA kam Diabang
nur auf vier Tore in 40 Einsätzen. Nachdem er wegen eines Achillessehnenrisses
mehrere Monate ausgefallen war, fand er nie wieder zu seiner alten Form zurück.
2008 wechselte er zu Austria Wien, wo er in zwei Saisons in 47 Spielen sieben
Treffer markierte und 2009 den österreichischen Pokal gewann. 2010 kehrte er
nach Deutschland zurück und spielte für den VfL Osnabrück in der 2. Bundesliga.
Dort kam er jedoch nicht über die Rolle des Jokers hinaus (zwölf Spiele, ein
Tor). Seine letzte Station war dann von Januar 2012 bis Januar 2013 der
Nord-Regionalligist VfB Lübeck. Für den von Ramazan Yildirim (Diabangs früherer
Mitspieler beim OFC) trainierten Club traf er in 19 Spielen dreimal, ehe er
seine Profikarriere beendete.