Patrick Dama
* 05.04.1976 |
Der gebürtige Offenbacher Patrick „Paddy“ Dama trug von 1994 bis
2001 das Trikot der 1. Mannschaft des OFC. In dieser Zeit bestritt der linke
Mittelfeldspieler, der auch als Linksverteidiger eingesetzt werden konnte, 176
Ligaspiele, in denen er 18 Tore erzielte. Der Flügelflitzer verfügte über eine
gute Schusstechnik und war ein sicherer Elfmeterschütze (6 Treffer bei 7
Versuchen).
Bis zur D-Jugend spielte Dama bei KV Mühlheim, wechselte dann
zum OFC und in der B-Jugend zu Eintracht Frankfurt. Als 18-Jähriger kehrte er
zu den Kickers zurück und kam am 20. August 1994 unter Trainer Lothar Buchmann
bei der 3:0-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers zu seinem ersten Einsatz im
Trikot der 1. Mannschaft. Sein Debüt dauerte nur 49 Minuten, weil er mit
Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. In der neu eingeführten Regionalliga Süd
zählte der OFC eigentlich zum erweiterten Favoritenkreis, doch anstatt um den
Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen fanden sich die Kickers von Anfang
an im unteren Tabellendrittel wieder. Auch zwei Trainerwechsel konnten den
erstmaligen Absturz in die Viertklassigkeit nicht verhindern. Dama brachte es
in dieser Saison auf 14 Einsätze.
Nach dem Abstieg konnte sich Dama als Stammspieler
etablieren. Gemeinsam mit anderen Eigengewächsen wie Stefan Dolzer, Oliver
Speth und Giuseppe Messinese galt er als Hoffnungsträger für eine bessere
Zukunft. Nachdem die junge Mannschaft in der Saison 1995/96 nur Dritter wurde
gelang ein Jahr später auf kuriose Weise die Rückkehr in die Regionalliga. Im
Aufstiegsfinale gegen den FC Memmingen lagen die Kickers kurz vor Schluss mit
2:3 zurück, als im Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion plötzlich das Flutlicht
ausfiel. Weil dieses 45 Minuten später immer noch nicht wieder funktionierte
wurde die Begegnung abgebrochen. Vier Tage später gewann der OFC das fällige
Wiederholungsspiel im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion durch zwei Tore des
eingewechselten Messinese mit 2:0.
Unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen spielte die kaum
veränderte Mannschaft überraschender Weise auch in der Regionalliga sofort oben
mit. Am Ende wurden die Kickers hinter dem SSV Ulm 1846 Zweiter, zogen jedoch
in den Aufstiegsspielen gegen die Sportfreunde Siegen und Tennis Borussia
Berlin den Kürzeren. In der Saison 1998/99 erreichte Dama mit den Kickers
erneut die Aufstiegsrunde. Mit Siegen gegen Eintracht Trier und beim VfL
Osnabrück gelang dem OFC nach zehn Jahren Abstinenz die Rückkehr in die 2.
Bundesliga.
Nach dem Aufstieg führte Boysen die Viererabwehrkette ein, in
der Dama die Position des linken Außenverteidigers bekleidete. Mit nur drei
Punkten aus den ersten neun Spielen erwischten die Kickers einen Fehlstart, der
Boysen schließlich den Job kostete. Unter dem neuen Trainer Peter Neururer lief
der OFC wieder im klassischen System mit Libero und Manndeckern auf. Dama
spielte fortan wieder im linken Mittelfeld. In 28 Partien erzielte er fünf Tore
und war damit gleichauf mit Manfred Binz und Ion Vladoiu der beste Offenbacher
Torschütze der Saison 1999/2000. Damit rückte er auch ins Blickfeld der von
Horst Hrubesch trainierten A2-Nationalmannschaft.
Trotz des direkten Wiederabstiegs und eines angeblichen
Interesses von Borussia Mönchengladbach blieb Dama den Kickers treu. Manager
Klaus Gerster war es gelungen, den Großteil des Kaders zusammenzuhalten und
wollte damit den sofortigen Wiederaufstieg erzwingen. Nach einer chaotischen
Vorrunde mit fünf verschiedenen Trainern überwinterte der OFC jedoch als
Tabellenletzter der Regionalliga Süd. Erst nachdem Ramon Berndroth nach der
Winterpause das Traineramt übernahm konnte sich die Mannschaft stabilisieren
und verbesserte sich noch auf Rang 10.
Im Sommer 2001 folgte Dama dem Lockruf seines früheren
Trainers Neururer und wechselte gemeinsam mit Stefan Dolzer zum Zweitligisten
LR Ahlen. Dort waren beide zunächst gesetzt, kamen jedoch nachdem Uwe Rapolder
Neururer abgelöst hatte kaum noch zum Zug. 2003 schloss sich Dama dem
Regionalligisten SV Wehen an, wechselte aber nur ein Jahr später zu den
Sportfreunden Siegen. In der Saison 2004/05 stiegen der OFC und die
Sportfreunde gemeinsam in die 2. Bundesliga auf. Während den Kickers der
Klassenerhalt gelang, stieg Dama mit Siegen direkt wieder ab. Nach einer
weiteren Saison in der Regionalliga Süd beendete Dama 2007 seine Profikarriere,
in der es insgesamt auf 75 Zweitligaspiele brachte. Danach spielte er noch fünf
Jahre bei KV Mühlheim, ehe er seine Schuhe endgültig an den Nagel hängte.